Gleich zwei Projekte der HTL Braunau bei Bundes-Energiepreis ausgezeichnet
BRAUNAU. Messsystem gegen Überlastung von Stromverteilern, Energiemanagement für Futtermittel.
Bei der Verleihung des österreichischen Energie-Preises 2019 wurden gleich zwei Diplomarbeitsprojekte der HTL Braunau ausgezeichnet: "Integrierte Messtechnik in Verteiler" von Kristina Pipperger und Marvin Danninger sowie "energy from insects" von Simon Esterbauer und Franz Forster. Kristina Pipperger und Marvin Danninger haben einen Stromverteiler entwickelt, der die Ströme in den Leitungen misst und bei Überlastung ein Warnsignal anzeigt.
Belastbarkeit oft überschritten
"Auf Messegeländen werden häufig von vielen Personen willkürlich Geräte an die Verteilerkästen angesteckt, ohne sich über die Lastverteilung Gedanken zu machen. Die zulässige Belastbarkeit des Kabels wird oft überschritten und in weiterer Folge ein Stromausfall provoziert. So entstand unsere Idee."
Die jungen Elektrotechniker fragten bei der Firma PCE um einen Verteiler an, um diesen mit Messtechnik auszustatten. Resultat der Entwicklung ist ein Verteiler, der permanent alle Anschlüsse überwacht und aktuelle Messwerte auf einem Display ausgibt. Über drei Kommunikationsstationen ist erkennbar, ob die Lastzustände in Ordnung sind, ob es Leistungsverluste gibt oder ob es zu einer Überlastung gekommen ist.
Die Statusanzeige erfolgt über eingebaute RGB-LEDs. Der Maximalstrom jedes einzelnen Steckers kann auf dem Display über eine Benutzeroberfläche konfiguriert werden. Beim österreichischen Energie-Preis konnten sich Kristina und Marvin nun 2000 Euro an Preisgeld sichern.
Management für Futtermittel
Simon Esterbauer und Franz Forster haben für die Firma Ecofly ein Wärmemanagement entwickelt, das Kosten und Energie spart. Ecofly beschäftigt sich mit einer innovativen und nachhaltigen Erzeugung von Futtermitteln mittels Insekten für die Fischzucht. Bei der Aufzucht von wechselwarmen Tieren müssen in abgeschlossenen Kammern sehr kontrollierte Klimabedingungen mit einer relativ hohen Temperatur und einer großen Luftaustauschrate geschaffen werden.
Dazu wurde mit Hilfe einer Industriesteuerung eine ausgefeilte Mess- und Regelungstechnik entwickelt. Die entstehenden Energieströme werden erfasst, die Beheizung der Zuchteinheiten soll vollständig durch die Prozessabwärme der Insekten mit Hilfe eines Gegenstromwärmetauschers bereitgestellt werden.
Die Aufzucht von Insekten könne deshalb auch im heizkostenintensiven Winterhalbjahr weitestgehend energieneutral betrieben werden.
Die beiden Schüler konnten mit ihrer Entwicklung bereits beim Wettbewerb Jugend Innovativ überzeugen, bei dem sie mit einem Halbfinal-Ticket belohnt wurden. Beim Landespreis für Umwelt und Nachhaltigkeit errangen Esterbauer und Forster ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro. Beim österreichischen Energie-Preis kamen nun weitere 1000 Euro dazu.