Garnisonsball abgesagt: Soldaten aus Ried helfen in Katastrophenregion
RIED / INNVIERTEL. Schaufeln statt feiern – Zahlungen für Ball-Vorverkaufskarten werden rückerstattet.
Das Rieder Panzergrenadierbataillon 13 ist seit Samstag, 12. Jänner, im Salzkammergut in den Räumen Ebensee und Gosau im Assistenzeinsatz, um Dächer von der enormen Schneelast zu befreien – dem "Hilferuf" der Gemeinden wird selbstverständlich im Rahmen eines Assistenzeinsatzes nachgekommen. Um die Dächer und Gebäude von den immensen Schneelasten zu befreien, ist die Rieder Einheit derzeit mit mehr als 200 Soldaten gefordert. Mit weiteren Assistenzanforderungen durch die Behörden sei zu rechnen.
Der Einsatz habe Priorität, somit ist der für Samstag, 19. Jänner, in den Rieder Messehallen geplante Garnisonsball abgesagt. Die Hilfe für die betroffenen Menschen habe vor einer Festveranstaltung Vorrang. Wobei es nach mehreren Jahren Pause am 19. Jänner zu einer Neuauflage einer der größten Ballveranstaltungen des Landes hätte kommen sollen, die in der Vergangenheit von bis zu 4000 Besuchern "gestürmt" wurde.
Das Panzergrenadierbataillon 13 wolle sich für das Vertrauen bei der Bevölkerung, den Firmen, Medien, öffentlichen Dienststellen und der Messe Ried für das gezeigte Vertrauen und Entgegenkommen im Vorfeld mit dem im Zusammenhang des nun abgesagten Garnisonsballs bedanken. Durch die Absage sei der Ausfall der Einnahmen für soziale Zwecke zu bedauern.
Personen, die sich bereits Karten für den Ball gesichert haben, können diese natürlich zurückgeben – der Kaufpreis wird in der Rieder Kaserne rückerstattet. Möglich ist dies von 28. Jänner bis 22. Februar jeweils von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 19 Uhr. Die Telefonnummer des Kartenbüros: 0664 / 62 28 230. Weitere Informationen gibt es auf www.garnisonsball2019.at. Eine terminliche Verschiebung des Garnisonsballs sei keine Option. Vom Orchester bis zu den Hallen wären entsprechende Vorlaufzeiten nötig, kurzfristig lasse sich eine solche Großveranstaltung nicht einfach umdisponieren.
Beim Assistenzeinsatz in Ebensee und Gosau gestalte sich die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften vor Ort als sehr gut, so Alfred Steingreß, Kommandant des Panzergrenadierbataillons 13, auf OÖN-Anfrage. Der Einsatz in diesen Gebieten werde vermutlich bis Mittwoch andauern. Danach könnte eine Verlegung in den Raum Kirchdorf folgen.
Feuerwehren im Einsatz
Rund 60 Feuerwehrmänner aus dem Bezirk Braunau sind in Gosau im Einsatz, um Dächer zu räumen, die Feuerwehr der Stadt Braunau mit mehr als zehn Kräften und der Drehleiter. "Unsere Höhenretter sind unterwegs, gesichert mittels Drehleiter", sagt Braunaus Feuerwehrkommandant Klaus Litzlbauer.
Feuerwehrkräfte aus dem Bezirk Schärding sind in Bayern im Einsatz – am Sonntag mit 73 Mann und zwölf Fahrzeugen in Siegsdorf im Landkreis Traunstein, gestern mit 55 Helfern und acht Fahrzeugen in Inzell. "Dort haben wir mit einer Latte in einem Garten die Schneehöhe gemessen – 2,15 Meter", so Schärdings Feuerwehrkommandant Michael Hutterer.
"Wir räumen gerade zwei Mehrfamilienhaus-Dächer ab. Bei heftigem Schneetreiben, das ist extrem anstrengend. Die Helfer kommen wie Schneemänner vom Dach", so Hutterer gestern Mittag im OÖN-Gespräch. Feuerwehrkräfte aus dem Bezirk Ried waren bis gestern nicht im Einsatz.
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Kompliment, gute Entscheidung!
Ich will das Geld für meine 4 Eintrittskarten nicht zurück. Vielleicht folgen manche Ballbesucher meinem Beispiel als kleines Danke für die Unterstützung durch unsere 13er.
Eine sehr gute Idee, ich hoffe, dass viele Ihrem Beispiel folgen werden
Eine kameradschaftliche Geste, sehr zur Nachahmung empfohlen!