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Fußball-Unterhaus: Mehrnbach freut sich auf das erste Gemeinde-Derby seit zwölf Jahren

Von Mario Friedl und Valentin Berghammer, 23. Oktober 2024, 16:00 Uhr
Ein Derby, das sich seinen Namen verdient hat
Die OÖN trafen die Trainer Wolfgang Huber (l.) und Klaus Hofbauer vor dem Mehrnbacher Derby im Riegertinger "Eichenlaubstadion".

MEHRNBACH. Zwei Vereine, eine Gemeinde: Erstmals seit zwölf Jahren duellieren sich Mehrnbach und Riegerting wieder in der Meisterschaft.

Es war im Juni 2012: Damals standen sich der UFC Riegerting und die Union Mehrnbach zum bislang letzten Mal in der 2. Klasse West gegenüber. Am Ende musste Mehrnbach eine 0:8-Klatsche einstecken. Am Sonntag kommt es nach zwölf Jahren im Riegertinger "Eichenlaubstadion" wieder zum Derby – dieses Mal jedoch in der 1. Klasse Südwest. Die Bezeichnung "Derby" ist selten so treffend wie bei diesem Duell, denn Riegerting ist ein Teil der Gemeinde Mehrnbach.

"Wir spielen auswärts und der UFC ist auf dem heimischen Rasen sehr stark. Für mich ist Riegerting Favorit", sagt Mehrnbachs bayerischer Trainer Klaus Hofbauer. Sein Team liegt nach dem 5:0 in Waldzell am vergangenen Wochenende mit vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer Palting/Seeham aktuell auf Tabellenplatz vier.

Riegerting-Coach Wolfgang Huber retourniert die Favoritenrolle. "Wir sind der Aufsteiger und haben weniger Erfahrung in der 1. Klasse, ich gebe die Favoritenrolle gerne zurück", sagt Huber, der seit dem Sommer 2023 Trainer des UFC ist und beim bislang letzten Derby noch im Tor der Riegertinger stand. "Mit der bisherigen Saison sind wir nicht 100 Prozent zufrieden, es wären noch mehr Punkte möglich gewesen. Doch für uns ist jedes Spiel ein Lernprozess, schließlich haben wir die jüngste Mannschaft der Liga", sagt der 44-jährige Übungsleiter, dessen Mannschaft am Wochenende einen 4:1-Auswärtserfolg in Mattighofen feierte und aktuell auf Tabellenplatz acht liegt. Am Ende zähle nur der Klassenerhalt, so Huber.

"30 Punkte sollten dafür reichen", ergänzt Hofbauer. Der Trainer der Mehrnbacher muss es schließlich wissen. In der vergangenen Saison übernahm er die Union drei Runden vor Schluss. "Wir waren praktisch abgestiegen und haben uns dann mit drei Siegen gerettet. Von daher sind wir aktuell auch sehr zufrieden mit unseren 19 Punkten", sagt Hofbauer.

Freundschaften ruhen

Am Sonntag werden die bisher eingefahrenen Punkte jedoch in den Hintergrund geraten und die bekanntlich "eigenen Derby-Gesetze" greifen. Die Rivalität zwischen den Vereinen hat sich in der jüngeren Vergangenheit jedoch in Grenzen gehalten. "Es gab früher schon mal mehr Sticheleien. Wir haben seit zehn Jahren eine super funktionierende Spielgemeinschaft im Nachwuchs. Da haben sich im Laufe der Jahre viele Freundschaften entwickelt. Die Jungs kennen sich alle bestens", betont Huber.

Ein Derby, das sich seinen Namen verdient hat
Alte Bekannte: Martin Haginger (l.) und Michael Puttinger mit dem Mehrnbacher Bürgermeister Georg Stieglmayr

Sinnbildlich dafür stehen zwei Spieler, die sich am Sonntag gegenüber stehen werden: Der Mehrnbacher Martin Haginger und Riegertings Torjäger Michael Puttinger. Die beiden 19-Jährigen erzielten gemeinsam in den Nachwuchs-Teams rund 500 Pflichtspieltore. Am Sonntag sind sie Gegner und werden sich, wie ihre Kollegen, nichts schenken. "Natürlich möchten beide Teams gewinnen, in diesen 90 Minuten gibt es keine Freundschaften", sagt Hofbauer. "Aber egal, was passiert, wichtig ist, dass man sich nach dem Spiel wieder in die Augen schauen kann", sind sich beide Trainer einig.

Nachbarduell um Platz eins

Das Mehrnbacher Derby ist aber nicht das einzige brisante Duell in der 1. Klasse Südwest an diesem Wochenende. Bereits am Samstag empfängt Tabellenführer Palting/Seeham mit Lochen nicht nur den Nachbarverein, sondern auch den ersten Verfolger auf der heimischen Anlage. Mit einem Sieg könnten die Lochener die Spielgemeinschaft vom Thron stoßen. Die aktuelle Form des UFC würde dafür sprechen. Zuletzt feierte die Mannschaft von Trainer Stefan Bischof fünf Siege in Folge, mit einem Torverhältnis von 25:1.

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