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Fucking ins Museum übersiedelt: Innviertler Ortstafel nun in Wien

10. September 2021, 00:04 Uhr

TARSDORF/WIEN. Nach Umbenennung ist alte Ortstafel nun im Haus der Geschichte zu bewundern

Nach bewegten Jahren mit ungewollter internationaler Präsenz in Online-Medien und dem Diebstahl von mehr als 20 Ortstafeln wurde die Tarsdorfer Ortschaft Fucking per Jahreswechsel in "Fugging" umbenannt. "Seit dem Namenswechsel ist Ruhe eingekehrt und die Lebensqualität ist wieder dort, wo die hingehört", sagt Andrea Holzner, Bürgermeisterin in Tarsdorf.

Mit der steigenden Bekanntheit durch Social-Media-Kanäle hatte sich in den vergangenen Jahren aus dem Online-Trubel ein Rummel entwickelt, der via "Gaudi-Tourismus" im realen Fucking teils zu Beeinträchtigungen der Privatsphäre führte. "Wir haben als Gemeinde die Notbremse gezogen. Mittlerweile ist es ruhig geworden. Die Umbenennung war vielleicht ein ungewöhnlicher, aber wirkungsvoller Schritt. Die meisten Bewohner stehen dahinter."

Auch um die zwischenzeitlich ins Leben gerufene Widerstands-Petition "Make Fucking Great Again" ist Ruhe eingekehrt. Dank des nun erfolgten Einzugs ins Museum "Haus der Geschichte" in Wien verschwindet Fucking nicht ganz von der Landkarte: die letzte Ortstafel ist dort sogar im Rahmen der Hauptausstellung zu sehen.

"Mit dieser Ortstafel kommt ein sehr aktuelles Stück Geschichte ins Museum", meint Museumsdirektorin Monika Sommer. "Sie zeigt bildlich, wie Social-Media-Kanäle Aufmerksamkeit zur neuen Währung gemacht haben. Menschen bekommen durch die Plattformen plötzlich die Chance, jederzeit für Hunderttausende sichtbar zu werden. Selfies und Videos ermöglichen, den Traum der eigenen Berühmtheit zu verwirklichen." Auf der Kehrseite der Medaille stehe, dass man jederzeit öffentlich erniedrigt oder lächerlich gemacht werden könne, auch als Unbeteiligter. "Die neue Freiheit der Bilder stellt daher Aufgaben für eine demokratische Gesellschaft." Mit dem englischen Schimpfwort hat Fucking übrigens nichts zu tun. Fucking ist seit 1070 belegt und kann vermutlich von Adalpert von Vuckingen abgeleitet werden, der im 11. Jahrhundert in der Region lebte. Mit der steigenden Beliebtheit der Social-Media-Kanäle in der jüngeren Vergangenheit wurde die beschauliche Ortschaft allerdings zusehends mit ungeahntem Rummel konfrontiert.

So ging etwa im Jahr 2009 ein Spaß-Video von US-Komikerin Roseanne Barr viral, in welchem sie sich bei der örtlichen Touristeninformation anzügliche Auskünfte über die Vorzüge eines Besuches von "Fucking" holte. Schriftsteller Kurt Palm widmete dem Örtchen seine skurrile Krimi-Groteske "Bad Fucking", die auch erfolgreich verfilmt wurde. Selbst die bekannte Auto-Sendung "The Grand Tour" mit Moderator Jeremy Clarkson schaute im Sommer 2017 im Innviertel vorbei. Seit 2010 ist die Biermarke "Fucking Hell" registriert.

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