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Frauenhaus: "Es ist vielleicht die Ruhe vor dem Sturm"

Von Thomas Streif   31.März 2020

Die dritte Woche der von der Regierung vorgeschriebenen Ausgangsbeschränkungen läuft, ein Ende ist derzeit noch nicht in Sicht, im Gegenteil: Der Höhepunkt der Corona-Epidemie ist leider erst zu erwarten.

Stammtische, Vereinsaktivitäten, Treffen mit Freunden sind nur einige der Freizeitbeschäftigungen, die derzeit nicht erlaubt sind. Das Wohnen – vor allem auf engem Raum – wird allmählich zur Herausforderung. Häusliche Gewalt, die vor allem Frauen betrifft, könnte zunehmen. Das sei glücklicherweise derzeit noch nicht der Fall, schildert Ursula Walli, Geschäftsführerin des Frauenhauses Innviertel. "Es ist vielleicht die Ruhe vor dem Sturm. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich das in den kommenden Wochen ändert. Viele Familien sind derzeit auf engem Raum daheim. Daher sind die Möglichkeiten für betroffene Frauen, ungestört mit uns in Kontakt zu treten, möglicherweise beschränkt", sagt Walli. Von den sechs Plätzen, darunter selbstverständlich welche für Frauen mit Kindern, seien derzeit fünf belegt. "Sollte unser Haus voll belegt sein, stehen wir in engem Kontakt mit den anderen Frauenhäusern Oberösterreich."

Die Gesprächsbasis mit der Polizei sei gut, betont Walli. Das sei vor allem hinsichtlich von Betretungsverboten für gewalttätige Männer wichtig.

Zusätzliches Quartier

Für den Fall, dass die Zahl der schutzsuchenden Frauen in den kommenden Wochen stark steigt, ist man beim Land Oberösterreich vorbereitet. "Ein Quartier in Linz mit zusätzlichen Plätzen für Frauen aus ganz Oberösterreich ist bezugsfertig. Dieses ist – falls notwendig – erweiterbar", sagte Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SP). "Wir gehen davon aus, dass die Anfragen in den Frauenhäuserin steigen werden, auch wenn ich heilfroh wäre, wenn ich mich täuschen würde", sagt Gerstorfer.

Wie berichtet, soll 2021 in Ried mit dem Neubau des Frauenhauses Innviertel begonnen werden. "Das Projekt ist auf Schiene", versichert Gerstorfer.

Wichtige Infos für Frauen

Der Notruf des Frauenhauses ist rund um die Uhr unter 07752/71733 erreichbar. Für andere Anfragen kann man zwischen 8 und 16 Uhr anrufen. Per E-Mail sind die Mitarbeiterinnen unter office@frauenhaus-innviertel.at erreichbar. Die Frauenhelpline ist unter 0800/222555 zu erreichen. Zudem gibt es einen Helpchat in mehreren Sprachen (Donnerstag bis Sonntag, jeweils von 15–22 Uhr): www.haltdergewalt.at

Frauenhaus: "Es ist vielleicht die Ruhe vor dem Sturm"
Landesrätin Birgit Gerstorfer und Frauenhaus-Innviertel-Leiterin Ursula Walli, vor der Krise.
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25. April 2024