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Durch den Regen im Frühsommer: Gelsen "fliegen" aufs Innviertel

Von Lisa Penz   11.Juli 2019

Ob beim Grillabend im Garten oder beim Baden am See: Die Gelsen scheinen heuer besonders lästig zu sein. Vielerorts im Innviertel klagen die Bürger über die lästigen Plagegeister, in Braunauer Drogeriemärkten waren die Anti-Gelsenmittel teils sogar ausverkauft. Der Regen im Mai hat ihre Entwicklung begünstigt. Von einer Plage will Biologe Martin Schwarz vom Landesmuseum aber nicht sprechen: "Die Zahlen sind üblich, nicht außergewöhnlich." Es stimme aber, dass in gewissen Regionen besonders viele Gelsen schwirren. Etwa entlang der Donau und der March und im Auwaldbereich. Auch das Innviertel ist mit seinen vielen Feuchtgebieten und Seen prädestiniert für ein Mehr an Gelsen, sagt Schwarz. Ob es sich heuer noch zu einer Plage entwickle, hänge vom Wetter ab. "Nach anhaltendem Regen oder Überschwemmungen kann die Population rasant wachsen", sagt Schwarz. "Grundsätzlich werden Gelsen von Frühling bis Herbst mehr."

Gelsen im Garten züchten

Am wohlsten fühlen sie sich in Tümpeln und stehenden Gewässern. "In Siedlungsgebieten züchten sich Hausbesitzer Gelsen meist selber heran", sagt Schwarz. Denn Gießkannen, Regentonnen oder Spielsachen von Kindern, in denen sich Wasser befindet, sind ideale Brutstätten.

Weniger hat man bei Badeteichen zu befürchten. Dort leben natürliche Fressfeinde der Gelsenlarven, etwa Libellen- und Käferlarven und Kaulquappen. Hausbesitzer können sich schützen, indem sie Regentonnen abdecken und Gießkannen und Kübel entleeren.

Manche werden öfter gestochen

Angezogen werden Gelsen vor allem von Gerüchen, sagt Schwarz. Von Schweiß oder Kohlendioxid, das Menschen ausatmen. Gelsen mögen nicht alle Menschen gleich gerne, manche stechen sie lieber. An was das genau liege und ob Frauen, Männer oder Kinder eher betroffen seien, könne Schwarz nicht sagen.

Nur die weiblichen Gelsen stechen, saugen Blut und spritzen Speichel in die Haut. Immer mehr reagieren darauf mit allergischen Reaktionen, was aber nichts damit zu tun habe, dass die Tiere per se aggressiver werden. Es hänge davon ab, welche Keime die Gelse zuvor aufgeschnappt hätte und wie empfindlich die jeweilige Person sei. Gelsen können auch Krankheiten übertragen, sagt Schwarz und nennt das West-Nil-Virus. Dazu braucht es keine exotischen Stechmücken, die aus fernen Ländern importiert wurden. Auch normale Hausgelsen, die seit jeher bei uns heimisch sind, können Viren verbreiten, wenn sie infiziertes Blut geleckt haben. Grundsätzlich sagt Schwarz, dass "das Übertragen von Krankheiten zwar unwahrscheinlich und nicht die Regel, aber möglich" ist. Durch Fernreisen werden nicht nur Krankheiten, sondern auch exotische Gelsenarten importiert, wie die Tigermücke, die bereits schon weltweit verschleppt wurde.

Vor Gelsen schützen

Vor den Blutsaugern schützt man sich am besten, indem man sie gar nicht erst ins Haus lässt, sagt Schwarz. Dabei helfen Mückengitter, geschlossene Fenster und Türen. Im Freien schützt man sich am besten mit langer, heller Kleidung und verwendet Mittel aus der Apotheke, wie Mückensprays.

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