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Drohnen-Einsätze für regionale Landwirtschaft

12.Juni 2019

Der Einsatz von Drohnen gewinne in der Landtechnik immer mehr an Bedeutung, so die HTL Ried, die einen eigenen Agrar-Zweig ins Leben gerufen hat. Neben Analysetätigkeiten wie Pflanzenvitalität, Sturm- und Hagelschäden sowie Abflussmodellierungen ist vor allem die Nützlingsausbringung ein äußerst zukunftsträchtiges Thema, so die Experten.

"Drohnen haben gegenüber klassischen Zugmaschinen den großen Vorteil, dass sie sowohl im fortgeschrittenen Vegetationsstadium als auch bei ungünstigen Bodenverhältnissen oder in unzugänglichen Gebieten gut zum Einsatz kommen können", so Albin Hartl, Experte für Agrartechnik und Lehrer an der HTL Ried.

Zuletzt haben 29 Schüler der HTL Ried um 6 Uhr früh auf dem Anwesen der Familie Killingseder in Raab losgelegt – samt einem mit Wärmebildkamera ausgestattetem Multicopter XC263. Der frühe Beginn für diesen alles andere als gewöhnlichen Unterricht sei notwendig gewesen, um beim Drohneneinsatz mit der Wärmebildkamera beste Kontraste zu erzielen: Vor der ersten Mahd sollen im hohen Gras liegende Wildtiere aufgespürt und gerettet werden – je niedriger die Umgebungstemperatur, desto mehr heben sich diese auf der Wärmebildkamera von ihrem Umfeld ab.

Drohnen-Einsätze für regionale Landwirtschaft
Auch Raaber Jägerschaft mit dabei

Rehkitze retten

Ohne Rettung würden vor allem Rehkitze wegen des sogenannten Drückinstinkts auch während der Mahd flach am Boden verweilen, so die Experten. Werden Tiere "gemäht", verenden sie oft qualvoll, und die Kadaver im Futter gefährden in weiterer Folge dann die Nutztiere durch Vergiftung.

Der frühmorgendliche Drohnenrundflug der HTL in Raab spürte aber lediglich zwei Hasen auf, es waren keine Rehkitze auf den Wiesen.

Drei Minuten pro Hektar

Wenige Stunden später kam der nächste Einsatz – mit der Ausbringung von Nützlingen. Per Hexakopter HEXA 1000 von der Firma Tüftelberger ging es an das Ausbringen von Trichogramma-Schlupfwespen gegen den Maiszünsler.

Völlig autonom wirft dabei die Drohne alle 100 Meter eine verrottbare Zellulosekugel mit den Nützlingslarven im Inneren der Kugel ab. Für das Ausbringen benötigt die Drohne rund drei Minuten je Hektar. Diese schnelle und sichere Methode zähle zu den häufigsten landwirtschaftlichen Drohnenanwendungen in Österreich. Ein Großteil der Drohneneinsätze werde bisher mittels Dienstleistungen angeboten.

Die Befugnis zum Fliegen sei allerdings aktuell gleichermaßen problematisch – wie eine adäquate Drohnenausrüstung selbst auch: Multispektralkameras, Soft- und Hardware seien noch besonders kostspielig und machen für die Einzelanwendung derzeit noch wenig Sinn, so das Resümee der Experten der HTL Ried.

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