Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Die SV Ried ist mein Verein und Heimat für mich"

Von Thomas Streif, 16. Juli 2021, 04:37 Uhr
"Die SV Ried ist mein Verein und Heimat für mich"
Marcel Ziegl will auch in der kommenden Saison mit "seiner" SV Ried über Erfolge jubeln. Bild: APA/EXPA/FLORIAN SCHROETTER

RIED. Marcel Ziegl (28) führt die SV Guntamatic Ried als neuer Kapitän in die Saison 2021/22

"Wenn wir eine gute Leistung bringen, dann steigen wir in die zweite Runde auf", sagt der neue Kapitän der SV Guntamatic Ried, Marcel Ziegl (28). Zum Saisonauftakt gastieren die Rieder Bundesligakicker im ÖFB-Cup heute um 19.30 beim Drittligisten SV Grödig. Am Sonntag, 25. Juli, empfängt die SV Ried in der ersten Runde Austria Wien in der Josko-Arena.

OÖN: Sie wurden zum neuen Kapitän der SV Ried bestimmt. Was ändert sich für Sie dadurch?

Marcel Ziegl: Grundsätzlich hat der Trainer das entschieden. Viel verändern wird sich dadurch nicht, weil ich bereits als Stellvertreter von Thomas Reifeltshammer viele Aufgaben – auch außerhalb des Platzes – übernommen habe. Nachdem ich seit 2008 Teil des Teams bin, kenne ich die Abläufe ganz genau und versuche, den neuen Spielern bei der Integration zu helfen. Natürlich gehören auch Termine bei den Sponsoren dazu. Ich mache das gerne und bin bereit, noch mehr Verantwortung zu übernehmen.

Sie haben mehr als 300 Pflichtspiele für die SVR bestritten und haben dem Verein immer die Treue gehalten. Im Profifußball eine absolute Ausnahme. Wie kam es dazu?

Es hat vor allem nach dem sehr frühen Beginn meiner Profikarriere mehrere Anfragen anderer Vereine gegeben. Meinen Eltern und mir war damals wichtig, dass ich meine Matura in der Handelsakademie fertig mache. Es gab auch in den darauffolgenden Jahren immer wieder Angebote, aber ich habe mich in Ried immer wohlgefühlt. Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich nach so vielen Jahren noch immer das Trikot der SV Ried tragen darf und der Verein nach wie vor auf mich setzt. Mir wurde hier immer ein Gefühl der Wertschätzung entgegengebracht, daher hoffe ich noch auf weitere gute Jahre bei der SVR.

Wie haben Sie die vergangenen fünf, durchaus turbulenten, Saisonen mit Auf- und Abstiegskampf erlebt und wie geht man mit der permanenten Drucksituation um?

Ein gewisser Stress gehört häufig zum Alltag, nicht nur im Fußballgeschäft. Dass die vergangenen fünf Saisonen bei der SV Ried turbulent und mit einem hohen Druck verbunden waren, steht außer Frage. Man hat aber gemerkt, dass in der schweren Zeit im Verein viele enger zusammengerückt sind, so haben wir den Aufstieg und den Klassenerhalt geschafft. Ich persönlich habe seit drei Jahren eine feste Freundin, seither bin ich sicher ausgeglichener und kann durch diesen wichtigen Halt mit den Stresssituationen besser umgehen.

Ihre Verletzungshistorie ist lange. Gab es nach Ihrem zweiten Kreuzbandriss innerhalb kurzer Zeit 2017 den Gedanken, die Karriere zu beenden?

Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich diesen Gedanken gar nicht gehabt habe. Ich war beim zweiten Kreuzbandriss gerade einmal 25 Jahre alt. Die Gedanken über ein Karriereende waren aber schnell wieder verflogen. Jetzt bin ich seit drei Saisonen fast verletzungsfrei, habe Spaß am Fußball und fühle mich so fit wie noch nie. Wenn ich gesund bleibe, möchte ich sicher noch sechs, sieben Jahre spielen.

Wie sehr wird Ihnen Thomas Reifeltshammer, mit dem Sie seit 2009 zusammengespielt haben, auf dem Platz abgehen?

Sehr! Wir waren uns als Typen auf dem Platz sehr ähnlich und haben viel miteinander gesprochen. Da ist es immer wieder vorgekommen, dass es zwischen uns richtig "geblitzt" hat, das haben wir jedoch beide gebraucht und hat gezeigt, dass Feuer und Leidenschaft dabei ist. Es ist schade, dass er als Spieler nicht mehr dabei ist. Wer Thomas Reifeltshammer kennt, weiß, dass er sich diesen Schritt ins sportliche Management gut überlegt hat. In seiner neuen Funktion wird er der SV Ried sicher maßgeblich weiterhelfen, davon bin ich überzeugt.

In der ersten Cup-Runde geht es heute Abend gegen Grödig. Wie schwer wird diese Aufgabe?

Leichte Gegner gibt es nicht. Für uns geht es darum, in die zweite Runde einzuziehen. Wir sind der Bundesligist. Wenn wir eine gute Leistung bringen, steigen wir auf.

Nach rund eineinhalb Jahren großteils ohne Fans sind volle Stadien jetzt wieder erlaubt. Wie groß ist die Vorfreude?

Darauf freut sich jeder am meisten. Die Stimmung und Emotionen von den Rängen sind durch nichts ersetzbar, davon lebt der Fußball. Einen Vorgeschmack haben wir ja schon im letzten Spiel der vergangenen Saison beim 3:2-Heimsieg gegen die Austria bekommen. Diese Atmosphäre war ein Wahnsinn. Der Heimvorteil mit unseren leidenschaftlichen Fans kann in dieser Saison sicher ein wichtiger Faktor für uns werden.

Wo sehen Sie die SV Ried mittelfristig? Müssen sich die Fans Saison für Saison auf einen engen Abstiegskampf einstellen?

Die Kluft zwischen den großen Vereinen und dem Rest der Liga ist in den vergangenen Jahren noch größer geworden. Für uns geht es darum, jede Saison einen Schritt nach vorne zu machen. Das wird nicht von heute auf morgen gehen, aber die Voraussetzungen in Ried für dauerhaften Bundesliga-Fußball sind ausgezeichnet. Für den Saisonstart sind die Spieler, die schon im vergangenen Jahr in Ried waren, gefragt, um eine gewisse Stabilität und Konstanz zu gewährleisten. Die Neuzugänge haben Qualität, aber etwas Zeit muss man ihnen noch geben, zumal mit Kennedy Boateng, Thomas Reifeltshammer und Marco Grüll drei echte Leistungsträger nicht mehr dabei sind.

Sie sind seit 2006 bei der SV Ried. Was bedeutet der Verein für Sie?

Die SV Ried ist mein Verein und zugleich Heimat für mich.

Profi-Debüt mit 15 Jahren

2006 wechselte der 1992 in Seewalchen am Attersee geborene Marcel Ziegl in die Nachwuchsakademie der SV Ried. Bereits im Alter von 15 Jahren feierte Ziegl beim 1:0-Heimsieg gegen den LASK sein Bundesliga-Debüt. In den vergangenen Jahren kämpfte sich der 28-Jährige nach mehreren schweren Verletzungen – unter anderem zwei Kreuzbandrissen – immer wieder zurück. Insgesamt absolvierte Ziegl bisher 302 Pflichtspiele für die SV Ried. Nach dem überraschenden Rücktritt von Thomas Reifeltshammer vor rund einem Monat übernimmt der defensive Mittelfeldspieler jetzt die Rolle des Kapitäns.

mehr aus Innviertel

Schwerer Gang für die SVR

Kabarett in Mettmach

Duell der Abwehrbollwerke in Gurten

Mit Pkw in Eberschwang überschlagen: Fahrer hatte 2,12 Promille

Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

5  Kommentare
5  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
GOAL (2.962 Kommentare)
am 16.07.2021 11:01

Marcel Ziegl ist die SVR wie man sie als Fan liebt wie er sagt seine Heimat. Was mich besonders für ihn freut ist das er nach diesen schweren Verletzungen so zurück gekommen ist. Wer auch als Rieder mithelfen kann und muss ist einer der besten Torhüter der Liga Sam Radlinger. Klar das die Drei der SVR fehlen werden aber so ist das Fussball Geschäft. Der Schritt von Thomas Reifeltshammer ins Management der SVR ist auf lange Sicht richtig und wichtig. Auch Manuel Kerhe als Bindeglied zwischen den JW und der KM ist ein sehr guter. Das die SVR im Sommer die Tribünen Mannschaft loswerden konnte war auch enorm wichtig dadurch ist die ewige Unruhe weg. Mit Seif Chabbi gibt es endlich wieder ein MS und die anderen sind meiner Meinung gute talentierte hungrige Spieler die bei ihren vorigen Vereinen Leistungsträger waren. Für mich auf längere Sicht für die SVR der bessere Weg.

lädt ...
melden
antworten
abe1912 (1.609 Kommentare)
am 16.07.2021 11:19

Wird schwer sein, SR, wenn er weiterhin auf diesem Niveau spielt (was ich sehr hoffe), bei der SVR zu halten. Ich kenne zwar seinen Vertrag und Lebensplanung nicht, aber einen neuerlichen Wechsel ins Ausland würde ich nicht ausschließen.

lädt ...
melden
antworten
GOAL (2.962 Kommentare)
am 16.07.2021 12:55

@abe ich kenne die Vertragsmodalitäten auch nicht aber ich glaube das er letztes Jahr einen Dreijahresvertrag bei der SVR getätigt hat. Auch für ihn freut es mich besonders das er in Ried solche Leistungen zeigt. Ich glaube das sich die ganze Familie im Innviertel sehr wohl fühlt dadurch stimmt die Leistung und das könnte ein Plus für die SVR sein. Aber vollkommen richtig wenn nocheinmal ein Großer kommt dann könnte es natürlich vielleicht nocheinmal in eine andere Richtung gehen. Was es natürlich auch zeigt das der SVR TW Trainer Hubert Auer schon über viele Jahre sehr gute Arbeit in Ried verrichtet zum Glück blieb er in Ried.

lädt ...
melden
antworten
abe1912 (1.609 Kommentare)
am 16.07.2021 10:47

Der richtige und logische Nachfolger für TR als Kapitän. Sehr informatives Interview mit interessanten Fragen - gut gemacht Hr. Streif!

lädt ...
melden
antworten
Akv (3.653 Kommentare)
am 16.07.2021 06:43

Es wird nicht einfach sein die Leistungsträger zu ersetzen. Es fehlt auch Routine im Kader. Nichtsdestotrotz muss man bei der SVR fleissig weiterarbeiten um das wettzumachen. Routine kann man noch später holen.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen