Der Winter und seine anderen Seiten
INNVIERTEL. Extremsituationen im Winter zeigen Grenzen auf – nicht nur in der Schneeräumung, sondern generell im Umgang mit der weißen Pracht. Wir geben Antworten auf Fragen zur Schneeräumung und berichten über Besonderheiten, die sich dabei ergeben haben.
Wohin mit dem Schnee? Diese Frage stellte sich nicht nur für Hausbesitzer, auch die Gemeinden sind bei der Schneeräumung gefordert. Durch die Schneehaufen am Straßenrand werden viele Straßen schmäler, auch Parkflächen gehen verloren. Die Marktgemeinde St. Martin hat dazu im Vorjahr eine Maßnahme beschlossen, die dieses Problem zumindest in Neubaugebieten abschwächt.
Verpflichtender Räum-Streifen
Wie Bürgermeister Hans-Peter Hochhold (ÖVP) berichtet, müssen Grundstücksbesitzer in Neusiedlungsgebieten einen 60 Zentimeter breiten Streifen ihres Grundstückes als öffentliches Gut abtreten: "Dieser Streifen ist eine Art Spielraum für die Schneeräumung. Damit soll verhindert werden, dass Einfriedungen wie Zäune oder Hecken direkt an den Straßenrand gesetzt werden. Diese Flächen dürfen auch nicht versiegelt werden, damit bei Starkregen Oberflächenwasser versichern kann", erklärt Hans-Peter Hochhold. Diese Regelung wird im Baubescheid vermerkt. "Für Gemeinde- und Siedlungsstraßen ist die Marktgemeinde der Straßenerhalter, und diese Maßnahme kann daher von uns vorgeschrieben werden."
Die Reaktionen auf diese Maßnahme waren unterschiedlich, wie der Bürgermeister berichtet: "Natürlich waren nicht alle erfreut, das ist auch verständlich. Zuerst kaufst du ein Grundstück und musst dann einen Streifen davon wieder zur Verfügung stellen. Aber die vergangenen Tage haben gezeigt, dass dies eine sinnvolle Maßnahme ist."
Bild: Manfred Fesl
Schnee im Übermaß
Ausnahmezustand herrschte auch in Kirchberg: Mit mehreren Traktoren musste der Maschinenring das Ortszentrum vom Schnee befreien. "Das war notwendig, weil wir auf den Gehsteigen schon mehr als einen halben Meter Schnee hatten. Die Gemeindearbeiter sind rund um die Uhr im Einsatz", sagt Amtsleiter Franz Salzlechner. Die Dächer des Kindergartens und der Volksschule mussten vom Schnee befreit werden.
Schulfrei in Kopfing
Gefreut haben sich über die winterlichen Verhältnisse zahlreiche Schulkinder im Bezirk Schärding – sie konnten ein verlängertes Wochenende genießen. In den Volksschulen in Kopfing, St. Ägidi, Esternberg, Vichtenstein, Engelhartszell und St. Roman fiel der Unterricht am Montag aufgrund der Wetterverhältnisse aus. Ebenso wie in den Neuen Mittelschulen in den Sauwald Gemeinden Kopfing, St. Ägidi und Esternberg.
"Das Navi bringt Sie heim"
Kurz und bündig erteilte eine Polizistin aus dem Bezirk Braunau einem Autofahrer Auskunft, der nach einer Ausweichroute für die gesperrte Straße über den Kobernaußerwald von Höcken nach Ried fragte: "Schaun’s halt auf’s Navi, dös bringt Sie dann eh heim."
Na Bravo, Polizistin aus dem Innviertel