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Der Weg des geringsten Widerstands führt zu einer guten Entscheidung

Von Monika Raschhofer, 04. Juli 2019, 06:04 Uhr
Der Weg des geringsten Widerstands führt zu einer guten Entscheidung
Thomas Hödl (li.) zeigt an: "Null Widerstand gegen den Vorschlag." Bild: mora

MUNDERFING. Gemeinden, Institutionen, Firmen, Vereine und Gruppen können das Online-Portal nutzen.

Wer ist dafür? Wer ist dagegen? Die Mehrheit hat entschieden. Die Verlierer sind sauer. So laufen Entscheidungen meistens – in der Politik, in Vereinen, in Teams. Es geht auch anders: einen Konsens des geringsten Widerstands finden und Betroffene einbeziehen. Systemisches Konsensieren heißt die Methode dafür, durch das Online-Portal acceptify ist sie einfach nutzbar.

Thomas Hödl von regioHELP, in Munderfing ansässige Genossenschaft zur Stärkung des ländlichen Raums, erklärt: "Es ist einfach, effizient, messbar. Wir wollen das Denken, wie Entscheidungen gefällt werden, ändern." Es gehe darum, Lösungen für Probleme zu finden und tragfähige Entscheidungen mit hoher Akzeptanz zu treffen.

Und so geht’s: Zunächst werden alle Entscheidungsvarianten gesammelt, jeder Beteiligte kann Vorschläge einbringen. Dann vergeben alle Teilnehmer Widerstandspunkte an jeden Vorschlag – von null, also kein Widerstand, bis zehn, größter Widerstand. Die Widerstandspunkte werden zusammengezählt, die Variante mit den wenigsten Punkten ist jene mit dem größten Konsens und somit jene, für die sich die Gruppe entschieden hat. Die Methode des systemischen Konsensierens wurde von den steirischen Wissenschaftern Erich Visotschnig, der auch zum acceptify-Team gehört, und Siegfried Schrotta entwickelt. RegioHELP und eine Software-Firma sind die weiteren Partner für das Online-Portal, das es in wenigen Monaten auch als App geben soll.

Beteiligte früh einbeziehen

"Dass die Betroffenen selber eine Lösung suchen und ihr Wissen in den Entscheidungsprozess einfließt", benennt Thomas Hödl Vorteile, die das Konsensieren gegenüber klassischen Abstimmungen hat. Wenn es nur Ja oder Nein gibt, bilden sich meist zwei Gruppen – Befürworter und Gegner – die im Wettstreit stehen. Dann wird mehrheitlich entschieden. "Es kommt häufig vor, dass sich die Überstimmten abwenden und für die weitere Arbeit nicht mehr zur Verfügung stehen", erklärt Hödl.

Das sei aber schade, weil dadurch Knowhow verloren gehe, ergänzt er. Beim Systemischen Konsensieren werden alle Beteiligten möglichst früh eingebunden und können ihre ganz eigene Lösungsvariante formulieren und den anderen Teilnehmern zur Widerstandsmessung vorlegen. "Es ist ein Prozess. Die Frage, was fehlt, damit jemand Widerstandspunkte abbauen kann, hilft, eine Lösung zu finden", betont der regioHELP-Mitarbeiter. Die Entscheidungsfindung werde so kreativ und Feedback könne angenommen und eingearbeitet werden.

Leitlinie in der Gemeindepolitik

Die Teilnehmer an einem Entscheidungsfindungsprozess können in einem Raum versammelt sein und Kärtchen hochhalten, sie können aber auch am neuen Online-Portal acceptify.at Vorschläge machen und Punkte vergeben (acceptify leitet sich vom englischen Wort to accept, deutsch akzeptieren, her). Munderfing hat als weltweit erste Gemeinde das Systemische Konsensieren als Werkzeug für die Bürgerbeteiligung in die Leitlinien der Gemeindepolitik aufgenommen.

Und auch schon in der Praxis erprobt. Anlassfall war die Schließung eines Bahnübergangs. Unternehmen und Gemeinden bezahlen für acceptify.at geringe Gebühren, für Private und Vereine ist der Zugang kostenlos nutzbar. Und ein Startangebot gibt es auch.

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Autorin
Monika Raschhofer
Lokalredakteurin Innviertel
Monika Raschhofer
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