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Millionenshow-Sieger Christoph Götzendorfer: "Überweisungsbeleg liegt immer noch neben mir im Büro"

Von Valentin Berghammer, 05. Februar 2025, 12:07 Uhr
Christoph Götzendorfer aus Esternberg, Millionenshow-Gewinner
"Anfangs war alles sehr surreal": Christoph Götzendorfer gewann als bislang letzter Kandidat die Millionenshow. Bild: Klugsberger

ESTERNBERG. Christoph Götzendorfer gewann 2020 die Millionenshow – der Esternberger ist bis heute der bislang letzte Teilnehmer, dem das gelang. Im OÖN-Interview spricht der 39-jährige Familienvater über sein "Leben danach".

Als Armin Assinger die Millionenfrage stellte, streckte Christoph Götzendorfer siegessicher die Arme nach oben. Der Esternberger konnte die Frage "Namensgebend für die Waldorfschule war eine..." nach Präsentation der Möglichkeiten sofort beantworten. Nach wenigen Minuten – und einigen ungläubigen Nachfragen des langjährigen Millionenshow-Moderators ob der felsenfesten Überzeugung, die Götzendorfer zeigte – wurde die Antwort "Zigarettenfabrik" eingeloggt – und der zweifache Familienvater aus der Sauwaldgemeinde war um eine Million Euro reicher.

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Das war im November 2020. Heute, knapp fünf Jahre später, ist der 39-Jährige nach wie vor der bislang letzte Teilnehmer, der die Million in der bekannten Quizsendung nach Hause holen konnte. Im OÖN-Interview spricht Götzendorfer über die Erfahrung "Millionenshow", wie sich sein Leben aufgrund des großen Erfolgs verändert hat und warum ihn das "Quizfieber" noch immer nicht losgelassen hat.

OÖNachrichten: Herr Götzendorfer, wie oft denken Sie auch nach knapp fünf Jahren noch an die entscheidenden Momente in der Millionenshow zurück?

Christoph Götzendorfer: Die Show spielt immer wieder eine Rolle in meinem Alltag. Erst kürzlich war ich wieder in Köln zu Gast, wo die Show für das 25-jährige Jubiläum aufgezeichnet wurde. Da kommen die Erinnerungen wieder verstärkt hoch. Erinnert werde ich aber eigentlich jeden Tag, weil der Überweisungsbeleg von der Million immer noch neben mir auf meinem Platz im Büro liegt.

Welche Erinnerungen von der Show sind vor allem hängen geblieben? War es der Moment, in dem die letzte Antwort grün aufgeleuchtet hat?

Das ist natürlich einer dieser besonderen Momente. Es gab aber auch viele weitere, teils sehr skurrile, wo ich im Nachhinein schon mehrmals schmunzeln musste.

Welche zum Beispiel?

Die Aufzeichnung fand mitten in der Coronapandemie statt. Mein Coronatest für die Show war aber zunächst nicht auswertbar, es war gar nicht sicher, ob ich überhaupt nach Köln zur Aufzeichnung fliegen kann. Erst beim zweiten Test war dann klar, dass alles in Ordnung ist und ich an der Show teilnehmen kann.

Sie haben mit Ihrer Sicherheit und Überzeugung bei der Millionenfrage alle Zuseher in Staunen versetzt. Was ist Ihnen selber damals durch den Kopf gegangen?

Nicht sehr viel, ehrlich gesagt. Mein Auftritt war auf zwei Aufzeichnungen aufgeteilt, genau vor der Millionenfrage war die Zeit für die erste Sendung zu Ende. Während zwischen den Ausstrahlungen im Fernsehen eine Woche liegt, ist es vor Ort nur eine Stunde. Ich habe dazwischen einige Zigaretten geraucht und war mir sicher, dass ich die letzte Frage sowieso nicht beantworten kann und ich die 300.000 Euro mitnehme. Als dann die Aufzeichnung für die zweite Sendung begann und die Frage mit der Waldorfschule kam, musste ich schmunzeln. Bei meinen Vorbereitungen bin ich zufälligerweise genau darüber gestolpert. Deswegen war ich mir dann auch so sicher.

Was waren die Gründe für Ihren Erfolg? Neben dem großen Allgemeinwissen, das wohl eine Grundvoraussetzung ist.

Im Nachgang der Show habe ich einmal einen Spruch gelesen, der mir sehr gut gefällt: "Glück ist, wenn Möglichkeit auf Vorbereitung trifft." Und das war bei mir definitiv der Fall. Ich habe sehr viel gelesen und mich auch mit tagesaktuellen Themen beschäftigt. So konnte ich vier Fragen nur alleine durch eine gute Vorbereitung beantworten. Aber wie gesagt: Glück gehört auf jeden Fall dazu, wie man bei der Millionenfrage gesehen hat. Ich hatte dieses Glück, dafür bin ich sehr dankbar. Ein Patentrezept für den Erfolg gibt es nicht.

Wie sehr hat sich Ihr Leben nach dem Gewinn der Million verändert?

Was der Gewinn tatsächlich bedeutet, habe ich erst Tage und Wochen später realisiert. Anfangs war alles sehr surreal. Natürlich verändert eine Million Euro mehr am Konto dein Leben. Unser zweites Kind war kurz vorher zur Welt gekommen, meine Frau und ich hatten schon vor, Haus zu bauen und Pläne vor uns. Nach der Millionenshow haben wir diese Pläne für das Haus dann tendenziell adaptiert. Nein, im Ernst: Wenn man so eine große Investition wie den Hausbau schuldenfrei tätigen kann, hat das selbstverständlich Auswirkungen auf dein Leben. Man kann sich das ein oder andere Mal leichter etwas gönnen. Ich war und bin aber immer noch der Christoph aus Esternberg, der denselben Beruf und dieselben Freunde hat, mit denen ich nach wie vor zum selben Wirt gehe. Ich habe und hatte nie das Gefühl, dass es irgendwelche Neider gibt. Und wenn es welche gibt, soll es so sein. Gerade in Esternberg habe ich aber nur sehr positive Resonanzen erhalten.

Wie gefährlich ist es Ihrer Meinung nach trotzdem aufgrund der hohen Summe, die plötzlich auf dem Konto aufscheint, den Boden unter den Füßen zu verlieren?

Wenn man keinen Plan oder kein fixes Ziel hat, ist die Verlockung vielleicht groß, mit dem Geld irgendetwas anderes zu machen. Das Gute ist, dass man das Geld erst Wochen später bekommt und man bis zur Ausstrahlung der Sendung auch einer Schweigepflicht unterliegt. Man hat also doch viel Zeit zu überlegen, ohne dass überhaupt jemand davon weiß. Das erdet schon.

Sie waren seit Ihrem Gewinn bereits das ein oder andere Mal als Experte bzw. Joker in der Show zu Gast. Ist diese Rückkehr an den Ort des Erfolgs etwas Besonderes für Sie?

Ich werde in Köln immer sehr herzlich empfangen und bin dort gern gesehen. Es ist zwar nicht so, dass man sich überaus gut kennen würde, aber für viele im Team bin ich doch ein besonderer Kandidat, weil ich für sie der bisher einzige bin, der die Million gewinnen konnte. Deswegen macht das Wiedersehen schon auch immer wieder Freude.

Sind Sie selbst nach wie vor noch Fan der Show und anderer Quizformate? Oder hat man nach dem großen Erfolg genug davon?

Um ehrlich zu sein, kribbelt es nach wie vor in mir. Bei der Millionenshow bin ich logischerweise nicht mehr teilnahmeberechtigt, aber es ist nicht auszuschließen, dass ich mich bei dem ein oder anderen Format wieder bewerbe. Vielleicht auch, um zu beweisen, dass der Erfolg in der Millionenshow keine Eintagsfliege war.

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Autor
Valentin Berghammer
Redaktion Innviertel
Valentin Berghammer
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2  Kommentare
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Weltliner (771 Kommentare)
am 07.02.2025 16:18

Blöd für die Banken.

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hn1971 (2.351 Kommentare)
am 07.02.2025 09:53

Sehr beeindruckend, am Boden geblieben, sympathisch und ich finde er hat nach dem Gewinn alles richtig gemacht! Erneut Gratulation!!

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