"Das ist richtig, richtig zach gewesen"
LOHNSBURG. Langlauf: 50 Kilometer bei starkem Schneefall und etlichen Minusgraden – Alexander Gotthalmseder hat das geschafft und die Jubiläumsausgabe des Steiralauf gewonnen
Trotz der pudrigen Flocken, die pausenlos vom Himmel fielen, war die 40. Auflage des Internationalen Steiralauf kein Zuckerschlecken. 110 Teilnehmer bestritten über 50 Kilometer (Hauptbewerb) in der Skating-Technik ein intensives Rennen. Mittendrin im Bad Mitterndorfer Trubel war auch der Lohnsburger Alexander Gotthalmseder, der bereits 2013 die kurze Distanz für sich entscheiden konnte. Diesmal nahm der 24-Jährige die 50 Kilometer in Angriff. Mit gemischten Gefühlen. "Die Rennen davor sind nicht ganz so gut gelaufen und auch die Bedingungen beim Steiralauf waren sehr schwierig. Es lag dermaßen viel Neuschnee, dass die Spur teilweise gar nicht zu sehen war. Ich bin in einer kleinen Spitzengruppe gelaufen und dort haben wir uns mit der Führungsarbeit abgewechselt. Gegen Ende des Rennens hatte ich dann ein gutes Gefühl. Insgesamt war es aber richtig, richtig zach. Vor allem die letzten Kilometer haben weh getan", sagt der Heeressportler.
Knapp zwei Sekunden schneller
Den Sieg machte sich der 24-Jährige auf den letzten Metern mit Kevin Pleßnitzer, seinem Zimmerkollegen in Hochfilzen, aus. "Ich habe es taktisch ein bisschen besser gemacht und die richtige Spur mit weniger Schnee erwischt. Das hat am Ende den kleinen Unterschied ausgemacht", freut sich der Lohnsburger über den Sieg und das so wichtige Erfolgserlebnis. Bereits eine Woche zuvor war der 24-Jährige beim Dolomitenlauf in Obertilliach über 42 Kilometer im Einsatz. Dort landete er als zweitbester Österreicher auf Platz 14.
Obwohl Alex Gotthalmseder in den vergangenen Wochen unzählige Renn- und Trainingskilometer zurückgelegt hat, spürt er keinen Muskelkater. Auch nach einem so intensiven Rennen nicht. "Dafür trainieren wir auch hart", sagt der Lohnsburger, der sich bereits auf die Österreichischen Meisterschaften, die am Wochenende stattfinden, vorbereitet. Dort erhofft sich der Langläufer zumindest eine Medaille. Eine Woche später gibt es ein Europacup-Rennen in Planica. Es wird für Gotthalmseder ein Rennen der letzten Chance werden. "Meine Saison hat mit zwei guten Rennen recht vielversprechend begonnen, doch dann hatte ich Materialprobleme und bin einmal gestürzt. Da ist irgendwie der Faden gerissen. Deshalb wird es für mich sehr schwierig werden, mich doch noch für die Weltmeisterschaft in Seefeld zu qualifizieren. Die Chance ist sehr klein, aber ich werde sie bestmöglich nutzen", gibt sich der 24-Jährige kämpferisch.
Ob WM-Teilnahme oder nicht, Alex Gotthalmseder hat aus den letzten Rennen gelernt. "Das Material muss zu hundert Prozent stimmen. Wenn man sich da vergreift, hat man keine Chance. Und ich habe beim Dolomitenlauf gelernt, dass es bei Minusgraden nicht sinnvoll ist, eine Trinkflasche mitzunehmen. Nach zehn Kilometern war alles eingefroren."
Notiz: Noch ein weiterer Lohnsburger war beim Steiralauf erfolgreich. Martin Doppelreiter ging über 30 Kilometer Klassisch an den Start und landete auf Rang zwei. Am Ende fehlte dem 24-Jährigen ein Wimpernschlag von 21 Hundertstel auf den Sieg.