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"Chef muss sagen: Hurra, eine andere Meinung"

Von Magdalena Lagetar, 25. Juli 2019, 08:04 Uhr
"Chef muss sagen: Hurra, eine andere Meinung"
Unternehmensberater Werner Danda Bild: privat

HANDENBERG. Wirtschaftsmediator und Buchautor Werner Danda über die Wichtigkeit von Kritik der eigenen Mitarbeiter.

"Oben haben alle Platz", sagt Werner Danda. Damit alle Platz haben, brauche es aktives Konfliktmanagement. Aktiv heißt, es bewusst einzusetzen, um die innerbetriebliche Zusammenarbeit zu verbessern. Vor allem Führungskräfte und Unternehmer nimmt der Wirtschaftsmediator aus Handenberg in die Pflicht. Sie müssten Kritik ihrer Mitarbeiter aktiv einfordern. Über das breite Feld des aktiven Konfliktmanagements hat er ein Buch geschrieben.

Warte: Sie wollen helfen, die innerbetriebliche Zusammenarbeit in Unternehmen zu verbessern. Was braucht es dazu?

Gegenseitige Wertschätzung. Und die wird vom Mitarbeiter dadurch erkannt, dass es gewünscht ist, dass er sich traut zu sagen, wenn etwas anders sein soll. Das setzt vom Chef aber voraus, dass er ihn anhört. Er muss ihm ja nicht Recht geben. Aber er muss es sich einmal anhören. Dann hat der Mitarbeiter das Gefühl, dass er eine Wirkungsmöglichkeit hat.

Kommt es nicht gerade dann zu Interessenskonflikten, wenn ein Mitarbeiter sagen darf, was er ändern möchte, der Chef es sich zwar anhört, aber nie annimmt?

Wenn die Betroffenen nicht wissen, was der Grund ist, warum man etwas tun soll, dann wird’s schwierig. Das muss transparent sein. Warum entscheidet der Chef denn immer so? Das muss dem Mitarbeiter klar sein. Dann funktioniert’s.

Sind die Unternehmen bereit für "aktives Konfliktmanagement?"

Es geht nicht darum, ob sie bereit sind, sie stehen nämlich schon mit dem Rücken zur Wand. Es ist nicht mehr möglich, so wie in früheren Zeiten, zu sagen: Wenn du nicht willst, dann macht es ein anderer. Sie müssen auf die Mitarbeiter im Haus aufpassen. Das machen viele Betriebe sehr gut. Sie wären nicht so gut, wenn sie’s nicht machen würden.

Sie nehmen die Unternehmer in die Pflicht. Muss nicht auch der Mitarbeiter etwas dafür tun?

Alle Menschen müssen selbst Verantwortung für ihr eigenes Tun übernehmen. Ich habe als Mitarbeiter die Verantwortung, die Aufgaben, die ich habe, bestmöglich zu erledigen. Aber damit habe ich gleichzeitig das Recht zu sagen, wenn etwas in die falsche Richtung läuft. Einfaches Beispiel: Wenn ich putzen soll, dann muss ich mir sagen trauen, wenn ich es nicht schaffe und ein besseres Reinigungsmittel will.

Soll der Mitarbeiter also jeden Konflikt austragen?

Es geht nicht darum, nur eine Meinung zu transportieren. Sondern, wie schaffen wir es, dass es besser geht? Und der Chef muss sagen, da ist einer anderer Meinung, Hurra!

Der Stereotyp eines Unternehmers ist aber keiner, der sich ständig kritisieren lässt...

Nur durch die Kritik werden wir besser. Ich darf nicht diskutieren, ob ich meine Aufgabe erledigen soll, sondern wie ich sie erledigen soll. Einfaches Beispiel: Ich kann nicht als Verkäuferin zum Chef sagen, zum Kunden will ich nicht höflich sein, er hat Unrecht. Nein, es geht darum, wie kann ich freundlich bleiben, obwohl ich bei dieser Reklamation Recht habe. Das ist ein Unterschied.

Können Konflikte effektiv sein?

Sehr! Wenn ich mich wohlfühle, weil ich mich äußern darf, dann habe ich wieder Freude an der Arbeit. Wenn die Leute in die innere Kündigung stürzen, das ist ja eine Tragik für das Unternehmen.

Was tue ich dann als Arbeiter?

Die größere Verantwortung liegt beim Chef. Es ist sehr wichtig, dass der Chef oder die Führungskraft den Konflikt zulässt. Er muss ihn bemerken, er muss vorausschauend auf seine Leute achten. 80 Prozent der Unternehmenskommunikation läuft heutzutage über E-Mail. Da brauche ich mich ja nicht wundern, wenn ich die Signale nicht sehe. Und viele Führungskräfte und Chefs trauen sich auch nicht sagen, dass sie zu viel wollen. Sie rennen wie die Weltmeister, aber sie schauen nicht zurück. Und merken dann gar nicht, dass da hinten keiner mehr ist. Und die, die hinten stehen, trauen sich nicht zu sagen, dass sie verloren haben.

Wie bekommt man das hin, dass der Arbeiter wieder Freude hat?

Naja, einfach nach zehn Jahren sagen, so jetzt sind wir lieb zu einander, so einfach geht’s nicht. Da verliert der Chef seine Glaubwürdigkeit. Er muss zeigen, dass es ihm wirklich ernst ist.

Wann braucht es Hilfe von Dritten?

Die braucht es eigentlich überhaupt nicht, um einen Konflikt zu lösen. Ich brauche nur Hilfe, dass mir wer hilft, dass wir wieder miteinander reden können.

Infos und mehr

Werner Danda aus Handenberg ist Unternehmensberater, Business-Facilitator-Begleiter und eingetragener Mediator. Er ist Gründer von „Wirtschaftsbalance“ (Mehr online unter: wirtschaftsbalance.com).

Kürzlich veröffentlichte er das Buch „Themenfibel: Aktives Konfliktmanagement“, erschienen beim Verlag Innsalz, Munderfing (ISBN 978-3-903154-97-1).

Darin will er aufzeigen, warum im heutigen Arbeitsalltag die Zusammenarbeit oft so viel Energie verbraucht. Die Unternehmen, Führungskräfte und alle Mitarbeiter können laut Danda durch Ansprechen, Verstehen und konstruktives Abklären gegenseitig hohes Vertrauen für eine wirklich kraftvolle Zusammenarbeit gewinnen.

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Magdalena Lagetar
Redaktion Innviertel
Magdalena Lagetar

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8  Kommentare
8  Kommentare
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( Kommentare)
am 25.07.2019 08:47

Fahrzeit bekommen die Fahrer auch zu wenig angerechnet.weil der Chef anscheinend nicht daran denkt,daß öfters ein stau ist.diese misere gibt es erst,seit die Fahrer vor 5jahren einen neuen Chef bekamen.der geht jetzt in Pension,aber der neue dürfte auch nicht besser sein.also geht der stress den man den fahrern zumutet und das schlechte arbeitsklima weiter.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 25.07.2019 08:27

in einem früheren Gastrobetrieb wo ich beschäftigt war habe ich den Chef überzeugen können, hin und wieder eine Betriebsbesprechung einzuführen. Wir konnten Kritik aller Art ausüben um sie auszuräumen. ES WAR EIN ERFOLG ! WIN WIN genannt👍👍

in unserem 12 Parteienhaus gibt es Jährlich eine " Hausbesprechung " ,nach dem gleichen Schema wie die Betriebsbesprechung .

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am 25.07.2019 09:06

pepone.manche Chefs lassen sich Gott sei dank darauf ein.aber die von der linzag spielen die drei affen.nichts hören nichts sehen und ich will nichts wissen.leider.

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weinberg93 (16.330 Kommentare)
am 25.07.2019 09:12

Wie der Herr, so das G'scherr!
Oder glaubst du die Chefs der Busfahrer bekommen vom obersten Chef ein besseres Vorbild?

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am 25.07.2019 09:36

Weinberg.nein,bekommen sie nicht.denn, die ticken auch nicht anders,als der direkte Chef von ihnen.nur wie damals vor über 5jahren ein anderer Chef war,gab es ein besseres arbeitsklima und bessere bedinungen.damals musste die linzag nicht verzweifelt Fahrer suchen,weil jeder gelöster in die Firma kam.und es gab auch kein Mobbing.zumindest nicht in so einer stärke wie jetzt.das in jeder Firma ein schwarzes schaf ist ist normal.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 25.07.2019 09:15

NALA2

das hört sich so typisch nach Staatsbetrieb an 😜😜

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am 25.07.2019 08:26

Fortsetzung:ich fand mich mit dieser Meinung nicht ab und gab sie einer Tageszeitung weiter.daraufhin kam die Dame endlich in ein betreutes wohnen.und alle atmeten auf.
aber eine Selbstbestimmung haben die Fahrer noch immer nicht.
darum hat die linzag auch einen Notstand bei den Busfahrern.weil viele das Handtuch werfen,bei den arbeitsklima und bedinungen.und die restlichen Fahrer müssen überstunden fahren bis zum bournout.

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am 25.07.2019 08:22

ihre Meinung herr danda müssten sie den Chefs der linzag nahe bringen.den die Berufsfahrer der linzag werden wie Roboter von ihren Chefs behandelt.sie müssen sich alles gefallen lassen.ein Fahrer erlaubte sich einmal jugendliche aus dem bus zu weisen,weil sie lärmten und sich die fahrgäste schon beschwerten.dieser Fahrer bekam eine Abmahnung.weil der jugendliche zu hause natürlich nicht die Wahrheit sagte und sich die Eltern bei der linzag beschwerten.dann wird Mobbing auf das feinste betrieben.sie haben unter sich einen,der jede Kleinigkeit zum direkten vorgesetzten trägt.wenn der herr im Urlaub ist,ist es ruhiger in der Firma.
vor 2jahren mussten die Fahrer eine kranke frau mitnehmen,welche sich regelmässig in die hose machte und auch im bus lärmte.alle fahrgäste beschwerten sich schon,die Kinder von einen kindergarten,wenn die mit dem bus fuhren hatten angst.aber sie mussten die frau mitnehmen.die linzag war auf den Standpunkt,die fahrgäste und die Fahrer müssen sich damit abfinden.

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