Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Bürgermeister von St. Peter steht wegen geplanten Dorfplatzes in Kritik

Von Lisa Penz   22.August 2019

Ein neues Feuerwehrzeughaus für die beiden eigenständigen Feuerwehren St. Peter und Aching, ein Musikheim und ein Dorfplatz sollen in der Gemeinde St. Peter am Hart entstehen. So die Vision. Die Umsetzung stößt auf Kritik. Nicht alle sind über den geplanten Standort, schräg gegenüber des Gemeindeamtes St. Peter, glücklich.

Anrainer befürchten eine Lärmbelastung durch Feuerwehrausrückungen, Feste und Musikproben. Derzeit läuft ein Lärmgutachten, das genau das prüfen soll. Ein Anrainer sieht zudem ein Gefahrenpotential, wenn die Feuerwehr direkt vom Ort ausfahren muss. Sauer stößt ihm und auch anderen auf, dass man sie über das Projekt nicht informiert habe, weder mit einer Informationsveranstaltung, noch mit einem persönlichen Gespräch.

Auch für die Feuerwehr ist es nicht der bevorzugte Standort. Christoph Gödl, Kommandant der Feuerwehr St. Peter und Thomas Österbauer, Kommandant der Feuerwehr Aching, sagen: "Der Standort direkt an der Umfahrung wäre aus feuerwehrtechnischer Sicht besser gewesen." Dennoch ziehe man nun mit der Gemeinde an einem Strang und stehe hinter dem neuen Standort, so Gödl. "Die Grundstückswahl ist schließlich Gemeindeangelegenheit, wir können nur Empfehlungen abgeben", sagt Österbauer.

Erwin Kreil, Obmann des Musikvereins St. Peter, äußert Kritik am Vorgehen von Bürgermeister Robert Wimmer (VP). Er binde die Bürger in seine Entscheidungen nicht mit ein, so der Vorwurf. Wimmer sagt: "Seit dem Gemeinderatsbeschluss 2017, bei dem das Projekt in die Wege geleitet wurde, hat mir gegenüber niemand Kritik geäußert. Warum es jetzt so einen Wirbel gibt, ist mir unklar."

"Ein für alle mal klären!"

Hintergrund: Das Feuerwehrzeughaus in St. Peter, das sich derzeit direkt hinter dem Gemeindeamt befindet, ist nicht mehr zeitgerecht. Ein Musikheim fehlt generell, die Proben des Musikvereins fanden bisher im ersten Stock des Bauhofes statt.

So entstand die Idee, beides auf ein Grundstück zusammenzulegen und einen "Dorfplatz" zu errichten. "Dieser fehlte bisher ohnehin in unserer Gemeinde. Seit es die Umfahrung gibt und der Verkehr aus dem Ort geleitet wird, haben wir die Möglichkeit, einen zu gestalten", sagt Bürgermeister Wimmer. Beides auf ein Grundstück zusammenzulegen, habe viele Vorteile. So müssten Kanal und Leitungen etwa nur einmal gelegt werden. Zudem könne das Musikheim im Katastrophenfall an das Notstromaggregat der Feuerwehr angeschlossen werden.

Für fünf Grundstücke in der Gemeinde habe es Standortanalysen gegeben, die aus feuerwehrtechnischer Sicht beurteilt und gereiht wurden. Laut dieser Reihung liegt der von den Feuerwehrkommandanten erwähnte Standort neben der Umfahrung auf Platz eins. Der Standort, für den sich die Gemeinde entschieden hat, auf letztem Platz.

Standort bleibt

Bürgermeister Wimmer versteht die Aufregung nicht und sagt: "Für die Gemeinde gibt es keinen besseren oder schlechteren Standort. Alle fünf Grundstücke wurden analysiert und für gut befunden. Das Landesfeuerwehrkommando hat den gewählten Standort kürzlich sogar als ‘sehr gut’ bezeichnet, das habe ich schriftlich." Er betont: "Der Standort ist fixiert, daran wird sich nichts mehr ändern."

Im März 2017 wurde der Ankauf des Grundstückes im Gemeinderat mehrheitlich mit Stimmen aller vier Fraktionen beschlossen. Bereits jetzt befinde sich die Feuerwehr hinter dem Gemeindeamt und es gebe keine Probleme damit, sagt Wimmer.

Sollten laut Lärmschutzgutachten, das momentan erstellt wird, Maßnahmen erforderlich sein, werde die Gemeinde diese natürlich umsetzen, sagt Wimmer, "das Projekt wird damit aber nicht verhindert werden."

copyright  2024
29. März 2024