Braunauer Industriepark massiv erweitert: Grüne äußern sich kritisch
09. Dezember 2019, 00:04 Uhr
BRAUNAU/NEUKIRCHEN. Beschluss über ersten Verkauf soll am Donnerstag „hinter verschlossenen Türen“ erfolgen.
Der Industriepark Braunau-Neukirchen soll massiv erweitert werden, so die Braunauer Grünen, die eine kritische Haltung einnehmen. In einer Gemeinderatssitzung am 12. Dezember stehe ein erster Grundstücksverkauf zur Debatte.
Bereits am 28. März sei in einem vertraulichen Teil einer Gemeinderatssitzung ein Grundsatzbeschluss für eine Erweiterung des Industrieparks beschlossen worden – gegen die Stimmen der Grünen. Es handle sich in Summe um knappe 70 Hektar Wald.
„Schon damals war für uns Grüne klar, dass eine Erweiterung des Industrieparks um eine Fläche von 98 Fußballfeldern in Zeiten des Klimawandels nicht vertretbar ist. Derzeit besitzt der Industriepark eine Fläche von 27 Hektar“, so der Braunauer Grünen-Gemeinderat und Obmann des Umweltausschusses, Manuel Parfant.
Die geplante Erweiterung umfasse alle Waldgrundstücke zwischen der Industrieparkstraße und dem Rennerweg beim Wildschweingehege.
Am Donnerstag dieser Woche solle in der Gemeinderatssitzung der nächste Schritt gesetzt werden. Ebenfalls in einem vertraulichen Teil solle ein Vertrag für den Verkauf von 38 Hektar Gemeindewald beschlossen werden – also mehr als die Hälfte der rund 70 Hektar. „Hinter verschlossenen Türen. Mit dieser Vorgehensweise will die Stadtgemeinde unter Ausschluss der Öffentlichkeit unumkehrbare Tatsachen schaffen und einen allzu heftigen Gegenwind vermeiden“, so Manuel Parfant.
„Ausmaß überzogen“
„Für uns ist es nachvollziehbar, dass sich die Industrie in wirtschaftlich guten Zeiten Grundstücksreserven für zukünftige Erweiterungen sichern will. Über eine Erweiterung des Industrieparks in einem normalen Umfang könnte man unter bestimmten Voraussetzungen diskutieren.“
Diese Erweiterung sei im gewünschten Ausmaß überzogen, vor allem da noch keine konkreten Ausbaupläne vorgestellt worden seien und daher nicht beurteilt werden könne, welche Auswirkungen ein weiterer Ausbau auf die Lärmbelastung, das Grundwasser, die Luftqualität und das Verkehrsaufkommen in der Region haben werde, sagt der Fraktionsobmann der Grünen Braunau, Manfred Hackl. Auch wenn diese Fläche höchstwahrscheinlich in der Nähe wieder aufgeforstet werden müsste, werde dieses neue Waldgebiet Jahrzehnte benötigen, um den gleichen positiven Effekt für das Klima zu erzielen, so die Braunauer Grünen. „Andere Städte und Gemeinden in Österreich setzen Maßnahmen für den Klimaschutz, in Braunau ticken die Uhren scheinbar noch anders“, so Gemeinderat Manuel Parfant.
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FrancescoAustria(1 Kommentare)
am 13.12.2019 11:58
Wertes OÖN Team
das von OÖN veröffentlichte Bild ist mindestens 5 Jahre alt. Selbst auf einem 4 Jahre alten Google Foto sieht man, daß der von Ihnen gekennzeichte Bereich schon verbaut ist. Sehr schwache Recherche.
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Adler55(17.204 Kommentare)
am 10.12.2019 16:03
Ich äußere mich zu und über die Grünen sehr kritisch - GELINDE ausgedrückt !!
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winterstaetter(39 Kommentare)
am 09.12.2019 22:32
Das Argument der Arbeitsplätze kommt natürlich unweigerlich und das ist auch verständlich. Aber da stellt sich auch die Frage, wieviele Arbeitsplätze in derart hochautomatisierten Anlagen überhaupt noch Dienst tun. Recht viel mehr als 40 werden ja erfahrungsgemäß nicht mehr benötigt, um eine komplexe Anlage zu betreiben. Und wir GRÜNE sind ja auch nicht grundsätzlich gegen jede Art der Erweiterung. Aber es sollte dem Käufer zumutbar sein, genauere Pläne über dessen Vorhaben vorzulegen. Wenn das Grundstück einmal in dessen Eigentum ist, wird es zunehmend schwieriger, gegen bestimmte Formen der Nutzung Einspruch zu erheben. „A weng a Augenmaß“ wäre halt gefragt. Und 70 ha Wald zu roden um die praktisch unendliche Gier der Konzerne zu befriedigen, sollte wohl überlegt sein.
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Abba..1974(2 Kommentare)
am 09.12.2019 20:02
Liebes Team von den OÖN!
Wenn ihr schon ein Bild in den Beitrag gebt, ist es aus meiner Sicht nicht zuviel verlangt, wenn eine aktuelle Luftaufnahme verwendet wird! Veraltete Bilder verzehren die Gegenwart.
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BuergerderMitte(976 Kommentare)
am 09.12.2019 16:43
Das ist wieder typisch Grüne Verhinderer. Der Klimawandel fungiert wieder als Totschlagargument um jeglichen Fortschritt und Absicherung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich zu verhindern. Die Bürger der Mitte lehnen eine Regierungsbeteiligung dieser verantwortungslosen Weltungergangsfanatiker ab.
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loewenfan(5.471 Kommentare)
am 09.12.2019 07:39
es ist immer schlecht noch mehr zu verbauen u Natur zu zerstören, andererseits müssen sich die Gegner hinterfragen wie viel selber, deren Kinder, Enkelkinder, Familienmitglieder od Freunde u Bekannte dort Arbeit finden ohne Pendeln zu müssen,
Wertes OÖN Team
das von OÖN veröffentlichte Bild ist mindestens 5 Jahre alt. Selbst auf einem 4 Jahre alten Google Foto sieht man, daß der von Ihnen gekennzeichte Bereich schon verbaut ist. Sehr schwache Recherche.
Ich äußere mich zu und über die Grünen sehr kritisch - GELINDE ausgedrückt !!
Das Argument der Arbeitsplätze kommt natürlich unweigerlich und das ist auch verständlich. Aber da stellt sich auch die Frage, wieviele Arbeitsplätze in derart hochautomatisierten Anlagen überhaupt noch Dienst tun. Recht viel mehr als 40 werden ja erfahrungsgemäß nicht mehr benötigt, um eine komplexe Anlage zu betreiben. Und wir GRÜNE sind ja auch nicht grundsätzlich gegen jede Art der Erweiterung. Aber es sollte dem Käufer zumutbar sein, genauere Pläne über dessen Vorhaben vorzulegen. Wenn das Grundstück einmal in dessen Eigentum ist, wird es zunehmend schwieriger, gegen bestimmte Formen der Nutzung Einspruch zu erheben. „A weng a Augenmaß“ wäre halt gefragt. Und 70 ha Wald zu roden um die praktisch unendliche Gier der Konzerne zu befriedigen, sollte wohl überlegt sein.
Liebes Team von den OÖN!
Wenn ihr schon ein Bild in den Beitrag gebt, ist es aus meiner Sicht nicht zuviel verlangt, wenn eine aktuelle Luftaufnahme verwendet wird! Veraltete Bilder verzehren die Gegenwart.
Das ist wieder typisch Grüne Verhinderer. Der Klimawandel fungiert wieder als Totschlagargument um jeglichen Fortschritt und Absicherung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich zu verhindern. Die Bürger der Mitte lehnen eine Regierungsbeteiligung dieser verantwortungslosen Weltungergangsfanatiker ab.
es ist immer schlecht noch mehr zu verbauen u Natur zu zerstören,
andererseits müssen sich die Gegner hinterfragen wie viel selber, deren Kinder, Enkelkinder, Familienmitglieder od Freunde u Bekannte dort Arbeit finden ohne Pendeln zu müssen,
das ganze ist ein Schmaler Grad