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Neonazis in Braunau: Hilfe, aber keine Zahlen

03.April 2014

In den Diskurs um die Neonazi-Szene in Braunau steigt nun auch der Berliner Bernd Wagner von "Exit", einer Initiative für Ausstiege aus dem Rechtsextremismus, ein. Auch Personen aus Braunau und der Region habe Exit beim Ausstieg aus der Szene geholfen, sagt Wagner. Zahlen will er aber nicht nennen, weil er Probleme für seine Informanden befürchtet.

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Insgesamt habe Exit in den vergangenen 14 Jahren mehr als 500 Neonazis beim Aussteigen unterstützt. Für etliche davon gelte – unabhängig von ihrer Herkunft – Braunau als Stadt und das Geburtshaus von Adolf Hitler im Besonderen als "magisches Zeichen der Bewegung", erklärt Wagner, der die Entwicklungen des Rechtsextremismus in Europa seit 1987 zuerst als leitender Kripobeamter und dann wissenschaftlich mitverfolgt.

"Ja, es gibt in Braunau Rechtsextremismus, und das in einer achtbaren nazistisch-rassistischen Dimension", sagt der Exit-Mitarbeiter. Er weist darauf hin, dass weder eine für Sozialarbeiter auffällige Szene noch bei der Polizei bekannte Anzeigen dafür ausreichende Belege sind. Streetworker Norbert Danecker und Bezirkspolizeikommandant Martin Pumberger hatten auf Nachfrage der Warte gesagt, dass es vor Ort keine besonders auffällige rechte Szene gibt.

Exit Deutschland betreut auch Ausstiegswillige aus Österreich, weil es hierzulande keine vergleichbare Organisation gibt. Eine solche mit österreichischen Partnern im Hitler-Geburtshaus einzurichten, überlegt Exit Deutschland derzeit. Der Historiker Andreas Maislinger hatte beim Antifa-Forum 2013 vor, Aussteigerprojekte zum Thema zu machen, das Forum dann aber wegen Meinungsverschiedenheiten abgesagt.

Informationen über die Thematik "Rechtsextremismus in Braunau" gibt es auch auf der noch jungen Homepage braunau-history.at, und zwar unter "Umgang mit der Vergangenheit, Kapitel 9".

 

  

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