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Laufende Kontrollen nach Listerien in Geflügel

Von OÖN   30.August 2012

Vor etwa zwei Wochen hat die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, kurz AGES, eine Produktwarnung für Geflügelprodukte aus dem Haus Hubers Landhendl in Pfaffstätt herausgegeben. In drei Geflügelprodukten wurde eine Kontamination mit Listerien festgestellt, die OÖ-Nachrichten berichteten.

Die Charge wurde umgehend vom Handel zurückgeholt, aber welche Produkte waren genau von den gefährlichen Bakterien befallen, wo wurden sie verkauft und besteht noch Gefahr einer Infektion für Konsumenten?

„Momentan ist sichergestellt, dass Konsumenten diese Produkte nicht kaufen können“, sagt Lebensmittelkontrolleur Erwin Staudinger von der Bezirkshauptmannschaft Braunau. Laut Firma „Hubers Landhendl“ seien von der Listerienwarnung keine Frischfleischprodukte betroffen gewesen, sondern ausschließlich gegarte, panierte und essfertige Produkte. In einer Marktkette wurden diese über die sogenannte „Heiße Theke“ verkauft.

Drei Wochen Inkubationszeit

Ob ein Konsument an den Listerien erkrankte, kann zurzeit noch nicht ausgeschlossen werden, zumal der Ausbruch der Erkrankung bis zu 70 Tagen nach Aufnahme der Bakterien erfolgen kann. „Die Inkubationszeit beträgt zwischen drei bis 70 Tagen, aber in der Regel sind es drei Wochen“, sagt Amtsärztin Karoline Neuländner.

Listerien werden beim Erhitzen abgetötet. Dass jedoch die Deklaration „essfertig“ jemand für bare Münze genommen und das Putenschnitzel, die Hendlhaxe oder Geflügelfleischleibchen, ohne diese vorher zu erhitzen, gegessen hat, ist durchaus möglich. „Auch wenn der Kunde sich das Produkt zu Hause aufgewärmt hätte: zwischen aufwärmen und erhitzen besteht ein Unterschied. 70 bis 75 Grad Celsius sind gefordert, um die Bakterien abzutöten“, weiß Experte Staudinger.

Gefährlich ist eine derartige Lebensmittelvergiftung vor allem für abwehrgeschwächte Personen wie Neugeborene, Ältere und chronisch Kranke. Diesen droht eine Art Gehirnhautentzündung. „Es beginnt mit heftigen Kopfschmerzen, starkem Fieber, Übelkeit und Erbrechen“, sagt Neuländner. Gefährlich ist eine Infektion vor allem auch für Schwangere, weil sich die Infektion auf das Ungeborene übertragen kann. „Hier kann es zu Früh- oder Todgeburten kommen“, sagt die Ärztin.

Listerien seien in der Umwelt überall vorhanden und vermehren sich vor allem bei Feuchtigkeit und Kälte, also auch im Kühlschrank. „In einer kleineren Anzahl verträgt sie eigentlich jeder, aber ab einem gewissen Grenzwert sind die Bakterien gesundheitsschädlich“, sagt Hofrat Heinz Krammer, stellvertretender Landesveterinärdirektor.

Da Listerien in der Umwelt vielerorts vorkommen, sei es schwierig zu ergründen, wie die Bakterien auf die Geflügelprodukte kamen. „Ob Schlachtgeflügel, Gewürze, Marinade – woher die Listerien kommen, soll bei Analysen und Teilbereichskontrollen festgestellt werden“, sagt Staudinger.

Hubers Landhendl ist der größte und mit modernsten Standards ausgestattete Geflügelschlacht- und Verarbeitungsbetrieb Österreichs. Alleine in diesem Jahr wurden von der Lebensmittelaufsicht insgesamt 15 Proben entnommen. Mit Ausnahme dieser essfertigen Waren gab es keinen Grund einer Beanstandung, so Staudinger.

 

Schutz vor Listerien

So schützen Sie sich: Obst und Gemüse gründlich waschen, ebenso wie Hände, Geschirr und Küchengeräte
Fleisch, Fisch und Geflügel durchbraten. Rohmilch abkochen.
Lebensmittel im Kühlschrank in geschlossenen Behältnissen aufbewahren
Schwangere und Menschen mit geschwächter Abwehr auf Rohmilchprodukte verzichten

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23. April 2024