Landesausstellung 2012: Nur in Frauenstein wird schon gerackert

Von OÖNachrichten   27.Jänner 2011

 

Die Burg Frauenstein wird 2012 zwar nur Teil des Begleitprogramms sein, bei der Umsetzung der Pläne liegt sie aber weit voran. Der Verein „Lebendiges Frauenstein“ hat kürzlich mit den Bauarbeiten am Getreidespeicher begonnen, der Ausstellungen, Installationen und einen Vortragsraum beherbergen wird.

Der erste Schritt – und für die freiwilligen Helfer eine staubige Angelegenheit – ist die Entfernung des Schutts oberhalb der Gewölbe, da dort auf 220 Quadratmetern im Einvernehmen mit dem Denkmalamt ein neuer Fußboden verlegt wird. Zur Hälfte finden dabei die alten Ziegelplatten Verwendung.

Der Schutt ist im wörtlichen Sinn steinalt. Vor 500 Jahren wurde nämlich im Landshuter Erbfolgekrieg die Burg größtenteils zerstört und beim nachfolgenden Wiederaufbau um 1510 als Schüttmaterial unter den Ziegelplatten des Saals im ersten Stock, des Palas, verwendet.

„Dieses Geschoß wird als multifunktioneller Raum für 200 bis 250 Besucher genutzt, etwa zum Theaterspielen“, beschreibt Bürgermeister Günter Hasiweder das Bauprojekt in Frauenstein. Im Stockwerk darüber lässt eine fixe Ausstellung mit Hilfe einer modernen Installation die Geschichte von Mining und seinen Burgen lebendig werden. Im Keller wartet eine besonders spannende Sache: „Hier wird der Besucher ins Jahr 1740 versetzt und macht einen virtuellen Gang durch den sagenumwobenen Fluchtstollen unterhalb des Inn.“

Doch damit nicht genug. Auch das Außengelände, in dem schon bisher Veranstaltungen wie das Ritterfest stattfinden, erhält eine Attraktion: Die Gemeinde Mining errichtet für Aufführungen eine Steinbühne auf mehreren Ebenen. Die Zuschauertribüne wird auf 400 Besucher ausgerichtet sein. Auch das Programm steht schon fest: „2012 werden die Musikkapellen Mining, Altheim und Kirchdorf ihr Großkonzert ,Auklänge’ geben. Der Hauptzweck besteht aber darin, dass dort die Aufführung eines von uns in Auftrag gegebenen Theaterstücks stattfinden wird.“ Das Stück dreht sich um den Pfeifenmacher Simon und zeigt die sozialen Verhältnisse des Jahres 1742. Als Schauspieler sind die Theatergruppen Mining und Ering bereits fix.

Mit den Investitionen, hofft der Bürgermeister, kann Mining einen Impuls setzen, von dem die Gemeinde nachhaltig profitieren wird. „In Frauenstein kommen jährlich 45.000 Radfahrer vorbei, außerdem treffen sich dort zwei Radwege und ein Pilgerweg.“