Jagdabschluss im Zeichen des Wolfes

Von Christian Gann   07.Februar 2018

Gut besucht war der diesjährige Braunauer Bezirksjägertag. Musikalisch untermauert von der Jagdhornbläsergruppe Kobernaußerwald gab es auch beim diesjährigen Treffen im Gasthaus Danzer die Möglichkeit, sich über Änderungen zu informieren und sich mit anderen Jagdkameraden auszutauschen. Der Abschussplan wurde mit 105 Prozent übererfüllt. "Es wurde in absoluten Zahlen um 298 Stück Rehwild über den Abschussplan hinausgeschossen und ich glaube, das sind wir den Grundeigentümern schuldig. Natürlich muss eine Naturverjüngung aufkommen können, damit bei einer minder vorhandenen Laubholzart Schutz möglich ist", betonte Bezirksjägermeister Johann Priemaier.

Gerade im Innviertel gebe es ein sehr gutes Rehwildbiotop mit reichhaltigen Mischwäldern. In diesen Wäldern spiele das Aufkommen des Wildes eine große Rolle, für dessen Regulation der Eingriff der Jäger von großer Bedeutung sei. "Unsere Zielsetzung ist insgesamt, dass wir stabile, artenreiche, reichhaltige Mischwälder haben, die auch forstliche Erträge bringen um auch nach dem Forstgesetz alle nachhaltigen Funktionen des Waldes zu erfüllen", erklärte Elfriede Moser, Leiterin des oberösterreichischen Landesforstdienstes.

Wolf im Kobernaußerwald

Für den Jäger stellt die Ankunft des Wolfes völlig neue Herausforderungen dar. Der Wolf wird schon im Kobernaußerwald bemerkt und ist bereits im Waldviertel vertreten, so VP-Bundesrat Ferdinand Tiefnig. Als der Wolf früher in diesen Regionen präsent war, gab es eine ganz unterschiedliche Bevölkerungsdichte. Daher ist es schwierig, den Wolf in unsere Gesellschaft zu integrieren. "Es kann ein Problem entstehen, wenn der Wolf zu zahm wird und keine Menschenmengen mehr scheut. Es muss erst etwas passieren, dass hier Aktionen gesetzt werden", gibt Tiefnig zu bedenken. Im EU-Bereich ist der Wolf geschützt und darf nicht erlegt werden. Hier möchte der Landesjagdverband einhaken. "Seitens der Jäger gibt es kein Interesse einen Wolf zu erlegen! Aber wenn es Wolfsrudel gibt und es zu Problemen kommt, muss die Gesetzgebung die Möglichkeit haben, dieses Problem sofort zu beseitigen", fordert Sepp Brandmayr, Landesjägermeister von Oberösterreich.

Die Abschusszahlen 2017

14 Rotwild; 6547 Rehwild; 344 Schwarzwild; 2746 Hasen; 68 Schnepfen; 812 Fasane; 1091 Wildtauben; 2439 Enten; 41 Gänse; 120 Dachse; 671 Füchse; 148 Baummarder; 203 Steinmarder; 75 Illtiss; 208 Wiesel;