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Gäste haben schon ausgedämpft, Wirte hadern noch mit dem Verbot

Von Von Magdalena Lagetar   16.September 2010

„Es sind schon jede Menge anonyme Anzeigen eingetroffen“, berichtet Raimund Schwarzmayr von der Bezirkshauptmannschaft (BH). Kontrollen werden von der BH nicht gemacht, sie stattet lediglich angezeigten Wirten einen Besuch ab. „Bisher haben wir bei jedem Wirt, der angezeigt wurde, auch einen Verstoß vorgefunden“, erklärt der Beamte. Saftige Strafen sind die Folge. Die Wirte müssen bei klaren Verstößen bis zu 10.000 Euro blechen. Schonfrist gibt es nicht mehr.

Anders als in Deutschland: Dort ist ein striktes Rauchverbot in Kraft getreten, das ein Entzünden von Tabak in allen Gasträumen verbietet. Wer jedoch in seperaten Räumen weiterrauchen lässt, der bekommt vorerst eine Ermahnung. „Anzeigen haben wir wenige, es sind mehr Beschwerden von konkurrierenden Wirten, die darauf aufmerksam machen, dass woanders geraucht wird“, erzählt Katharina Brummer vom Landratsamt in Pfarrkirchen. Dem wird nachgegangen und wenn die Aussagen der Kläger stimmen, wird verwarnt. Wenn es gar keine Nichtraucherräume gibt, „dann wird nicht ermahnt, sondern sofort bestraft“, warnt die Beamtin.

Verbot von Gästen akzeptiert

Probleme mit rauchenden Gästen gibt es allerdings sowohl in Bayern auch als im Innviertel wenig, ergab zumindest ein Rundruf bei Braunauer und Simbacher Wirten. „Raucherräume sowie Nichtraucherräume werden eigentlich gleich stark benutzt“, weiß Bar-Silica-Wirt Hannes Froschauer, „aber das könnte sich mit Ende der Gastgartenzeit auch ändern.“

Alexandra Hartnagel, Besitzerin der Rock-Bar in Braunau freut’s: „Seit dem Verbot haben wir sogar mehr Gäste.“ Jedoch nicht, weil bei ihr das Qualmen verboten ist, sondern weil ihr Lokal unter 50 Quadratmeter groß ist und sie sich aussuchen durfte, ob sie rauchen lässt oder nicht. „Ich führe ein Raucherlokal und das war eine gute Entscheidung“, ist sie sich sicher.

Auch Holger Pommerich, Inhaber der Felix-Bar, hat sein Lokal als Raucherlokal definiert. „Und durch die gute Belüftung, gibt’s auch von den nicht rauchenden Gästen keine Beschwerden“, freut er sich.

Die Simbacher Wirte trifft es da eindeutig härter, „aber die Leute akzeptieren das Verbot“, erklärt der Eckinger-Wirt Georg Eckinger in Ering. „Schwierig ist das aber schon: Ein Pilstrinker will zu seinem Pils auch einmal eine rauchen, das geht schon ab“, weiß er. Aber Ausnahmen gibt es keine: Auch die Stammgäste beugen sich dem Gesetz und gehen brav nach draußen zum Rauchen.

Beschwerden von Anrainern

Das freut zwar den Wirt, doch die Anrainer haben damit wenig Freude, denn jetzt stehen mitten in der Nacht vor Discos und Clubs meist bereits angetrunkene Raucher auf der Straße und qualmen. „Die meisten Beschwerden aus Simbach kommen aus der Innstraße“, weiß Katharina Brummer vom Landratsamt.

Lokschuppen-Wirt Helmut Zeiler hat mit zu lauten Gästen keine Probleme „Um uns herum sind wenige Anwohner“, sagt er.

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