Der vollständig integrierte Tiroler

Meistens ist Josef Moser schon frühmorgens in seinem Büro und erledigt noch vor seiner hauptberuflichen Arbeit als Haustechniker im Seniorenheim Braunau, was so alles als Bürgermeister erledigt gehört. "Hauptsächlich sind das Dinge, die ich noch unterschreiben muss und so weiter", sagt der 51-Jährige. Dass er gebürtiger Tiroler ist, erkennt man an dem Innviertler Dialekt, den er sich aneignete, überhaupt nicht.

"Meine Familie kam schon sehr bald nach Burgkirchen, ich ging dann hier zur Schule", erklärt er. Seine Eltern haben sich damals einen Hof im Innviertel gekauft, so wie viele Tiroler vor ihnen. In sein Geburtsland kehrt er bei Familienfeiern zurück. Eigentlich ist er in Burgkirchen aufgewachsen, der Liebe wegen verschlug es ihn nach Weng. Weil Josef Moser die Politik schon immer interessierte, entschloss er sich, auch mitzumischen. "Ich wollte nicht einfach schimpfen, sondern etwas verändern", sagt er. Diesen Wunsch hat er nach wie vor, als Bürgermeister gefällt dem Vater dreier erwachsener Kinder besonders die Arbeit mit den Menschen. "Ich freue mich über die Einladungen der Vereine zu Jahreshauptversammlungen und Veranstaltungen. Es ist immer etwas los", sagt er. Das spürt er auch besonders in der Freizeit. Denn neben einem 40-Stunden-Job stehen die Arbeiten als Bürgermeister auf dem Plan.

Und hat er trotz Haupt- und Nebenberuf Freizeit, verbringt er diese gerne im Garten und im Wald. "Da kann ich richtig ausspannen", sagt er. Wenn es draußen schön ist, steht er sogar um fünf Uhr morgens auf und arbeitet im Garten. Früher hat er auch gerne gelesen. "Zeit hab’ ich dafür keine, zur Zeit lese ich nur die Post", sagt er und lacht. Nach dem morgendlichen Garteln geht er in sein schlicht eingerichtetes Büro: Ein großer Schreibtisch, ein Besprechungstisch und viele Holzregale stehen in Josef Mosers Büro. "Das habe ich so von meinem Vorgänger übernommen", sagt er. Persönliche Gegenstände hat er keine mitgebracht, alles blieb so, wie es war. "Ich sehe die Amtsstube ja auch als ein Arbeitszimmer und muss sie nicht unnötig schmücken", sagt der Hobbygärtner.

Zwei Bundesstraßen

Wenn er hinter seinem Schreibtisch sitzt, blickt er auf der gegenüberliegenden Wand auf ein großes Bild des lokalen Künstlers Hans Plank, der Weng gezeichnet hat. Vor dem Fenster hört man immer wieder Lastwagen vorbeirauschen, denn das Gemeindeamt liegt direkt an der B 142. "Wir haben auf unserem Gemeindegebiet zwei Bundesstraßen, die B 148 und die B 142, letztere führt mitten durch den Ort", sagt Moser. Aber die Autos würden ohnehin nicht so viel Lärm machen, sondern die Lkw sagt er und ergänzt: "Man gewöhnt sich schnell daran."

 

Weng

Einwohner: 1367 Hauptwohnsitze, 83 Nebenwohnsitze.

Gemeindeamt: Das Gebäude wurde 1999/2000 generalsaniert. Es ist ein großes, rosafarbenes Haus direkt an der B142, die mitten durch den Ort Weng führt. Das Büro des Bürgermeisters ist ein bisschen versteckt. Wenn man das Gebäude betritt, muss man rechts durch eine Glastür gehen. Dort sitzen Gemeindemitarbeiter. Am Ende des langen, schmalen Ganges befindet sich rechts die Tür zum Bürgermeisterbüro.

Josef Moser (51) ist gebürtiger Tiroler. Er hat bei der Firma Rosenkranz Gas- und Wasserleitungsinstallateur und Zentralheizungsbauer gelernt. 1991 wurde er Gemeinderat, in den Jahren von 2000 bis 2003 war er Vizebürgermeister. Seit 2003 ist er Bürgermeister (ÖVP) von Weng. Er will wieder kandidieren.