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Der Buchhändler Johann Philipp Palm: War er ein Märtyrer oder ein Held?

Von Norbert Loidol, 03. Mai 2012, 00:04 Uhr
Der Buchhändler Johann Philipp Palm: War er ein Märtyrer oder ein Held?
Das Denkmal von Johann Philipp Palm wurde 1866 enthüllt. Bild: privat

BRAUNAU. Vom Buchhändler Johann Philipp Palm, der in Braunau hingerichtet wurde, erzählen noch einige Spuren in der Stadt.

Die Familie Palm geht auf eine altspanische Familie „de Palma“ zurück. Alfons von Palm zeichnete sich im 13. Jahrhundert als Gefolgsmann im Heer Rudolf I. von Habsburg aus, von dem sie auch den roten habsburgischen Löwen für ihr Wappen erhielten. Im 16. Jahrhundert spalteten sich die Palms in eine fürstliche, freiherrliche und bürgerliche Linie. Der Stammsitz der bürgerlichen Palm, die vor allem als Kaufleute, Ärzte und Apotheker tätig wurden, war das Städtchen Schorndorf im wüttembergischen Jagstkreis, dort erblickte auch Johann Philipp Palm am 18. Dezember 1766 als Sohn eines Chirurgen das Licht der Welt.

Der Jüngling trat nicht in die Fußstapfen seines Vaters, sondern absolvierte in der Buchhandlung seines Onkels Johann Jakob Palm in Erlangen eine Lehre. In Nürnberg lernte er Anna Maria Stein, Tochter des Inhabers einer bekannten Buchhandlung, kennen, heiratete sie und übernahm die Buchhandlung.

Geschäftsuntüchtigkeit und der vornehme bürgerliche Haushalt führten zu finanziellen Schwierigkeiten, die Johann Philipp Palm durch dubiose, Gewinn verheißende Geschäfte wieder kompensieren wollte, unter anderem mit dem Vertrieb einer Schrift, die die Verhältnisse an der Benediktiner-Universität Salzburg scharf anprangerte und Palm vor ein Gericht brachten. Er leugnete, den Inhalt der Schrift zu kennen und kam mit einer relativ glimpflichen Strafe davon.

Todesurteil in Braunau

Als Palm im Vorfrühling 1806 der Vertrieb einer Schrift gegen Napoleon angeboten wurde, war die politische Lage in Österreich ganz anders und die Stimmung gegen die französischen Truppenkontingente schlecht. Als die gefährlichen Schriften erschienen, wollte Napoleon ein Exempel statuieren und griff in Nürnberg hart durch. Johann Philipp Palm wurde in seinem Dachboden aufgestöbert und verhaftet und in die durch französische Truppenkontingente besetzte Stadt Braunau gebracht. Dort stand er am 25. August 1806 vor dem Kriegsgericht. Obwohl er wiederum leugnete, den Autor zu kennen, wurde er zum Tode verurteilt. Wie vorgeschrieben wurde das Urteil nicht sofort veröffentlicht, sondern erst am nächsten Tag, drei Stunden vor der Hinrichtung. Drei vornehme Braunauer Frauen baten mit ihren Kindern um Gnade – vergeblich. Um 14 Uhr wurde er erschossen.

Das Schicksal Palms erregte in ganz Europa große Aufmerksamkeit und Palm wurde zu einer Symbolgestalt für deutschen Patriotismus. Im Frühherbst 1866 wurde im Palmpark das bis heute bestehende Denkmal enthüllt, 1846 wurde ein Gedenkstein an Palms Hinrichtungsstätte enthüllt, 1926 ließen die Buchhändler Bayerns einen Obelisken aufstellen.

 

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„Orte mit Geschichte. Eine Spurensuche in der Inn-Salzach-Region“. Ein Beitrag zur bayerisch- österreichischen Landesausstellung 2012. Mit Radwegkarte. Preis: 10 Euro.

Erhältlich u.a. im Buchhandel, in den LA-Shops und in der Kunsthandwerksausstellung im Stadttheater Braunau.
Herausgeber: AG der Heimatforscher des Bezirks Braunau und Umgebung in Zusammenarbeit mit der Braunauer Warte.

Info für Wiederverkäufer: Ing. Rudolf Mitterbauer, Tel. 0664/1105389

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