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Demonstration gegen Kraftwerksbau auf Salzach

Von Valentina Dirmaier   22.Mai 2014

Mit Kajaks, Kanus, Falt- und Schlauchbooten demonstrierten vergangenes Wochenende mehr als 100 Teilnehmer aus Österreich und Bayern auf der Salzach zwischen Tittmoning und Burghausen für die "freie Salzach". "Die Salzach ist Oberösterreichs letzter frei fließender Voralpenfluss. Bis zur Mündung in den Inn kann die Salzach noch ohne Staudamm und Kraftwerk fließen, und das soll so bleiben", fordert Peter Feldhammer (Verein "Flüsse voller Leben"), der auch an der Kundgebung teilnahm.

Bereits vor mehr als zehn Jahren wurde die untere Salzach als künftiger "Nationalpark Salzach" gehandelt. Einige bayerische und österreichische Kraftwerksbetreiber, besonders die Österreichisch-Bayerische Kraftwerke AG (ÖBK), zeigen Interesse am Grenzfluss. Um gegen die "Kraftwerks-Variante" und für den Erhalt des Erholungsraumes zu kämpfen, haben sich 14 Organisationen aus beiden Ländern zusammengeschlossen.

"Für eine frei fließende Salzach"

Dazu gehören unter anderem die Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach, der WWF, der Naturschutzbund, Bird Life, der Bund Naturschutz und der Umweltdachverband, die sich vor drei Jahren für "eine frei fließende Salzach im Unterlauf" aussprachen und auch für den Erhalt des Europaschutzgebietes, die Natura 2000 Abschnitte und für die Vogelschutzgebiete einsetzen.

Nach der Demonstration am Wasser wurde die Kundgebung am Stadtplatz Burghausen mit Vertretern aus Politik, Sport und Naturschutzbundes fortgesetzt. Hannes Augustin, Geschäftsführer des Naturschutzbund Salzburg, stellte gemeinsam mit dem Bund Naturschutz Bayern das Projekt "Salzachperlen" vor: die untere Salzach soll UNESCO Weltnatur- und Weltkulturerbe werden.

Naturfluss-Variante diskutiert

"Auf der österreichischen Uferseite der Salzach besteht sehr viel ungenutzte Fläche, auf der der Fluss aufgeweitet werden könnte. Dadurch würde die Salzach an einigen Stellen von beispielsweise 30 auf 100 bis 200 Meter verbreitet werden", erklärt Feldhammer. Dem Linzer zufolge hätte das große Vorteile bei Hochwasser, da sich der Fluss ausbreiten und damit auch die Geschwindigkeit des Wassers reduziert werden könnte. Diese Naturfluss-Variante, entwickelt von der Oberösterreichischen Umweltanwaltschaft, sollte im Tittmoninger Becken, das in die Zuständigkeit Oberösterreichs fällt, verwirklicht werden. "Grundsätzlich geht es um den Schiebetransport, das Schottermaterial im Fluss. Durch Kraftwerke wird das Gestein zurückgehalten, das Wasser fließt jedoch weiter. Weil der Schotter fehlt, gräbt sich der Fluss immer weiter ins Flussbett", erklärt Martin Donat. Für den Umweltanwalt hätte die Naturfluss-Variante auch touristischen Nutzen: "Kein Tourist schaut sich eine rinnende Badewanne (Kraftwerk, Anm.) an, sondern die Natur." Die Entscheidung, ob das 60 bis 70 Millionen-Projekt, das von der Europäischen Union subventioniert werden soll, verwirklicht wird, soll in den kommenden Wochen fallen.

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25. April 2024