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Betonwerk in Neuhofen erhitzt die Gemüter

Von Thomas Streif, 17. September 2020, 10:04 Uhr
Betonwerk in Neuhofen erhitzt die Gemüter
Auf dieser Grünfläche hinter dem Sportzentrum plant die Firma Niederndorfer (kleines Bild: das bestehende Werk im Ortszentrum) ein neues Betonwerk. Das Unternehmen sagt, man wolle mit den Anrainern noch reden. Bild: Streif (2), OÖN, Niederndorfer

NEUHOFEN. Firma Niederndorfer möchte neu bauen, Anrainer kündigen Protestmaßnahmen an

Umstritten ist der geplante Neubau des Betonwerks der Firma Niederndorfer in Neuhofen, wie gestern in den Innviertler Nachrichten exklusiv berichtet. Seit mehr als 50 Jahren betreibt das Unternehmen mit Firmenhauptsitz in Attnang-Puchheim im Ortszentrum an der Hauptstraße ein Betonwerk. Neu gebaut werden soll das Werk im Ortsteil Ponneredt, hinter dem Neuhofner Fußballplatz. Ein Verfahren nach dem oberösterreichischen Raumordnungsgesetz für eine Umwidmung der Fläche wurde vom Gemeinderat per Beschluss eingeleitet. Anrainer wehren sich gegen den Standort und kündigen weitere Protestmaßnahmen an. Bürgermeister Johann Augustin (VP) betont, dass er die Bedenken und Sorgen der Bürger ernst nehme. Die OÖN haben die drei Interessensgruppen befragt.

Bürgerbewegung
Bild: Streif (2), OÖN, Niederndorfer

Bürgerbewegung

Eine massive Verschlechterung der Lebensqualität befürchten viele Anrainer, vor allem im Ortsteil Ponneredt. „Wir haben vor einigen Jahr hier gebaut, damals wurde uns von der Gemeinde gesagt, dass es ein reines und ruhiges Wohngebiet ist und bleibt. Wir sind von der Gemeinde schwer enttäuscht, dass es jetzt doch vielleicht ermöglicht wird, dass sich hier ein Betonwerk ansiedelt“, sagen Mirzet und Dzemila Osmancevic, die rund 100 Meter Luftlinie vom geplanten Standort entfernt wohnen. Mehr als 130 Unterschriften gegen das Projekt wurden bereits gesammelt.
Die Bürgerbewegung befürchtet zwischen 80 und 100 Lkw-Fuhren pro Tag. „Wir appellieren an die Politik, Nein zu diesem Betonwerk in diesem Wohngebiet zu sagen“, so die Anrainer. Ein derart lärm-, staub- und abgasintensiver Betrieb mit dem hohen Schwerverkehrsaufkommen habe in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten und Sportanlagen nichts zu suchen. Auch die Vertreter des Sportvereins, der in unmittelbarer Nähe liegt, sind gegen das Projekt.

Bürgermeister Johann Augustin (VP)
Bild: Streif (2), OÖN, Niederndorfer

Bürgermeister Johann Augustin (VP)

„Die Gemeinde Neuhofen ist für die örtliche Raumplanung und somit für die Behandlung von Umwidmungsanträgen zuständig. Nach mehreren Vorgesprächen ist im März bei der Gemeinde ein Ansuchen zur Schaffung eines Betriebsbaugebietes für die Errichtung eines neuen Transportbetonwerks eingelangt“, sagt Neuhofens Bürgermeister Johann Augustin und fügt hinzu: „Da die grundlegenden Voraussetzungen dafür gegeben sind wurde vom Gemeinderat einstimmig der Beschluss gefasst, ein Verfahren gemäß dem oberösterreichischen Raumordnungsgesetz einzuleiten.“
Sinn und Zweck des Verfahrens sei, die Informationseinholung, ob eine Widmungsänderung tatsächlich möglich sei. „Alle eingebrachten Stellungnahmen werden genauestens geprüft und in den zuständigen Gemeindegremien darüber beraten. Die geäußerten Bedenken und Sorgen der Neuhofner werden sehr ernst genommen. Abschließend wird die Angelegenheit neuerlich dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt“, so Augustin.

Firma Niederndorfer

Das aktuelle Betonwerk entspreche nicht mehr dem Stand der Technik und sei auch wirtschaftlich und ökologisch ineffizient, heißt es vom Unternehmen. Man habe gemeinsam mit der Gemeinde Neuhofen einen neuen Standort gesucht, die Gemeinde habe den Wunsch geäußert, Betrieb und Arbeitsplätze sichern zu wollen. „Die Beeinträchtigung von Wohngebieten beim neuen Standort wäre deutlich geringer als beim aktuellen“, so die Firma. Der geplante Neubau würde in unmittelbarer Nähe zur Landstraße und somit auch zur geplanten Umfahrung Spange 3 verkehrsgünstig liegen. Eine Lärm- oder Staubbelästigung an den Wochenenden, die von den Anrainern befürchtet wird, würde es nicht geben. „Gerade in Zeiten der Corona-Wirtschaftskrise ist eine Investition in dieser Größenordnung auch für unseren Familienbetrieb nicht selbstverständlich. Dieses Engagement der österreichischen Familienbetriebe im Vergleich zu internationalen Konzernen wird leider oft nicht wahrgenommen“, so Carola Fekter von der Unternehmensleitung.

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif
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6  Kommentare
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il-capone (10.378 Kommentare)
am 18.09.2020 14:43

IM Kobernausser hättens Schotter UND keine Anrainer.
Also raus mit dieser 'Drecks-Firma' aus dieser verschlafenen Speckgürtel-Gemeinde.
Auf die Almosen-beiträge werden die Einwohner gerne verzichten.

Mich wundert's ohnehin, dass sich so ein Werk im Zentrum so langen halten konnte.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 18.09.2020 04:28

Na, passt ja!

Ein Schlafdorf direkt an der Spange 3 aus Fertighäusln mit Pendlern und Kampfmüttern, denen eigentlich Dorf und Gemeinde egal sind, die durch das Dorf brettern, ihren Gartenabfall in die Au schmeißen. Ein Dorf, in dem man nicht zu Fuß gehen kann, weil mal auf der einen Seite ein Gehsteig fehlt, mal auf der anderen und wo man keine Zebrastreifen will, weil dort, O-Ton! "die meisten Menschen angefahren werden!". Also reichen zwei Zebrastreifen, einer von der Kirche in die zwei Wirtshäuser und einer von Kramer, den es schon ewig nicht mehr gibt, zum Herrn Bürgermeister.

Die Leute, die sich dort hingesiedelt haben, weil es billiger ist als in Ried, sollen nicht sooo ruhebedürftig tun. Schließlich sind sie es, die ständig für jede Kleinigkeit mit dem Auto fahren, weil sie sich dort angesiedelt haben, wo nichts ist, absolut nichts außer einem Friedhof, 2 Wirtshäusern, einer Kirche, einer Feuerwehr, ein paar wenigen häßlichen Betriebsgebäuden und einem Sportplatz.

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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 18.09.2020 18:29

Neuhofen, ums verrecka möcht i dort nicht wohnen.

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traktorensteff (51 Kommentare)
am 18.09.2020 02:10

Na wunderbar! Man verbaut eine weitere Naturfläche mit einem Betonwerk, mit dem man wiederum die Verbauung von weiteren Naturflächen vorantreiben kann... Und eine Umfahrung soll auch noch kommen? Also zusätzlich wieder Natur zerschneiden und für immer zerstören!

Ich glaube, es ist eh „aus“, obwohl es in den letzten Jahren immer mehr Proteste gegen den Zubau von Natur und Ackerland gibt. Baugebiete und Umfahrungen werden weiterhin vorangetrieben, wir werden bald nur mehr zwischen Umfahrungsstraßen und Bauerwartungsland wohnen! Und das alles, obwohl die Geburtenrate niedrig ist und wir vor dem E-Auto-Boom stehen = keine Abgase und wenig Lärm = Umfahrungen verzichtbar. Mehr Home-Office, weniger Fahrten. Wenn wir endlich den enormen Wachstumskurs verlassen würden, was gehen würde... Die Produktion verschwindet schon, siehe MAN in Steyr, Swarovski uvm. Bald wird die Naturzerstörung vielleicht gar nicht mehr leistbar sein...

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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 18.09.2020 18:28

Die Lagerhalle von der Familie Mühlbacher beim Jagawirt ist das beste Beispiel für Bodenversiegelung. Jetzt über das Betonwer herzuziehen ist unverhältnismäßig. Das war schon immer da, lediglich zu zugroasten nicht. Öko Wiener wahrscheinlich.

Es gibt genug leerstehende Hallen, auch in Neuhofen. Da hätte der Mühlbach auch was aufziehen können. Freundschaft 👍

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Weltliner (418 Kommentare)
am 17.09.2020 17:37

Die Fekters, angeblich Besitzer und Betreiber der Betonwerke Niederndorfer, Frau Ex Finanz und Innenminister Maria und Tochert, wehrten sich selbst mit Händ und Füßen gegen eine Ansiedlung einer Fleischerei und eines Schlachtbetriebes in unmittelbarer Nähe zu ihrem Pentehouse in Attnang Puchheim. Quelle Wikipedia Maria Fekter genannt " Schottermitzi" Und hier bekommen die Anrainer ein Betonwerk vor die Nase geknallt.
PS. Danke der OÖN für Bericht und Foto aus der Amtsstube. Jetzt weiß ich warum ich besagtes Hemd von muchandmore nie gerne getragen habe.

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