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"Bei uns müssen alle ‘Wasserpritschler’ mehr bezahlen"

Von Bianka Eichinger   25.April 2019

Mit seiner "Pool-Steuer" hat Eberschwangs Bürgermeister vergangene Woche – wie exklusiv in den OÖNachrichten berichtet – österreichweit für Aufsehen gesorgt. Sein Parteigenosse und Amtskollege Peter Pichler aus Andorf handhabt dies in seiner Gemeinde anders. "Wir haben mittlerweile seit 15 Jahren bereits ein – meiner Meinung nach nicht unintelligentes – System beim Preis des Ortswassers eingeführt haben." In Andorf zahlt jeder Haushalt eine moderate monatliche Grundgebühr in Höhe von derzeit 8,54 Euro und eine Wassermessergebühr von 0,49 Euro. "Der Preis für das verbrauchte Wasser richtet sich nach der bezogenen Menge. Man rechnet bei uns, dass eine Person pro Jahr 40 Kubikmeter verbraucht. Diese Menge an Wasser erhält man zum ‚Grundpreis’ von 1,0490 pro Kubikmeter", erklärt Pichler. Reicht jemand mit dieser Menge nicht aus, so erhöht sich der Preis. Bei einem Verbrauch von 40 bis 60 Kubikmetern auf 1,3845 Euro/m³, von 61 bis 80 Kubikmetern auf 1,4421 Euro/m³, von 81 bis 100 Kubikmetern auf 1,4999 Euro/m³, über 100 Kubikmeter sind 1,5575 Euro/m³ in Andorf zu bezahlen.

Wasser – ein kostbares Gut

"Mit diesem System ist also alles berücksichtigt. Auf der einen Seite die Besitzer privater Schwimmbäder für ihren Mehrverbrauch. Wobei ich an dieser Stelle auch dazusagen möchte, dass keineswegs alle Schwimmbäder im Herbst abgelassen werden. Ist eine Salzanlage eingebaut, so lässt sich das Wasser über mehrere Jahre verwenden", betont der Bürgermeister.

Auf der anderen Seite seien auch die "Wasserpritschler" von dem höheren Preis pro Kubikmeter betroffen. "Wasser ist ein kostbares Gut – Tendenz steigend. Denken wir nur an voriges Jahr zurück. Deshalb sollte es auch sparsam verwendet werden", sagt Andorfs Gemeindeoberhaupt.

Durch dieses Staffelsystem leiste die Marktgemeinde Andorf sicherlich einen Anreiz dazu, Wasser als wertvolles Gut azusehen. "Die Mehrverbraucher dürfen es auch in der Geldtasche spüren – im negativen Sinn. Und die ‚Umweltbewussten’ ebenfalls – im positiven Sinn", sagt Pichler.

Kommunikation mit Poolbesitzer

Für das System in Andorf sei natürlich eine Zusammenführung der Daten des Wasserverbrauchs und der gemeldeten Personen pro Haushalt erforderlich. "Das macht unsere Finanzabteilung ein Mal pro Jahr. Der Zeitaufwand dafür ist insgesamt ein Mausklick."

Zusätzlich schicke die Gemeinde Andorf auch jedes Jahr einen Brief an alle Schwimmbadbesitzer aus und bitten diese, mit den Verantwortlichen den Zeitpunkt der gewünschten Befüllung der Becken zu koordinieren. "Damit es bei der täglichen Bezugsmenge des Wassers, dass wir über das Landeswasserversorgungsunternehmen kaufen, keine Verbrauchsspitzen und somit zu keinen wesentlichen Mehrkosten kommt. Das funktioniert recht gut", sagt Pichler.

 

 

 

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