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"Auch mit 100 noch sehr lebendig" Jubiläumsschau der Innviertler Künstlergilde

Von Roman Kloibhofer, 08. Februar 2023, 18:56 Uhr
Eröffnung der Jubiläumsausstellung der IKG in Linz
Sigrid Kofler (re.) hielt für die Innviertler Künstlergilde die Eröffnungsrede. Bild: Roman Kloibhofer

LINZ, INNVIERTEL. Die Jubiläumsschau der Innviertler Künstlergilde wurde am Dienstag abend im Linzer Schlossmuesum eröffnet. Zu sehen ist ein deutliches künstlerisches Zeichen dieser Region. Die umstrittene Ausstellung des bekennenden Nationalsozialisten Ernst August von Mandelsloh in Ried wurde hingegen geschlossen.

„Diese Ausstellung gibt einen klaren und konzentrierten Blick auf die künstlerische Arbeit in der Innviertler Künstlergilde.“ Der Raaber Bildhauer Andreas Sagmeister bringt zum Ausdruck, was am Dienstagabend viele Besucher bei der Eröffnung der Jubiläumsausstellung der Innviertler Künstlergilde (IKG) im Linzer Schlossmuseum empfunden haben. Hier zeigt sich die Vielfalt einer bemerkenswerten Kulturregion. 108 der 150 Gildenmeister beteiligen sich an der Ausstellung.

Werke des NS-Malers abgehängt

Die umstrittene Ausstellung von Werken des NS-Malers Ernst August von Mandelsloh wurde indessen am Mittwochvormittag geschlossen. Die Werke werden abgehängt, wie Kulturamtsleiterin Sieglinde Frohmann bekannt gab. „Bürgermeister Bernhard Zwielehner begrüßt diese Entscheidung ausdrücklich, weil sich die Stadt Ried klar und eindeutig gegen jede etwaige Verharmlosung oder gar Verherrlichung der NS-Zeit distanziert“, heißt es dazu auf der Homepage der Stadt Ried.
Den Wirbel rund um die Mandelsloh-Ausstellung könne er derzeit noch nicht kommentieren, so der kooptierte Vorsitzende der IKG, Klaus Zeugner, – er ist derzeit auf einer längeren Reise im Ausland – in einer Mail an die OÖN.

Eine fulminante Vernissage

Die Vernissage zur sehenswerten Ausstellung geriet zu einem großen Ereignis, mit einem derart starken Besucherandrang hatte man auch in der Führungsriege der IKG nicht gerechnet. Die stellvertretende Gildenvorsitzende Sigrid Kofler wies in ihrer Rede darauf hin, dass die Gilde sich nicht gescheut habe, die vergangenen 100 Jahre auch kritisch aufzuarbeiten, das zeige der historische Teil im Jubiläumsbuch, das zur Ausstellung erschienen ist. Sich unter anderem mit der Rolle der Gilde in der NS-Zeit auseinanderzusetzen, sei ein „verpflichtender kritischer Blick in die Vergangenheit“. „Da gibt es nichts zu verschweigen, schön- oder kleinzureden. Es gab Mitläufer, Täter und Opfer.“ Es gehe „weder darum, zu beschönigen, noch zu bezichtigen“, sagte Kofler. Vielmehr helfe diese Konfrontation mit der Vergangenheit, „den Blick in die Zukunft freizumachen“.

„Ein heterogenes Kollektiv“

Die Ausstellung im Schloss sei nicht nur ein starkes Zeichen einer Region, sondern bilde auch einen schönen Querschnitt künstlerischen Schaffens dieser Region ab, sagte die Kunsthistorikerin Verena Träger, Tochter des Rieder Malers und Gildenmeisters Wilhelm Träger. Das Innviertel mit seiner hohen Künstlerdichte sei in der Tat eine Besonderheit.

Was bedeutet nun die IKG als Kollektiv für einen Künstler, der ja stets individuell arbeitet? „Die Gilde ist ein heterogenes Kollektiv, das Künstler und Kunstschaffende nicht biegt, sondern unterstützt“, sagt Werner Bauböck. Autorin Martina Sens: „Die Künstlergilde ist ein Ort, wo man offen empfangen wird.“ Ziel für die Zukunft müsse es sein, die einzelnen Genres in der IKG noch mehr miteinander zu verbinden. Malerin Silvia Fink schätzt in der IKG das „lebendige Miteinander und das kreative Tun“. Das fördere die Künstler in ihrer Kreativität und motiviere, immer wieder neue Ideen zu verwirklichen. Andreas Sagmeister sagt, gefragt sei trotz allem die individuelle Arbeit: „Das ist die Herausforderung, die diese Gemeinschaft für einen Künstler darstellt.“ „Bildender Künstler zu sein, ist ein einsames Geschäft“, sagt Maler Rainer A. Riepl aus Ried. „In einer Gruppe zu wirken und mit anderen Kunstschaffenden zu kooperieren, ist fürs Erste einmal keine vorrangige Präferenz.“ Umso wichtiger sei es, sich als individuell kreativ Schaffender einer Gemeinschaft zu öffnen, was eine Weitung der eigenen Sichtweise bieten könne.

Auch mit 100 noch lebendig

Die IKG sei auch im hundertsten Jahr „sehr lebendig“, sagte Sigrid Kofler. Die Gilde brauche „Spontaneität, Mut zur Aufmüpfigkeit und anarchisches Denken, um nicht zu verknöchern“. Auch analoges Kunstschaffen sei nötig: „Nicht alles kann ins Digitale wandern!“

  • Ausstellung 100 Jahre Künstlergilde „Der Geist. Die Kunst. Das Leben.“ im Schlossmuseum Linz, zu sehen bis 10. April.
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