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"A bissal" klingt für mich wie "a little!"

Von Elisabeth Prechtl, 26. März 2016, 09:04 Uhr
"A bissal" klingt für mich wie "a little!"
Lockerer Unterricht: Chris Bernardino und die Schüler der 7B des Bundesoberstufenrealgymnasiums Ried Bild: Prechtl

RIED. Fremdsprachenassistent Chris Bernardino begeistert Rieder Schüler im Englischunterricht

Es ist Dienstagvormittag, im BORG Ried läutet es soeben zur fünften Unterrichtsstunde. In der 7B steht Englisch auf dem Stundenplan. Jede zweite Woche wird dieses Fach von Fremdsprachenassistent Christopher Bernardino, einem US-Amerikaner, gehalten, der seit diesem Schuljahr in Ried am BORG und am Bundesrealgymnasium insgesamt 75 Schüler unterrichtet.

Sie nennen ihn Chris

Das heutige Thema lautet Kunst. In lockerer Atmosphäre diskutieren die Schüler, was sie unter diesem Begriff verstehen und warum. Ein Gorilla, der eine Banane auf eine Leinwand malt, vielleicht? Ein Student, der ein dickes Telefonbuch auswendig lernt? Oder Julio Iglesias, der eine Schnulze schmettert? "Jeder darf und soll seine eigene Meinung äußern. Und niemand braucht sich zu schämen, wenn er einen Fehler macht," sagt Jasmin Wienreuther, Schülerin der 7B. "Viele Schüler glauben, dass sie kein Englisch können. Dabei mangelt es nicht an den Fähigkeiten, sondern die Jugendlichen haben Angst, etwas Falsches zu sagen. Häufig haben sie negative Erfahrungen gemacht", glaubt der Native Speaker.

Er selbst wird in der Klasse nur "Chris" gerufen und sieht sich als ein Mittelding zwischen Lehrer und Schüler: "Am wichtigsten ist, dass die Jugendlichen Vertrauen zu mir fassen. Jeder kann kommen, wenn er irgendein Problem hat.

Und die Schüler sind gleichfalls begeistert: "Im normalen Unterricht gehen wir zumeist nach dem Buch vor. Hier wird viel Wert auf das Gespräch gelegt. So lernen wir, Englisch auch anzuwenden", sagt Jan Mühlecker. Und Rainer Sallaberger ergänzt: "Normalerweise fällt in der Englischstunde auch immer wieder ein deutsches Wort. Hier müssen wir alle Englisch reden, und das ist gut so."

Von Ohio nach Ried

Chris Bernardino wurde in Cincinnati im Bundesstaat Ohio geboren. Ans andere Ende der Welt hat ihn, wie so oft, die Liebe geführt: "Ich habe meinen Partner Ewald in den USA kennengelernt. Ich habe überall in den USA gelebt und bin es gewohnt, meine Familie nur selten zu sehen. Daher sind wir 2007 nach Ansfelden gezogen."

Mit Deutsch hatte er bis zu diesem Zeitpunkt keine Erfahrung: "Ich konnte vielleicht ‘Danke’ sagen," lacht er. In Österreich habe er sofort begonnen, Deutschkurse zu belegen. Seine Wissbegier ist deutlich spürbar, die Unterhaltung auf Deutsch läuft fließend: "Letzten Juli habe ich die B1-Sprachprüfung gemacht," erzählt er stolz.

Vergangenes Schuljahr war Chris an zwei Linzer Schulen tätig, seit 2015 bereichert er den Englischunterricht an den beiden Rieder Gymnasien. "Davor habe ich gar nicht gewusst, dass die Dialekte so unterschiedlich sind. Die Rieder sprechen ganz anders als die Ansfeldner", lacht er. Hochdeutsch versteht er natürlich besser, trotzdem wirkt der oberösterreichische Dialekt für ihn vertraut: "a bissal", das klingt doch total wie "a little".

Österreich und die USA

Wenn Chris Bernardino auch immer noch US-amerikanischer Staatsbürger ist, empfindet er jetzt Österreich als seine Heimat. "Österreich ist so ruhig und normal. Amerika ist schon manchmal komisch", findet er. Seine Familie sieht er leider nur mehr selten, zumeist entweder an Weihnachten oder Thanksgiving. Mit den Österreichern hat er nur gute Erfahrungen gemacht, niemand ist ihm bisher mit Vorurteilen begegnet. "Aber manchmal fragen mich die Leute, ob ich aus Afrika komme," erzählt er.

Über seine Zukunftspläne

Und wie sehen seine Pläne für die Zukunft aus? Mein Vertrag in Ried läuft einstweilen bis Ende des Schuljahres, wie es danach weitergeht, weiß ich noch nicht mit Sicherheit. Aber ich würde gerne hier bleiben. Ried gefällt mir nämlich sehr gut."

 

Steckbrief

Name: Christopher Perry Bernardino

Geboren in: Cincinnati, Ohio, USA

Alter: 47 Jahre

Lebt: seit 2007 in Ansfelden

Beruf: War in den USA als Radiomoderator tätig. Arbeitet in Österreich als Fremdsprachenassistent am BORG und am Bundesrealgymnasium in Ried. Sein absoluter Traumjob, wie er versichert.

Hobbys: Der Musikfan moderiert jeden Freitag von 21-22 Uhr auf Radio Fro (105.0 MHz) gemeinsam mit Nick Waters, einem Kollegen aus Wales, eine House-Musik-Show namens „it’s not you, it’s HOUSE!“. Nachzuhören sind die Sendungen online auf mixcloud.com.

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