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"Wir müssen es noch besser schaffen, die Gesundheit zum Patienten zu bringen"

Von Roman Kloibhofer, 21. November 2018, 18:15 Uhr
"Wir müssen es noch besser schaffen, die Gesundheit zum Patienten zu bringen"
Ärztin Anneliese Seifried Bild: KH Ried

RIED. Obfrau des neuen Vereines "Gesundes Ried" im OÖN-Interview

Die Rieder Gemeindeärztin Anneliese Seifried ist Obfrau des Vereines "Gesundes Ried". Im Interview spricht die praktische Ärztin darüber, welche Botschaften der Verein vermittelt und welche Ziele er langfristig erreichen will.

 

Volkszeitung: Was ist die Kernbotschaft, die der Verein "Gesundes Ried" vermitteln will?

Anneliese Seifried: Die Gesundheit zum Patienten zu bringen, denn da sind wir in Österreich noch weit weg davon. Wir haben zwar in der Medizin einen hohen Standard in Europa, aber der Outcome ist schlecht. Obwohl die Medizin hochqualifiziert ist, müsste mehr Gesundheitsbewusstsein bestehen – weil eben der Patient nicht mit im Boot ist. Der Medizin in Österreich wird oft der Vorwurf gemacht, dass wir Patienten überbehandeln und Patienten zu lange stationär in Behandlung seien. Vielleicht ändert sich durch die Initiative etwas. Ganz ehrlich: Der Patient macht mir noch zu wenig selbst mit.

Sie wollen das Bewusstsein bei den Menschen entwickeln, dass sie selbst für die Gesundheit verantwortlich sind. Wie wollen Sie das erreichen?

Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, zu mir kommt jemand stark Übergewichtiger und klagt über Kreuzschmerzen. Da muss ich ihn fragen, ob er eine Idee hat, warum das so ist... Manche merken dann schon, worauf ich hinauswill. Aber das muss Standard werden, dass der Patient selbst merkt, was er tun kann. Einem Raucher muss ich sagen: ‘Du rauchst, und da kann dir kein Doktor helfen’.

 

 

Worin sehen Sie die größten Herausforderungen?

Die größte Herausforderung ist sicher, wie man die Botschaft an die Patienten bringt. Wir erhoffen uns viel Mundpropaganda. Wenn jemand zu einem anderen sagt: Schau, was mir geholfen hat – das wäre ideal. Wir müssen auch Betriebe und Unternehmen noch mehr zu uns herein holen.

Heißt das, die Leute sollen von "Dr. Google" wegkommen und die Information durch den Verein nutzen?

Na ja, man sollte in Gesundheitsfragen primär an den Verein ‘Gesundes Ried’ denken. Auch deshalb, weil wir für Qualität und Zuverlässigkeit in der Information garantieren – da weiß man, wo die Information herkommt. Denn es sind nur Mitglieder mit einer fundierten medizinischen Ausbildung bei uns auf der Plattform.

Wie gesund sind die Riederinnen und Rieder überhaupt?

Da gibt es keine gravierenden Auffälligkeiten gegenüber anderen Regionen. Es ist überall das Gleiche: Manchen Menschen fehlt es ganz einfach an Gesundheitsbewusstsein.

Was sind die langfristigen Ziele des Vereines?

Eigentlich ist bereits die ganze Vereinsarbeit langfristig ausgelegt. Unser Ziel ist, dass man künftig Erfolge sieht. Etwa: Im Bezirk Ried wird weniger geraucht, und die Menschen sind daher gesünder. Oder: Im Bezirk Ried hat die Zahl der übergewichtigen Menschen abgenommen. Das wäre der große Erfolg.

 

Ein Netzwerk von Gesundheitsanbietern
Anti-Rauch-Kampagne zu Beginn Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

Ein Netzwerk von Gesundheitsanbietern

Die Gesundheitsanbieter im Bezirk Ried haben sich zur Initiative „Gesundes Ried“ zusammengeschlossen (die OÖN haben berichtet). Ziel des Vereines ist es, die persönliche Gesundheitskompetenz der hier lebenden Menschen zu stärken.

Mitglieder im Verein sind alle Gesundheitsversorger: Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, die niedergelassenen Ärzte, Fachärzte, Therapeuten, die nach den Kriterien einer fundierten Medizin arbeiten, Pflegefachkräfte, Hebammen sowie andere Personen und Institutionen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich. Obfrau ist die Rieder Gemeindeärztin Anneliese Seifried (siehe Interview oben). Außerordentliche Mitglieder können aber auch jede Privatperson sowie Unternehmen werden, die im Bezirk Ried wohnen bzw. ihren Sitz haben. Gefördert wird „Gesundes Ried“ auch von der LEADER Region „Mitten im Innviertel“.

„Durch den Verein ‘Gesundes Ried’ werden die Menschen im Bezirk gesünder“, sagt Johannes Huber, der Ärztliche Leiter des Krankenhauses Ried. Er ist einer der Initiatoren des Projektes, zugleich Schriftführer, und er sieht Vorteile in den klaren Strukturen der Organisation: „Dieses Netzwerk aller Gesundheitspartner verbessert die regionalen Strukturen und Verantwortlichkeiten. Das verkürzt die Wege für Menschen, die Hilfe suchen und verhindert, dass sie im Kreis geschickt werden.“

Schwerpunkt-Thema Rauchen

Die Rauchentwöhnung stellt der Verein zum Start in den Mittelpunkt. Eine Expertengruppe, bestehend aus Ärzten, Suchtexperten und Pädagogen hat eine Reihe von Angeboten erstellt, die unter anderem via Social Media-Nachrichten an Entwöhnungswillige verschickt werden. Auch die OÖ Gebietskrankenkasse ist als Kooperationspartner mit dem Programm „Rauchfrei durchs Leben in fünf Wochen“ dabei. Auf der Vereins-Webseite www.gesundesried.at werden die Angebote präsentiert. „Nikotin ist die Killerdroge Nummer eins“, sagt etwa der Linzer Suchtexperte Kurosch Yazdi vom Kepler Klinikum. Er ist ehrenamtlicher Unterstützer des Vereins. In Österreich sterben jährlich rund 15.000 Menschen an den Folgen des Rauchens.

Weitere Jahres-Themen

Regionale Gesundheitsthemen werden künftig z. B. als Jahresschwerpunkte in den Focus gerückt. Kommende Themen werden juveniler Diabetes, Kreuzschmerzen sowie die psychische Belastung von Oberstufenschülerinnen und -schülern sein. Dazu sollen Vortragsreihen, Workshops und Info-Veranstaltungen organisiert werden.

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