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Windräder: „Am Ende geht’s ums Geld“

Von Dieter Seitl, 16. April 2012, 00:04 Uhr
Windräder: „Am Ende geht’s ums Geld“
Bislang einziges Kobernaußerwald-Windrad in Lohnsburg-Steiglber Bild: sedi/OÖN

INNVIERTEL. Das Tauziehen um Windräder im Kobernaußerwald geht in die nächste Runde. Nach dem Scheitern des Projekts Silventus mit 13 im Kobernaußerwald geplanten Windrädern stehen jetzt verkleinerte Einzelprojekte zu je fünf bis sieben Windrädern mit deutlich unspektakuläreren Bewilligungsverfahren an.

Ein Kraftwerk mit fünf Rädern im Munderfinger Kobernaußerwald ist bereits bewilligt, das Genehmigungsverfahren für ein sechstes Rad läuft. Und auch die ehemalige Silventus-Gemeinde Pöndorf will ein Projekt mit fünf bis sieben Windrädern durchziehen. Nicht zuletzt die Atomreaktorkatastrophe von Japan führe vor Augen, dass es alternativer Stromerzeugungsformen wie der Windkraft bedürfe, so Befürworter, darunter Pöndorfs Bürgermeister Johann Zieher. Der aber – wie berichtet – auch ein finanzielles Argument ins Treffen führt: Bei Gesprächen mit Kommunalpolitikern in Niederösterreich und im Burgenland habe er erfahren, dass einige Gemeinden ihre Budgets dank der Windkraft saniert hätten.

40.000 Euro pro Windrad

Offenbar wird den Standortgemeinden im Kobernaußerwald seitens der Projektbetreiber 40.000 Euro pro Windrad als Einmalzahlung angeboten – und zusätzlich 5000 Euro pro Jahr und Windrad. Lengaus Bürgermeister Erich Rippl, dessen Gemeinde 280.000 Euro für Windradstandorte angeboten worden waren, die wegen ungewissen Ausgangs aber eine halbe Stunde vor einer Gemeinderatsabstimmung zurückgezogen wurden, betrachtet die Pläne durchaus kritisch: „Am Ende geht es offenbar doch nur ums Geld. Aus Sicht der Gemeinden ist das zwar verständlich. Letztlich zahlt der Stromkonsument via Ökostromaufschlag. Auf Kosten der Landschaft den Rahm abschöpfen zu wollen, ist zu hinterfragen. Es geht um 200 Meter Gesamthöhe pro Windrad – weithin sichtbar.“

Windstärkere Regionen wie das Burgenland und Niederösterreich seien als Windkraftstandorte deutlich besser geeignet als der Kobernaußerwald, so Projektgegner: Entsprechende Einspeisetarife und Fördertöpfe würden aber auch das windärmere Innviertel für Betreiber attraktiv machen. Als „ein bisschen viel Zufall“ bezeichnet Rippl jene Zonen im Kobernaußerwald, die ein landesweiter Masterplan als für Windkraft geeignet ausweist. „Das sind zufällig jene Zonen im riesigen Wald, in denen schon zuvor Windparks geplant waren. Silventus ist an einem kumulierten Verfahren gescheitert. Jetzt sollen die Windräder offenbar in Salamitaktik als Einzelprojekte kommen, für die jeweils nur kleinere Verfahren nötig sind“, sagt Rippl. „Ich wette, dass bald auch im Raum Lohnsburg, der Teil von Silventus gewesen wäre, ein Windkraftprojekt auftaucht.“

Hoffnung setzt Rippl auf eine Neuregelung, die Nachbargemeinden ein Mitspracherecht einräumen soll. „Derzeit gibt es gar keine Handhabe“, so der Lengauer Bürgermeister, dessen Nachbargemeinde Munderfing genau an der Gemeindegrenze Windräder errichten will.

 

Das Tauziehen

Bislang gibt es im Kobernaußerwald ein Großwindrad in Lohnsburg-Steiglberg. Ein geplanter Groß-Windpark Silventus wurde von den Projektanten nach negativen Stellungnahmen durch die Raumordnung zurückgezogen. Ein „kleinerer“ Windpark mit fünf Rädern in Munderfinger Kobernaußerwald ist bereits bewilligt. Auch im Pöndorfer Kobernaußerwald ist ein Projekt geplant – in einer Dimension, die eine aufwändige Prüfungsvariante ersparen dürfte.

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2  Kommentare
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lederstrumpf (78 Kommentare)
am 18.04.2012 21:37

Ist doch auf der ganzen Welt so - ein paar cashen ab und die mehrheit zahlt drauf. So funktioniert unser System halt. Ist ja eh nicht schlecht wenn man es schafft, auf der richtigen Seite zu sein - siehe Gemeinden mit Windrädern. Nur blöd, dass die Dinger so hoch sind, jetzt sieht (und hört) man sie leider auch bei den Nachbarn.

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Billy49 (403 Kommentare)
am 16.04.2012 22:52

auch den WindkraftGEGNERN geht es ums Geld! EnergieAG, RAG etc. haben sicher kein Interesse an weiteren Anbietern, was ev. zu einem „Preisverfall“ bei Energie führen könnte.
Und wenns die Lengauer selbst nicht wollen, so sollen sie sich doch nicht in andere (vielleicht fortschrittlicher denkende) Gemeinden einmischen.

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