Wie eine Schachtel Pralinen: Man weiß beim Poetry-Slam nie, was man kriegt
MINING. Die Themen beim ersten Turnier der Wortklauberei im Innviertel waren bunt gemischt.
"Wir wollen einfach eine geile Show für das Publikum machen", erzählt Maximilian Ziedek über seine Beweggründe, sich auf eine Bühne zu stellen und selbstgeschriebene Texte einem Publikum in maximal sechs Minuten vorzutragen. Der Aspacher, im "richtigen Leben" Fachtrainer in der Produktionsschule Schärding, veranstaltet seit drei Jahren Poetry-Slams im deutschsprachigen Raum und hat es so mittlerweile auf die beachtliche Anzahl von 80 Slams gebracht.
Die Suche nach dem Opferlamm
Am vergangen Samstag gastierte er mit seiner Wortklauberei nun zum ersten Mal im Innviertel und brachte zum Dichterwettstreit in Frauenstein sieben Poetry Slammer und ein "Opferlamm" aus dem deutschsprachigen Raum in das stimmungsvolle Ambiente mit. "Dieses Opferlamm tritt als erstes vor das Publikum, es soll es quasi in den Ablauf des Abends einstimmen" erklärt Ziedek die Rolle, die an diesem Abend die Andorferin Manuela Gassner übernahm. Die Texte, über die das Publikum nach dem jeweiligen Vortrag abstimmt, suchen einen Sieger und könnten unterschiedlicher nicht sein. So reicht die Bandbreite von persönlichen Themen, wie vom Slammer "Richie minus eins" oder den im Stakkato abgespulten Gedankengängen von Christian Schmitz-Linnartz aus München über Witziges, wie vom Rieder Kabarettisten Roland Otto Bauschenberger, bis hin zu mehr oder weniger politischen oder gesellschaftskritischen Texten wie dem der Siegerin des Abends, Ines Strohmaier. Der Gewinner wird durch das Publikum ermittelt, wobei fünf Personen stellvertretend für alle über die Texte abstimmen. "Zu gewinnen gibt es bei Poetry- Slams aber allenfalls eine Flasche Alkohol, bei Zeitüberschreitungen der Texte drohe ich sogar mit einer Prinzenrolle", sagt der Veranstalter und lacht. "Mitmachen kann bei Poetry-Slams jeder, der einen fünfminütigen Text geschrieben hat. Bei sogenannten Open Mics kann man sich einfach anmelden, bei anderen Turnieren wird man explizit eingeladen" erklärt Ziedek das Prozedere einer Teilnahme an einem Turnier. Und so bekämen auch vor allem junge Menschen die Möglichkeit, sich vor Publikum auszuprobieren.
Der Aspacher zeigt sich sogar davon überzeugt, dass Poetry- Slams als didaktische Methoden in Schulen Anwendung finden könnten. Durch die relativ freie Form – einzige Bedingung sei es, keine Requisiten und Instrumente zu verwenden – können junge Menschen sich ihrer eigenen Vorlieben bedienen und ihren Gedanken in Reim, Prosa, Rap oder anderen Formen Ausdruck verleihen.
Nächstes Mal in Aspach
Mit den Besucherzahlen bei der ersten Veranstaltung dieser Art im Innviertel ist Ziedek mehr als zufrieden. Weitere Veranstaltungen sind geplant. Künftig plane man sich mit den Locations Burg Frauenstein und Kunstmuseum Aspach abzuwechseln. Der nächste Poetenwettstreit ist für Jänner 2019 in Aspach geplant.
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