Weissenböck ist die letzte Hoffnung für die SV Ried: "Stelle mich der Aufgabe"
RIED. Kaum Zeit für den neuen Trainer vor dem heutigen Heimspiel der SVR gegen Lustenau.
Endlich Spieltag: Nach der turbulenten und der durchaus unrühmlichen Trainersuche bei der SV Guntamatic Ried kann die Mannschaft heute Abend (18.30 Uhr) gegen Austria Lustenau beweisen, dass sie sich vom hektischen Trubel in der Führungsetage nicht beeindrucken lässt. Gegner ist Austria Lustenau. Der neue Trainer Thomas Weissenböck soll es mit den Innviertlern zumindest in die Relegation schaffen. Gestern wurde der 46-Jährige, der die SV Ried bereits von Oktober 2007 bis April 2008 als Cheftrainer betreute, präsentiert. Dass die Gespräche mit mehreren anderen Kandidaten zu keinem Abschluss kamen, kommentierte SVR-Manager Fränky Schiemer so: "Es war eine intensive Suchphase für mich. Nicht nur in dieser Woche, auch in der Zeit, als ich die Mannschaft interimistisch betreut habe. Wir haben uns mit vielen Kandidaten auseinandergesetzt und uns mit Thomas Weissenböck für die Variante entschieden, von der wir uns am meisten Erfolg versprechen."
Auf die Frage, wie er auf das Argument, Weissenböck sei lediglich eine Notlösung, reagiere, antwortet der Ried-Manager: "Es wird viel geschrieben, aber ich lese nicht so viel." Chaotische Zustände in den vergangenen Tagen wies Schiemer jedenfalls zurück. Die Trainersuche sei aus seiner Sicht "gut verlaufen", so der Manager.
Für Weissenböck, zuletzt sportlicher Leiter des gesamten Rieder Fußball-Nachwuchses dürfte die Bestellung sehr überraschend gewesen sein. "Ich habe Mittwoch in der Früh noch nicht damit gerechnet, dass ich gegen Lustenau auf der Trainerbank sitze. Ich habe mich fünf Stunden mit Schiemer unterhalten und dann entschieden, dass ich mich dieser Herausforderung stellen werde."
"Rieder Tugenden" gefragt
Viel Zeit bleibt Weissenböck und den Co-Trainern Dieter Alge und Miron Muslic im Aufstiegskampf nicht mehr. "Wir müssen die altbekannten Rieder Tugenden an den Tag legen. Aggressiv und lauffreudig agieren, als Einheit auftreten und alles geben", gibt der Trainer die Richtung vor. Lediglich zwei kurze Trainingseinheiten stehen Weissenböck vor dem heutigen Lustenau-Spiel zur Verfügung. Von Montag bis Mittwoch leitete, während Manager Schiemer und der Vorstand nach einem Trainer suchten, Co-Trainer Dieter Alge die Übungseinheiten des Tabellenfünften der Sky Go Erste Liga. "Ich stelle mich der Verantwortung", sagte Weissenböck, der gegen Lustenau auf den gesperrten Julian Wießmeier verzichten muss.
Gespannt darf man sein, wie die Fans der SV Ried heute reagieren. In den sozialen Netzwerken gingen in den vergangenen Tagen aufgrund der "unglücklichen" Trainersuche die Wogen hoch. Zudem waren die Leistungen in den vergangenen Spielen schlecht. Weissenböck zählt auf den zwölften Mann. "Ich hoffe, dass wir Unterstützung erhalten. Ich habe mich am Mittwoch auch noch mit Fanvertretern getroffen und den direkten Kontakt gesucht."
"Für die SV Ried in guten wie in schlechten Zeiten", sei sein Motto, so der Trainer. Für den Verein wären jetzt endlich wieder einmal gute Zeiten notwendig. Bereits am Montag müssen die Rieder beim FAC auswärts antreten.
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Ich wünsche Hrn. Weissenböck alles Gute, auch wenn es vor 10 Jahren nicht berauschend war.
Noch glaube ich, dass wir es schaffen können, aber es wird richtig eng.