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Vorbeischauen und Freude schenken: Besuchsdienst sucht Verstärkung

Von Mirko Budimirovic, 03. Jänner 2019, 06:05 Uhr
Vorbeischauen und Freude schenken: Besuchsdienst sucht Verstärkung
Ältere Menschen besuchen und damit sich und ihnen eine Freude machen. Bild: Rotes Kreuz

BEZIRK BRAUNAU, SCHALCHEN. Mariele Nagl betreut vereinsamte Menschen und beglückt sie mit Unterhaltung und Zeit.

Mariele Nagl engagiert sich seit 30 Jahren für Menschen, denen solche sozialen Kontaktmöglichkeiten fehlen. 2006 rief das Rote Kreuz den Besuchsdienst ins Leben. Eine ehrenamtliche Tätigkeit, um älteren und gebrechlichen Menschen Freude durch soziale Aktivitäten zu bereiten. Denn mit dem Alter verändert sich die Melodie des Alltags. Schallendes Kinderlachen, konstruktive Zuhörer und laute Gesprächspartner weichen dem Klang der Stille. Die Geräusche von Stimmen im Haus werden ersetzt vom Ticken der Uhrzeiger.

"Es geht ums Zeit schenken"

Zu ihrer Berufung gelangte Mariele Nagl durch einen tragischen Schicksalsschlag. "Als meine Mutter im Krankenhaus in Ried verstarb, hatte ich dort schlechte Erfahrungen mit dem Personal gemacht. Nach der Operation wollten wir uns nach ihrem Zustand erkundigen. Eine Krankenschwester teilte uns mit, dass wir zur Besuchszeit kommen oder anrufen sollen und dann sehen wir eh weiter. Dieser Umgang hat mich enorm gestört", sagt Mariele Nagl. Sie besuchte daraufhin einen Kurs beim Roten Kreuz. Hier stellte sie fest, dass dieser Umgang unakzeptabel war. "Hätte ich damals gewusst, welche Möglichkeiten man hat, hätte ich mich mehr zu sagen getraut."

Sie blieb seither beim Roten Kreuz und besuchte zahlreiche Kurse. 2006 absolvierte sie die Besuchsdienstausbildung. Sie führt derzeit eine Gruppe aus acht ehrenamtlichen Mitarbeitern. Neben spontanen Anmeldungen wenden sich die Senioren- und Pflegeheime in Mattighofen und Schalchen an das Team. Vier Wochenstunden investiert die Gruppe für ältere und gebrechliche Menschen. Der Besuchsdienst ist kostenlos und eine Initiative älteren Menschen Unterhaltung und soziale Nähe zu ermöglichen. Es werden Gespräche und Spaziergänge geführt, Spiele gespielt und Texte vorgelesen. Außerdem helfen die Mitarbeiter bei Einkäufen und bieten Begleitungen zu Arztbesuchen an. "Es geht ums Zeitschenken. Viele vertrödeln so oft sinnlos ihre Zeit. Man hängt den ganzen Tag blöd herum und erledigt nichts und ist unzufrieden. Beim Besuchsdienst erlebst du, wie sich die Leute über dein Kommen freuen. Du bekommst so viel zurück. Das lässt sich mit Geld nicht aufwiegen", erzählt die Gruppenleiterin enthusiastisch.

Die Regelmäßigkeit der Besuche ist ein essentieller Bestandteil. Es finden sich jedoch immer weniger Freiwillige für den Besuchsdienst. Zu Weihnachten bekommen die Leute wieder Besuch von den Familienmitgliedern. Anschließend kehrt wieder die Stille ein. "Es ist schwierig, ehrenamtliche Leute zu finden. Für spontane Aktivitäten sind viele aufgeschlossen, aber wenige wollen sich langfristig verpflichten." Zahlreiche Anmeldungen für den Besuchsdienst landen derzeit auf der Warteliste wegen des Mangels an Personal. Es wird nach Verstärkung gesucht. "Es wäre schade, wenn der Besuchsdienst aufhören würde. Es ist ein tolles Erlebnis einem Menschen in seinem letzten Lebensabschnitt Freude zu bereiten", betont Mariele Nagl. Wichtig für den Dienst ist es, ein Gespür für den Nächsten, Einfühlsamkeit und die Freude im Umgang mit älteren Menschen mitzubringen. Kurse vom Roten Kreuz bereiten Interessierte auf den Besuchsdienst vor.

 

Wer Interesse hat, kann sich bei Mariele Nagl unter der Nummer 0660 394 92 73 melden.

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