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Vom "Odlfassl" bis zum Traktorbrandl: Im kleinen Reich des Johann Reich

Von Reinhard Burgstaller, 05. Jänner 2019, 14:04 Uhr
Vom "Odlfassl" bis zum Traktorbrandl: Im kleinen Reich des Johann Reich
Auch eine Waschmaschine aus Holz hat Johann Reich in seiner Sammlung. Bild: (burg)

LOHNSBURG. Wo die Jungen staunen und die Alten sich erinnern – Im Bauernmuseum des Jagermichl.

"Waunst moast, daun kommst hoid!" Die Begeisterung auf die telefonisch gestellte Frage, ob wir über seine Sammlung an alten Bauers- und Handwerkergeräten in der Volkszeitung berichten dürfen, hält sich in Grenzen. Als er aber dann sein Sammelsurium persönlich präsentiert, wird der Jagamichl von Exponat zu Exponat redseliger. Am Ende unseres Besuches kann nur eines gesagt werden: Schauen Sie sich das an!

Gepflegt ist er, der Hof in Lauterbach, in dem Johann Reich in den letzten "gut" 20 Jahren ein Museum eingerichtet hat, das seinesgleichen sucht. Blitzsauber geputzt die Vitrinen, in denen altes – "owa gaunz sche wertvoils" – Essgeschirr genau so gezeigt wird wie uralte Bügeleisen, Tonkrüge und Töpfe, Pfeifen und sonstiges uraltes Krimskrams.

Ob bei dieser Sauberkeit seine Frau Katharina die Hand putzend im Spiel habe, weist der bald 83-Jährige mit seiner pfiffigen schwarzen Haube entrüstet ab. "Nix da, des moch scho i!" Dann führt der Reich Hans in seine ganz persönliche Schatzkammer, die auf gut 150 Quadratmeter im ersten Stock des Stadels wahre Schätze birgt. Zumindest für jene, denen altes Bauernhandwerk am Herzen liegt.

Das sind überraschenderweise oft auch ganz junge Besucher, die "so etwas überhaupt noch nie gesehen" haben. Es sind aber vor allem die Senioren, die mit den alten "Odlfassln" – übersetzt: Jauchefässer –, händisch zu bedienenden Feuerwehrpumpen, von Pferden gezogenen einscharigen Holzpflügen, mit einer Kurbel in Gang zu setzenden Dreschgeräten und so weiter etwas anfangen können. Es sind an die zweitausend Exponate, die es beim Jagamichl zu bestaunen gibt. Und die der Hans alle noch begeistert erklären kann. Etwa eine der allerersten, gut hundert Jahre alten, hölzernen Waschmaschinen. Spitzbübisch grinst Reich senior, wenn Besucher staunend vor einem Exponat stehen und "Was ist denn das?" fragen. Bis auf zwei erklärt Johann Reich jedes Gerät fasziniert bis ins Detail.

Ihm ist gut zuzuhören, weil er alles andere als ein Dampfplauderer ist. Was da der Jagamichl bis ins Detail erklärt, stimmt. Ein wenig lauter fragen muss man halt, weil sein "Gherat" – frei übersetzt: Gehör – nicht mehr das allerbeste ist. Den Höhepunkt der interessanten Führung durch seine Raritätenkammern hat sich Johann Reich für den Schluss aufgehoben.

Ein Ungetüm von einem Traktor, "a ostdeitscha, Baujoa viazg", schmunzelt er. "MBA" steht da ganz groß. Sonst nicht viel. Doch, ein Blumenstock zum Überwintern neben dem rechten Scheinwerfer. "Owa geh tuat er nu wia a Gleckal", sagt der stolze Besitzer dieses "Uralt-Oldies". Sagt’s, und holt unter dem Sitz eine Dose mit "Brandln" hervor. "Brandl" sind jene, keine drei Zentimeter langen und höchstens einen halben Zentimeter breiten zylindrischen "Dinger", mit denen diese alten Traktoren zum Laufen zu bringen sind. Sie werden in einen Schlitz gesteckt, die Kurbel fest geschwungen und – wenn man Glück hat – springt der Funke und der Traktor an. Heimgeschleppt hat er das Trumm unter kräftiger Mithilfe seines Nachbarn, des Haunisnbauern, bereits 1972.

Großes Tamtam um sein kleines Privatmuseum lehnt Johann Reich ab. Aber kleineren Gruppen, etwa Stammtischen – Reich selbst gehört einem Stammtisch im berühmten "Café Murau" in Magetsham an – zeigt Reich sein Reich gerne. Anmeldung erwünscht: 07754 / 3312.

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