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Vom Musiker zum Biobauer

Von Katrin Auernhammer, 10. November 2016, 16:05 Uhr
Vom Musiker zum Biobauer
Den Bauernhof seiner Eltern bewirtschaftet der professionelle Musiker Peter Mayer nach einem ganz neuen Modell: der solidarischen Landwirtschaft. Bild: Katrin Auernhammer

ANDORF. 30-jähriger Gitarrist aus Andorf gründet Selbstversorger-Gemeinschaft. Die Idee dahinter: Familien unterstützen den Hof und bekommen Ernte.

Er ist professioneller Musiker und Biobauer: Der 30-jährige Peter Mayer aus Andorf studierte Gitarre in Linz, Dresden und Los Angeles. Wieder zurück in Andorf, bewirtschaftet er jetzt den Biobauernhof seiner Eltern nach einem ganz neuen Modell.

Solidarische Landwirtschaft lautet das Stichwort für den Betrieb des 30-Jährigen. Das Konzept: Familien unterstützen die Landwirtschaft im Voraus mit einem Geldbetrag und erhalten anschließend die Produkte, die auf dem Hof erzeugt werden

Eine ganz neue Idee, die den Bezug und die Wertschätzung für Lebensmittel wieder herstellt, Transparenz und Nachhaltigkeit in der Produktion schafft. "Unsere Mitglieder können mitreden, wie und was erzeugt wird. Sie sehen, wie ich arbeite, welche Futtermittel ich verwende und wie die Tiere gehalten werden. Sie müssen sich nicht auf die Biosiegel im Handel verlassen, sondern können bei der Herstellung ihrer Lebensmittel dabei sein, selbst mithelfen und sich den Hof ansehen", beschreibt der junge Biobauer das Konzept.

Fleisch in Bioqualität

Zurzeit wird die Landwirtschaft des Musikers von 13 Familien finanziell unterstützt, die im Gegenzug mit frischem Rind- und Schweinefleisch sowie Eiern und Erdäpfeln versorgt werden. Um noch mehr Lebensmittel anbieten zu können, kooperiert Mayer mit Simone und Daniel Haslehner vom Biohof Himsl in Diersbach.

"Wir haben uns kennengelernt und sofort gewusst, dass wir die gleichen Vorstellungen haben", erzählt der Innviertler auf die Frage, wie es zu der Zusammenarbeit gekommen ist. Die Haslehners erzeugen Getreide und Fleisch in Bioqualität. Von ihrem Hof werden die Mitglieder der Solidargemeinschaft mit Geflügel und Lammfleisch sowie selbstgebackenem Brot, Mehl, Nudeln und vielen weiteren Getreideprodukten versorgt.

"Pro Person und Woche rechnen wir mit einem Anteil von zirka 300 Gramm Fleisch, einem Laib Brot und drei Eiern", sagt Mayer über die Menge, die eine Familie erhält. Brot und Eier werden wöchentlich abgegeben. Fleisch gäbe es rund sechsmal im Jahr zu einem vorab festgesetzten Termin.

Neue Mitglieder werden jeweils einmal im Jahr im Voraus aufgenommen. Derzeit können sich Interessierte wieder bis Ende November melden. Bei so viel Engagement als Biobauer bleibt die Frage: Wie sieht es aktuell mit der Musik aus? "Im Jänner nehme ich ein Album mit einem Gitarristen aus dem Balkan auf. Für Dezember sind einige Weihnachtskonzerte mit ‘Prinz Rosa‘ geplant", erzählt Mayer. "Prinz Rosa" ist eine musikalische Kooperation, die Mayer mit seiner Frau und Sängerin Nora vor vier Jahren gründete.

Bei rund 25 Auftritten im Jahr musiziert das seit Jänner verheiratete Paar gemeinsam auf der Bühne. Ihre selbstkomponierten Lieder seien ein Mix aus verschiedenen Musikstilen: den Klängen des Balkans, der österreichischen Volksmusik, Klassik und Jazz, sagen die beiden.

Vom Hobby zum Beruf

Die Frage nach der Freizeitgestaltung erübrigt sich damit wohl bei dem Andorfer. "Ich habe drei Hobbies: das Musizieren, die Landwirtschaft und das Unterrichten." Mayer ist zusätzlich als Musikprofessor beruflich engagiert: der 30-Jährige unterrichtet an der Pädagogischen Hochschule in Linz angehende Musiklehrer im Fach Gitarre.

Kontakt: Wer sich für die Solidarische Landwirtschaft interessiert und Mitglied in der Selbstversorger-Gemeinschaft werden will, sollte jetzt die Chance nutzen: Interessierte können sich bis Ende November anmelden. Kontakt unter www.peter-m.net.

 

Info

Der gebürtige Innviertler Peter Mayer maturierte am Musikgymnasium in Linz. Nach dem Studium an der Anton Bruckner Privatuniversität zog es ihn ins Ausland. In Deutschland studierte er „Gitarre Weltmusik“, gewann den Internationalen Gitarrewettbewerb in Osnabrück und erhielt seinen ersten Plattenvertrag. Er nahm das Album „Freak Pop“ auf und ging anschließend nach Amerika. Wieder zurück in Österreich war er in Wien als freischaffender Künstler tätig, bevor er in die Landwirtschaft seiner Eltern einstieg. Mayer ist verheiratet und Vater eines zehn Monate alten Sohnes. Wer den Biolandwirt als Musiker erleben will, für den gibt es im Dezember bei den Weihnachtskonzerten von Prinz Rosa die Möglichkeit: 8. Dezember Loryhof Wippenham, 9. Dezember Veranstaltungszentrum Braunau, 16., 17. und 18. Dezember Weihnachten mit Prinz Rosa am Biohof Mayer in Andorf.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 10.11.2016 19:40

Ehrfurcht ist der Angelpunkt der Welt.

Vor der Natur und diese ehren mit guter Kunst.
Alles erdenklich Gute,
viel Erfolg auf allen Saiten!

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 10.11.2016 18:06

Es ist interessant, dass - wenn sich Queereinsteiger entscheiden, eine Landwirtschaft zu betreiben - diese immer die Bio-Schiene wählen. Und das ist auch gut so.

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