Vom Kreuzstich bis zur Vollnarkose
SCHÄRDING. Ich werde operiert. Welche Narkose ist für diesen Eingriff die beste? Stimmt es, dass Vollnarkosen Langzeitwirkungen zur Folge haben können? Wer nach einem Kreuzstich zu früh aufsteht, hat sein Leben lang Kopfweh! Solche und ähnliche Fragen werden künftig im Rahmen unserer „Sprechstunde“ von ausgesprochenen Fachleuten beantwortet.
Experten des Landeskrankenhauses Schärding machen den Anfang. Sie stehen den Lesern der OÖN-Regionalausgabe Rieder / Schärdinger Volkszeitung Rede und Antwort.
Die erste „Sprechstunde“ findet am Dienstag, 23. Februar, von 10 bis 11 Uhr statt. Wenn Sie eine Frage zum Thema Anästhesie haben, dann rufen Sie an!
Mit Primar Dr. Franz Antlinger steht ein ausgesprochener Fachmann unseren Lesern Rede und Antwort. Antlinger leitet das Institut für Anästhesie und Intensivmedizin am Landeskrankenhaus Schärding.
Anästhesie bedeutet wörtlich übersetzt „Schmerzfreiheit“ und beschreibt schon als Wort eine der Hauptaufgaben dieses Fachgebietes, den Patienten für eine notwendige Operation schmerzfrei zu machen. Die Aufgaben dieses Spezialfaches haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und umfassen heute mehr als den Patienten für eine Operation nur „Schlafen zu legen“. Grundsätzlich bedeutet Narkose, den Patienten während einer Operation mit Schmerzmittel und narkotischen Substanzen zu versorgen, um den Eingriff in vollständiger Bewusstlosigkeit und Schmerzfreiheit zu ermöglichen.
Am Schärdinger Landeskrankenhaus werden die „Balancierte Narkose“, die „Total intravenöse Narkose“ (TIN), die „Maskennarkose“ und die „Larynxmaskennarkose“ eingesetzt.
Der Kreuzstich
All diesen Verfahren gemeinsam ist, dass modernste und exakt steuerbare Narkosemittel und Gase zum Einsatz kommen, um einen möglichst schonenden Verlauf zu gewährleisten. Während der Narkose ist der Patient an modernste Überwachungsgeräte angeschlossen.
Der sogenannte „Kreuzstich“ fällt unter das Kapitel Regionalanästhesie. Das bedeutet, dass gewisse Regionen durch Nervenblockaden völlig schmerzfrei gemacht werden. Beim Kreuzstich spritzt der Anästhesist ein Betäubungsmittel in die Nähe der Rückenmarksnerven. Primar Antlinger dazu: „Für die Betroffenen hat diese Form der Narkose vor allem den Vorteil, dass sie weniger Schmerzmittel brauchen. Zudem ist eine raschere Mobilisation möglich, wodurch der Heilungsprozess beschleunigt wird.“
Bei rund 4000 Operationen, die jährlich am Landeskrankenhaus Schärding durchgeführt werden, erhalten etwa 1500 Patienten eine Regionalanästhesie – dazu zählt auch der Kreuzstich. „Das Einsatzgebiet ist vielfältig“, erklärt Anästhesist Antlinger. „Es reicht von orthopädischen Eingriffen an Hüfte oder am Knie über bauchchirurgische Operationen bis hin zur Schmerzlinderung bei Geburten.“
Noch Fragen? Dann reden Sie am Dienstag mit Primar Antlinger. Sie können Ihre Fragen aber auch schon vorher telefonisch oder per E-Mail in unserer Redaktion abgeben. Details im nebenstehenden Kasten.