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Viele Wünsche, aber wenig Geld: Braunaus Weg der kleinen Schritte

17. Jänner 2012, 00:04 Uhr
Viele Wünsche, aber wenig Geld: Braunaus Weg der kleinen Schritte
Was fordern die Braunauer von ihren Politikern? Bei der OÖN-Umfrage vor einem Jahr wurden alle Wünsche gesammelt. Bild: sedi

BRAUNAU. Politische Fairness und Zusammenarbeit der Parteien waren zwei der wichtigsten Forderungen der Braunauer, die vor einem Jahr im OÖN-Fragebogen genannt wurden. In dieser Hinsicht tat sich auch durchaus Erfreuliches. In vielen anderen Bereichen ist man – mangels Geld – allerdings noch säumig.

2011 haben die Oberösterreichischen Nachrichten die Braunauer gleichzeitig mit der Bürgermeisterneuwahl dazu aufgerufen, gemeinsam die Zukunft ihrer Stadt zu gestalten und mittels Fragebogen ihre Wünsche und Forderungen kund zu tun.

Viele Braunauer nahmen an der Umfrage teil und brachten ihre ausgefüllten Fragebögen zur Post oder persönlich in der Redaktion der OÖN und der Braunauer Warte am Inn vorbei. Die Forderungs- und Wunschliste war erwartungsgemäß lang.

Knapp ein Jahr später werfen die OÖN einen Blick in den Rückspiegel und zeigen auf, wo die Politik säumig ist und wo sie im Sinne der Bürger etwas weiter gebracht hat. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die größte Stadt des Innviertels hoch verschuldet und eine Abgangsgemeinde ist. Das Minus beträgt noch immer knapp eine Million Euro. Der Haushalt lässt sich frühestens 2014 ausgleichen. Entsprechend eingeschränkt sind auch die Möglichkeiten.

Jede Investition, die einen Betrag von 5000 Euro übersteigt, muss sich VP-Bürgermeister Hannes Waidbacher von der Aufsichtsbehörde absegnen lassen. Das ist mühsam und zeitaufwändig und verlangsamt alles ungemein.

Derzeit ist der Fokus ganz auf die bevorstehende Landesausstellung gerichtet. Die Rathausführung setzt große Hoffnungen in sie und verbindet damit eine große Zukunftschance für die Stadt.

Was allerdings schon jetzt spürbar ist, ist das deutlich besser gewordene politische Klima. Das zeigte sich zuletzt bei der Budget-Gemeinderatssitzung, bei der der Haushalt 2012 einstimmig verabschiedet wurde. Es kam zu keinerlei Haxlbeißereien, alles lief sachlich, fair und ganz ohne atmosphärischer Störungen ab. Ein Verdienst, das sich alle Parteien gleichermaßen auf ihre Fahnen heften dürfen.

Und das waren einige der vordringlichsten Wünsche der Braunauerinnen und Braunauer:

  1. Das erwarte ich mir vom neuen Bürgermeister: Zusammenarbeit aller Parteien, Bürgernähe, das Sanieren des Budgets, Entscheidungsfreudigkeit, soziale Kompetenz, Fairness, Unbestechlichkeit und Ehrlichkeit.
  2. Braunau muss sparen, und zwar in diesen Bereichen: Verwaltung, mehr Privatisierung, Reduktion der Politikergehälter, Einsparungen bei der Straßenbeleuchtung und der Parkplatzüberwachung.
  3. Dafür sollte Braunau dennoch mehr Geld ausgeben: Für die Kinder- und Jugendförderung, für Klein- und Mittelbetriebe, für die Stadtkernbelebung, für Straßensanierungen, Startwohnungen, Freizeitanlagen und ein Citymanagement.

 

Hitlerhaus: Nach dem Auszug der Lebenshilfe aus dem Hitler-Geburtshaus treten 68 Prozent der Befragten für die Etablierung eines Museums ein, weitere 28 Prozent für eine Gedenkstätte. Die Stadt steht als Untermieter bereits in engem Kontakt mit dem Hauptmieter Innenministerium, das seinerseits den Kontakt zur Hausbesitzerin sucht, um Möglichkeiten zu sondieren. Konkrete Pläne oder Zeitschienen gibt es folglich noch nicht.

Straßen: Auffallend viele Braunauer hatten den Zustand einiger Straßenbeläge im Stadtgebiet bemängelt. Dank zusätzlicher Mittel vom Land und der Stadt selbst konnten mehrere augenscheinlich nötige Reparaturen finanziert werden. Großangelegte Sanierungen würden bis zu 18 Millionen Euro kosten. Geld, das derzeit nicht vorhanden ist.

Parkplätze: 69 Prozent der Befragten wünschten vor einem Jahr Parkhäuser, weitere 17 Prozent „weniger Kurzparkzonen“. Die Stadtpolitik hat zwischenzeitlich mit einem potenziellen Betreiber mehrere Varianten geprüft, ein Parkhaus gilt derzeit aus finanzieller Sicht als nicht realisierbar. Die Stadt müsste 150.000 Euro pro Jahr zuschießen und zusätzlich auf erhebliche Einnahmen aus Parkgebühren verzichten.
 

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8  Kommentare
8  Kommentare
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( Kommentare)
am 22.01.2012 18:45

also ich persönlich finde, dass mehrere Ideen kombinierbar sind.

Ich denke nicht, dass ein Museum eine schlechte Idee wäre. Natürlich klingt für manche das Wort "Hitler Museum" nach einer Art "Touristenattraktion".

Ziel des Haus der Verantwortung ist es ja, aktive Bildungsarbeit zu leisten um zu Zeigen, dass man in der Lage ist, mit dem Erbe umzugehen. So etwas ließe sich aber meiner Meinung nach mit einem Museum kombinieren, da eine Ausstellung ja auch immer etwas Informatives ist und somit aktiv Bildungsarbeit leistet.

Und eine Gedenkstätte ist auch durchführbar (logischerweise wird es sich nicht um eine "Hitler Gedenkstätte" handeln, sondern um eine 2. WK Gedenkstätte. Der Mahnstein wurde ja zum Gedenken an die Opfer errichtet.)

Es wäre vielleicht eine gute Idee, kein Museum zu errichten, das man ständig besuchen kann, sondern eines, das zu gewissen Zeiten Ausstellungen anbietet und somit die Ziele des Hauses der Verantwortung wieder erreichen kann: aktiv zu informieren und zu l

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am 21.01.2012 23:39

schon längst weggebaggert ...
damit sich KEINER mehr hingezogen oder abgestoßen fühlt!

ein gedenksteinchen darf natürlich erhalten bleiben ...
dann aber bitte im heimathaus ... wenn`s sowas in braunau überhaupt gibt?

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am 20.01.2012 08:32

Mit dem Haus sollte was gemacht werden, aber das Richtige muss gemacht werden. Wir wollen aus dem "unerwünschten Erbe" keinen Touristenmagnet machen. Wir wollen kein Museum, das dann "Hitler-Museum" genannt wird. Es ist nichts gegen eine kleine Ausstellung einzuwenden. Aber das Ziel von uns Braunauern ist es der Außenwelt zu zeigen, dass wir Verantwortung für das "unerwünschte Erbe" übernehmen. Und jetzt bin ich beim Konzept "Haus der Verantwortung". So sollte das Hitlerhaus genannt werden! Dort soll nicht nur eine passive Geschichts-Ausstellung sein sondern dort soll aktiv sowohl Bildungsarbeit als auch Arbeit für eine bessere Gegenwart und Zukunft erarbeitet werden. Damit würde gezeigt werden, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes VERANTWORTUNG übernehmen.

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Billy49 (403 Kommentare)
am 21.01.2012 00:36

es soll kein Museum werden, was dann . . . Warum sollen die Braunauer (bin keiner) Verantwortung zeigen, weil einmal ein „Großer" zufällig da geboren wurde? Sollen sich die St.Pöltener (oder wo der war) ewig schämen, weil es dort einen Fritzl gab?
Ich denke aber, wenn jemand KONKRETE und auch REALISIERBARE Ideen haben sollte, würde die zuständige Stadtgemeinde sicher nicht abgeneigt sein.

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am 21.01.2012 23:33

Es geht mir darum, dass ein Museum im Hitlerhaus von bösen Zungen "Hitler-Museum" genannt werden könnte. Von der Außenwelt könnte ein reines Museum an jener Stelle so aufgefasst werden, als ob Braunau eine Marke "Hitler" vermarkten will (so wie das vor einigen Jahrzehnten vereinzelt leider auch mal wirklich der Fall war). Das Thema ist eben sensibel und deshalb muss man eben "verantwortlich" damit umgehen.

Mit dem "Haus der Verantwortung" soll Braunau ein positives Zeichen setzen. Braunau ist natürlich nicht verantwortlich für irgendetwas rundum Hitler. Aber Braunau kann aus dem historischem Zufall heraus die Chance nützen um zu zeigen wie man offen aber zugleich verantwortungsvoll mit dem schwierigen Erbe umgehen kann.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 21.01.2012 23:38

Gehen sie weiter fremdbestimmt durchs Leben...

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( Kommentare)
am 22.01.2012 08:47

erst 2 postings und die sind bedenkenswert. bitte für was sollen die braunauer verantwortung übernehmen, die zu hitlers zeiten noch mit den mücken geflogen sind.
unsere verantwortlichen sollen sich ein beispiel nehmen, wie andere nationen mit ihren diktatoren und deren geburtshäuser umgehen.
da braunau finanziell aus den letzten loch pfeifft, wäre das eine gute einnahmsquelle. zur renovierun und adaptieren einer gscheiten ausstellung sollen bausteine verkauft werden, käufer gäbe es genug.

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am 22.01.2012 12:06

wie gesagt, es ist völlig richtig, dass wir Braunauer für nichts verantwortlich sind was in der Verganheit geschehen ist! Wir können aber auch nicht unbedacht mit dem schwierigen Thema umgehen. Das wird sich rächen.

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