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Verhaltener Jubel über Deponie-Aus

Von Reinhard Burgstaller, 15. November 2018, 07:34 Uhr
Verhaltener Jubel über Deponie-Aus
In einem Vorfluter der Schottergrube wurden gleich mehrere dieser Steinkrebsexemplare nachgewiesen. Bild: Jonerson

WALDZELL. Seltene Krebsfunde im Vorfluter zu der geplanten Baurestmassendeponie in Schwendt – Nachweis seltener Froschfunde soll Kobernaußerwald-Wasser besser schützen.

Darauf haben Funktionäre wie Mitglieder des Vereines "Zukunft Waldzell" gewartet: "Das Unternehmen Heinrich Burgstaller zieht seine Pläne zur Errichtung einer Baurestmassendeponie in Waldzell zurück", informierte Bürgermeister Hans Jöchtl Funktionäre und Mitglieder bei ihrem Treffen am vergangenen Donnerstag. Pessimisten warnen jedoch vor voreiligem Jubel.

Nun sollen seltene Krebse und Frösche den Deponieplänen endgültig den Garaus beziehungsweise die Region Kobernaußerwald zu einem besonders schützenswerten Landstrich machen. "Ja, die Freude bei unserem Treffen am Donnerstag war groß", gesteht Bürgermeister Jöchtl. Er habe die Gekommenen informiert, was er vor ein paar Tagen schriftlich auf den Tisch bekommen hätte: "Das Land hat in einem Schreiben mitgeteilt, dass Heinrich Burgstaller das Vorhaben Baurestmassendeponie Schwendt aufgibt."

Besonderes Trinkwassergebiet

Für ihn sei damit diese Angelegenheit erledigt. Einwände, dass andere Investoren auf den Deponie-Zug aufspringen könnten, lässt Jöchtl nicht gelten. Weil dann "das Spiel wieder von vorne losginge." Daran will Waldzells Bürgermeister nicht glauben. Jöchtl unterstützt aber jene, die nun mit besonders seltenen Tiervorkommen eine zusätzliche Unterschutzstellung des Kobernaußerwaldes als besonderes Trinkwassergebiet vorantreiben.

In einem Vorfluter zu der von Burgstaller in Schwendt betriebenen Schottergrube wurden gleich mehrere Steinkrebsfunde nachgewiesen und fotografisch dokumentiert. Es gibt in Österreich nur noch vereinzelt Vorkommen einheimischer Krebse. Um so erfreulicher sind die im letzten Jahr entdeckten Populationen von Stein- und Edelkrebsen in Waldzell.

Aufmerksamer Landwirt

Nach einem Hinweis eines aufmerksamen Landwirtes haben Mitglieder des Vereines "Zukunft Waldzell" in dem Vorfluter der geplanten Deponie eine schöne Population von Steinkrebsen festgestellt. "Die Viecher sind sicher nicht beleidigt, dass die Deponie derzeit kein Thema mehr ist", freut sich der Sprecher der Naturschutzjugend Waldzell, Fritz Burgstaller.

Im Zuge mehrerer Krebssuchen, neben Deponiegegnern haben sich daran auch Mitglieder der Waldzeller Naturschutzjugend beteiligt, konnten noch einige Bestände gefunden werden. Das Erfreuliche daran, so Burgstaller – mit Schottergrubenbetreiber und Deponieplaner Burgstaller nicht verwandt – sei, dass es sich um sehr vitale Populationen handle. Von ganz klein bis ganz groß finde man alle Entwicklungsstufen. Derzeit seien einige Waldzeller auch hinter besonders schützenswerten Fröschen her. Details würden aber erst bekanntgegeben, wenn auch diese Funde dokumentiert seien.

Der Verein Zukunft Waldzell hat sich nicht nur der Verhinderung der Baurestmassendeponie in Schwendt verschrieben, auch das Trinkwasser der Kobernaußerwaldregion sei besonders schützenswert. Weswegen die Aufnahme der Region in das Vorhaben "Natura 2000" vorangetrieben wird. Dort hat man den Waldzellern bislang die kalte Schulter gezeigt. Was sich mit dem Nachweis besonderer Krebs- und Froschfunde jedoch schlagartig ändern könnte.

Schließlich hätten ein paar Vögel in Wels den Ausbau eines viel größeren Flughafen-Vorhabens zu Fall gebracht, unken die Krebs- und Froschsucher.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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Criticus (181 Kommentare)
am 15.11.2018 12:31

Kann es sein, der Deponiebetreiber hat ein "besseres" Areal mit
weniger Widerstand gefunden? Vielleicht die ehemalige Ziegelei
in Eberschwang? Darum Eberschwanger seid wachsam - euer Trink-
wasser ist genau so wertvoll wie jenes in Waldzell!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 15.11.2018 08:23

"Details werden bekanngegeben, wenn wir genügend Frösche in dieses Gebiet gebracht haben"... zwinkern

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 15.11.2018 07:51

in den 70iger jahren war 50 meter neben meinem Haus eine von der BH und Gemeinde genehmigte "Bauschut" Deponie.
Tatsächlich landete darin angefangen von Autowracks und sogar tote Schweine nach einem Bauernhofbrand und Medizinische Abfälle ziemlich alles.
Auf eine nachfrage in der Gemeinde bezüglich meines Brunnens in den 90iger Jahren wollte davon plötzlich niemand mehr etwas hören bzw wissen.
Wen damals vieles davon dokumentiert worden wäre
wär heute der Aufschrei sicher groß.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 15.11.2018 08:24

ich kenne auch einige solcher Deponien aus den 60er Jahren.

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cyrill24 (657 Kommentare)
am 16.11.2018 12:04

So eine Deponie gibt oder gab es in Taiskirchen in Innkreis auch!!!!!!

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