Trappisten verstärkten Stift Engelszell mit neuem Superior

Von Eike-Clemens Kullmann   08.März 2017

17 Jahre lang war Pater Marianus Hauseder Abt in Engelszell (Gemeinde Engelhartszell) und damit Vorsteher des einzigen Trappistenstiftes Österreichs. Ab 2012 folgten noch mehr als vier Jahre als Superior ad nutum. Nun löste Pater Hubert Bony den mittlerweile 80-Jährigen als Superior ad nutum an der Spitze der Klostergemeinschaft ab.

Der 78-jährige, in Dijon (Frankreich) geborene Hubert Bony wurde von Dom Dominique-Marie Schoch ernannt. Dieser ist Superior ad nutum von Oelenberg (Elsass, Frankreich) und gleichzeitig Pater Immediat von Engelszell. Aus Oelenberg waren übrigens nach dem Ersten Weltkrieg (1925) die ersten Trappistenmönche (Zisterzienser der strengen Observanz) ins Donautal gekommen. Zuvor war die "Cella Angelorum" – wie Engelszell wörtlich heißt – von der Gründung 1293 bis zur Aufhebung 1786 ein Zisterzienserkloster gewesen.

Kenner bewerten die Personalentscheidung durchaus positiv. Der Orden würde damit ein klares Signal für einen Weiterbestand Engelszells als einziges Trappistenkloster in Österreich setzen. Angebliche Überlegungen, sich aufgrund mangelnden Nachwuchses überhaupt aus dem Donaumarkt zurückzuziehen und das Kloster an einen anderen Orden zu übergeben – die Rede war von Zisterziensern in Heiligenkreuz –, scheinen damit vorerst vom Tisch zu sein.

Zudem erhöht sich mit dem neuen Superior die Zahl der Mönche auf fünf (drei Patres und zwei Brüder). Schon bald soll zu dieser Gemeinschaft ein weiterer Mönch aus Oelenberg hinzustoßen.

Mit dann wieder sechs Ordensbrüdern würde auch eine Mindestanforderung für eine etwaige Abtwahl erfüllt. Wie lange Pater Hubert Bony an der Spitze des Klosters bleibt, ist noch ungewiss. Normalerweise ist eine Bestellung (dieser Superior wurde nicht gewählt) für maximal drei Jahre vorgesehen.

Generalkapitel in Assisi

Altabt Marianus Hauseder bleibt der Klosterführung in Engelszell allerdings als Prior und damit Stellvertreter von Hubert Bony erhalten. Dass er sich sozusagen in die zweite Reihe der Führung zurückgezogen hat, erklärte er im OÖN-Gespräch mit der nachlassenden Kraft, nicht zuletzt aufgrund eines schweren Bandscheibenvorfalles im vergangenen Jahr.

Über die weitere Zukunft des Stiftes Engelszell wird übrigens im September in Assisi beraten werden. Dann kommen dort alle Äbte und Klostervorsteher des Trappistenordens zum Generalkapitel zusammen.

Das Generalkapitel tagt nur alle drei Jahre. In Assisi werden dann laut Prälat Marianus Hauseder alle Klöster des Ordens "durchleuchtet".