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"Technologie wird dem Menschen dienen, ohne dass es ihm auffällt"

Von Monika Raschhofer, 17. Dezember 2016, 08:00 Uhr
"Technologie wird dem Menschen dienen, ohne dass es ihm auffällt"
Algorithmische Lösungen für cyberphysikalische Systeme testet Gerold Hölzl. Bild: privat

BRAUNAU, PASSAU. Aus der Serie "33 junge Innviertler mit Zukunft": Braunauer Informatiker forscht für vernetzte Computersysteme und blickt in die Zukunft.

Als Braunauer fühlt sich Gerold Hölzl ganz selbstverständlich, auch wenn er studienbedingt schon einige Zeit weg ist, zuerst in Linz, jetzt in Passau. Der Doktor, der an der Johannes-Kepler-Universität Linz die beste Informatik-Dissertation abgeliefert hat, lehrt jetzt Grundlagen und befasst sich im Masterstudium mit Kontext-Erkennungssystemen, Industrie 4.0 und Smart Manufacturing.

Wie erklären Sie jemandem, der kein Computer-Experte ist, was Sie gerade erforschen?

Wir leben im Zeitalter der smarten Geräte. Diese sind mit vielen Sensoren ausgestattet, welche Daten über uns und unsere Umgebung sammeln. Dabei handelt es sich großteils um Systeme, die am Körper und in der Umgebung angebracht sind. Daten von Millionen Sensoren können verwoben werden und neue Erkenntnisse bereitstellen. Meine Forschung konzentriert sich darauf, diese Informationen für Menschen einfach nutzbar zu machen, zum Beispiel im Arbeitsprozess (Schlagwort Industrie 4.0), im Gesundheitsbereich, in Stresssituationen, im Alter. Technische Systeme lernen, menschliche Aktivitäten zu verstehen, zu interpretieren und Aktionen zu setzen, ohne dass der Mensch involviert ist.

Sie bereiten sich auf eine Professur vor. Wie wünschen Sie sich Ihre Zukunft?

Die Forschung an und die Entwicklung von Technologien, die nicht direkt durch die Notwendigkeiten des Marktes definiert sind, finde ich spannend. Nur durch diese Freiheiten ist es möglich, Innovationen zu setzen und Trends zu erkennen. Ich wünsche mir politisches Engagement, um den Wissenschaftsstandort Österreich und Europa mit allen Errungenschaften, Kulturen, Traditionen und Werten im Sinne der Aufklärung zu bewahren und zu fördern. Weiters wünsche ich mir enthusiastische und wissbegierige Studierende.

Gibt es große Unterschiede zwischen den Unis Linz und Passau?

Die grundlegenden Kenntnisse werden sehr ähnlich gelehrt. Unterschiede gibt es vor allem in den Masterstudien, welche in Linz in größerem Umfang angeboten werden können. Die Fakultät für Informatik und Mathematik an der Universität Passau ist klein, aber fein. Durch viele Neuberufungen sind Forschung und Lehre auf internationalem Spitzenniveau möglich, zum Beispiel am EISLab (Schwerpunkt eingebettete Systeme.

Was werden Computer in zwanzig Jahren können?

Vorhersagen sind schwierig. Denken wir 20 Jahre zurück, da wurde gerade Windows 95 vorgestellt, das Internet stand noch in den Startlöchern und Online-User wurden als antisoziale Nerds bezeichnet. Computer wie wir sie heute kennen, existieren möglicherweise noch. Miniaturisierte Rechner werden aber in den meisten Alltagsgegenständen arbeiten und Services anbieten. Technologie wird dem Menschen dienen, ohne Maus, Tastatur oder Gestenbedienung und, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie wird uns Dienste zur Verfügung stellen, die wir jetzt benötigen, sei es auf Reisen, in der Arbeit oder zu Hause.

Wie viele Stunden verbringen Sie täglich am PC?

Die Stunden zu zählen, habe ich schon lange aufgehört, aber schätzungsweise werden so an die zehn Stunden pro Tag zusammenkommen. Addiert man dann noch die Nutzung des SmartPhones und Tablets dazu, darf man das keinem Mediziner mehr erzählen. Aber noch habe ich den scharfen Blick für die wichtigen Details.

Wann hat das Interesse an Computern bei Ihnen begonnen und finden Sie sinnvoll, dass Kinder schon früh mit der Computerwelt vertraut gemacht werden?

Ich habe schon als Kind gern Dinge zerlegt und großteils auch wieder zusammengebaut. Ein Electronic-Baukasten löste endgültig die Faszination für Soft- und Hardware aus. Meinen ersten Rechner hatte ich, als ich etwa zehn Jahre alt war. Die Frage ist heute eher, ob es überhaupt noch möglich ist, Kinder von den neuen Medien fernzuhalten. Wir sprechen von der Generation Digital Natives, Menschen, die mit digitalen Errungenschaften aufwachsen. Sinnvolle Verwendung und optimalen Umgang sollen Kinder früh lernen.

Wie oft sind Sie ganz analog in Braunau anzutreffen?

Das schaffe ich leider nur mehr selten. Übers Wochenende, da versuche ich, die Nutzung meines Rechners zurückzufahren. Das geht nur solange gut, bis das Telefon läutet und Freunde anrufen, dass ihr Rechner nicht mehr funktioniert...

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