Tausende stürmten Orter Woodstock

03.Juli 2012

Unter dem Motto „So spielt das Leben“ waren traditionelle Blasmusik, aber auch einige sogenannte Cross-Over Ensembles zu hören. Die Veranstalter rund um den Orter Simon Ertl wollten den Blasmusikfans durch diesen Mix diverse Stilrichtungen näher bringen.

Hype um Blasmusik

Keine Spur von „alt und verstaubt“ – das neue Credo lautet „frech und fetzig“, sagt Simon Ertl, Veranstalter des Woodstock der Blasmusik. Dass die Blasmusik einen regelrechten Aufschwung erlebt, war bereits am Eingang des Woodstockfestivals ersichtlich. Tausende Musikbegeisterte quer durch alle Altersklassen tummelten sich auf Festgelände und Zeltplatz. Viele Besucher brachten sogar ihre eigenen Instrumente mit, um zusätzlichen Unterhaltungsschwung zu bringen. „Die Stimmung hier ist einzigartig, einfach unbeschreiblich. Wir sind aus dem Allgäu angereist um bei diesem Spektakel erstmals dabei zu sein“, so Nadine und Mareike.

Viele Musikfans verbrachten die – in den meisten Fällen „kurzen“ Nächte in Wohnmobilen und Zelten. „Den Organisatoren muss man ein großes Lob aussprechen, die haben ein geniales Fest auf die Beine gestellt. Wir sind das nächste Mal garantiert wieder mit dabei“, sagen Georg und Simon aus dem kärntnerischen Gitschtal. Weder Mühen noch Kilometer werden gescheut, um dem Woodstock Festival beizuwohnen.

So kamen die Besucher bei weitem nicht nur aus Österreich: Egal ob aus den Niederlanden, Dänemark, Tschechien, Deutschland, Slowenien oder sogar Ungarn, das Innviertler Woodstock-Festival zog international. Ein Besucher sei sogar nur wegen des Namens der Veranstaltung nach Österreich gereist. Vor allem die Geselligkeit sei in den Blasmusik-Kreisen, in denen Gewalt und Aggression tabu sind, besonders wichtig, so Veranstalter Simon Ertl. Das Festival sei sehr zufriedenstellend verlaufen: Der Initiator hofft sogar, einmal „so groß wie Nova Rock oder Frequency“ zu werden.

Top-Acts mit alten Hasen und dem Szene-Nachwuchs

Top-Acts wie die Global Kryner, Russkaja, La Brass Banda und der Hot Pants Road Club brachten die Stimmung unter den Festivalbesuchern beim Woodstock der Blasmusik in der Gemeinde Ort bei sommerlicher Hitze zum Überkochen. Vor allem der HMBC, besser bekannt als der Holstuonarmusigbigbandclub aus Vorarlberg, der durch den Song „Vo Mello bis ge Schoppenau“ bekannt wurde, begeisterte. Die größte Sensation war der Auftritt der amerikanischen Bandlegende „Blood Sweat & Tears“, welche bereits zu Woodstock-Zeiten in den 1960ern musizierten. Auch Newcomerbands wie die Brassesoires hatten die Chance, sich dem Publikum vorzustellen und auf ihre Werke aufmerksam zu machen: Ein Interview lesen Sie am Donnerstag in der Rieder/Schärdinger Volkszeitung.

Da das Festival in Kopfing, wo es vergangenen Sommer erstmalig stattfand, an die Kapazitätsgrenzen gestoßen war, wurde „Woodstock“ kurzerhand nach Ort im Innkreis verlegt. In Lederhose, Dirndl oder eben nur Bikini und Badehose feierten Volksmusikfans bei tropischer Hitze: Abkühlung brachten ein Gartenschlauch vor der Bühne und spontane Bäder in der Antiesen.