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Tag der Sprachen: Andere Kulturen verstehen lernen

17.Oktober 2015

In eine Sprache "hineinschnuppern" und dabei von den "native speakern" auch viel über Land und Leute in deren Heimat erfahren: Das erleben die Schüler der Neuen Mittelschule Esternberg beim "Tag der Sprachen", der schon seit mehr als zehn Jahren ein Fixpunkt am Beginn des neuen Schuljahres ist.

"Durchs Reden kommen die Leute zusammen", ist Elke Dorfer überzeugt. Die Esternberger Lehrerin hat diesen Tag nun schon zum zwölften Mal organisiert. Aus einem Angebot von sieben Fremdsprachen, Latein, der Gebärdensprache und zwei Tanzworkshops können die Kinder je nach Interesse drei auswählen. Finnisch, Farsi, Arabisch, Russisch, Portugiesisch, Italienisch und Spanisch werden von Referenten unterrichtet, die diese Sprachen als Muttersprache gelernt haben. Ganz wichtig ist Elke Dorfer, dass die Kinder erfahren können, wie schön, aber auch wie schwer es ist, eine Sprache zu erlernen. "Sie entwickeln dabei auch so ganz nebenbei ein besseres Verständnis für die ausländischen Mitbürger, die sich mit Deutsch schwertun", sagt Elke Dorfer.

Lernen, üben, lachen

Besonders die persischen oder arabischen Schriftzeichen, die so ganz anders sind, als unsere Buchstaben, können die Schüler beim "Tag der Sprachen" von den Workshop-Leitern kennenlernen. "Sie sehen dann: Leute, die unsere Buchstaben nicht kennen, sind deshalb nicht dumm – sie können oft viele andere Sprachen", möchte Elke Dorfer den Kindern dadurch vermitteln. "Nur, wenn wir Verständnis und Liebe füreinander entwickeln, bringt uns das weiter."

Manche der Workshop-Leiter sind "Referentinnen der ersten Stunde" und schon vom ersten Sprachentag an mit dabei, andere sind erst vor kurzem als Flüchtlinge nach Österreich gekommen. In den Unterricht fließen daher auch deren Erfahrungen und natürlich die Kultur des jeweiligen Landes ein, aus dem sie kommen. So erfahren die Kinder zum Beispiel von Alcione Peitner, dass die Karnevalsvorbereitung in Brasilien Gemeinschaftsarbeit ist. Alle Mitglieder der Großfamilie helfen zusammen, ob beim Nähen der Kostüme, bei der Musik, beim Samba-Tanzen oder beim Vorbereiten der Umzugswägen – und das verbindet! Elena Ahamer erklärt die russische Matrjoschka, die traditionelle Puppe, die es in Russland jetzt auch mit dem Gesicht von Promis gibt.

Mit Osama Musalam schreiben die Schüler die arabischen Schriftzeichen an die Tafel – ungewohnt von rechts nach links, und mit Leandro Barros üben sie mutig Capueira, einen brasilianischen Tanz, der aus einer Kampfsportart entstanden ist. Für einen interkulturellen Abschluss des Sprachentages sorgt Elke Dorfers Mann Syavash Pahlavan, der selbst aus dem Iran stammt, und für die Lehrer und Referenten mit vier Schülern aus Afghanistan und Syrien orientalisch kocht. "Morgo-Polo-Esternberg", Huhn mit Reis à la Esternberg wird zu Mittag serviert. "Es ist toll, dass Elke Dorfer diesen Tag immer wieder organisiert und die Mühen nicht scheut", freut sich Direktorin Maria Breit über dieses Angebot an ihrer Schule. "Interkulturalität ist sehr wichtig in der heutigen Zeit – wir können uns dem nicht verschließen."

Und was sagen die Kinder? Sie möchten "Sprachen schnuppern" im Hinblick auf spätere Ausbildungen und auf Urlaube in anderen Ländern. Ohne Druck macht das einfach Spaß! "Ich habe mich schon dafür entschieden, Italienisch zu lernen. Jetzt kann ich sogar schon einige Wörter und Sätze sprechen!", freut sich eine Schülerin. (koller)

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