Stadtverein Braunau fordert "Schluss mit Hitlerhaus-Debatte"
BRAUNAU. Diskutierter Abriss sei wegen eines Bescheids des Denkmalamts gar nicht möglich, so Verein.
Ein "sofortiges Ende der peinlichen und teilweise sachlich unrichtigen Diskussion" um das Hitler-Geburtshaus, die von Abriss bis zu Verwendung als Supermarkt reiche, fordert der Stadtverein Braunau. "Die Schmerzgrenze in dieser Diskussion ist längst überschritten", so Stadtvereins-Obmann Ingo Engel.
Historische Tatsachen könne man nicht abreißen, so Ingo Engel, der als ehemaliger Baudirektor Braunaus auf die Website braunau-history.at verweist.
Engel zitiert einen Bescheid des Bundesdenkmalamts vom 11. Oktober 1993, der sich auf der Homepage findet. "Das Bundesdenkmalamt hat entschieden: Es wird gemäß § 3 Abs. 1 des Bundegesetzes vom 25. September 1923, BGBL.Nr.533/23 (Denkmalschutz), in der Fassung der Bundesgesetze BGBL.Nr. 92/1959, 167/1978 und 473/1990, festgestellt, dass die Erhaltung des Ensembles Salzburger Vorstadt in Braunau am Inn im Sinne des § 1 Abs. 1 des zitierten Gesetzes als Einheit im öffentlichen Interesse gelegen ist. Wien, am 11. Oktober 1993. Der Präsident: Sailer".
Im zwölfseitigen Bescheid begründe das Bundesdenkmalamt die "Unterschutzstellung" unter anderem damit, dass das Ensemble des Braunau-Straßenzugs "Salzburger Vorstadt" ein in sich geschlossenes Denkmal einer spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Vorstadtsiedlung und ihrer Weiterentwicklung in den nachfolgenden Jahrhunderten repräsentiere.
Ein Abbruch des Hitler-Geburtshauses als Teil dieses denkmalgeschützten Ensembles sei auf Basis dieses gültigen Bescheides des Bundesdenkmalamtes gesetzlich nicht möglich, so Ingo Engel, der auch heftige Kritik an der geplanten Enteignung des Hauses übt. Als "peinlich" definiert der Stadtverein Braunau die vielen, "unüberlegten" Nutzungsideen für das Hitler-Geburtshaus. "Als dann der Vorschlag auftauchte, das Haus abzureißen und dafür einen Supermarkt zu errichten, ist für uns die Schmerzgrenze an Peinlichkeit überschritten worden", so Obmann Engel.
"Braunau miteinbeziehen"
Gefordert wird ein "endgültiger Schluss mit der leidigen Diskussion um einen Abriss des Hauses", weil dieser gesetzlich nicht möglich und aus mehreren Gründen unsinnig sei. Die bereits installierte Kommission unter Führung von Historiker Oliver Rathkolb müsse unverzüglich ein Nutzungskonzept für das Haus vorlegen. In dieser Kommission seien auch Braunauer Politiker, Historiker und der Stadtverein miteinzubinden.
Eine Einbindung Braunaus fordert auch der Braunauer Grünen-Bundesrat David Stögmüller. Seitens der Stadt gebe es immerhin einen eigenen Arbeitskreis zur Zukunft des Hitler-Hauses, so Stögmüller. Sollte die Entscheidung auf den Abriss des Hauses fallen, sei zuvor zu klären, wie der neu geschaffene Raum genutzt wird. Nur abreißen ohne Konzept sei zu wenig, so Stögmüller.
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eines Bescheids des Denkmalamts
WIE LANGE muss sich die Stadt Braunau und das Volk vom Denkmalamt tyrannisieren lassen ?
Bescheide können geändert werden - weg mit der Hütte, damit endlich ein Ende damit ist.
Na ja, dann steht halt kein Haus mehr da, aber wenn wer will, das Grundstüc k lässt sich nicht wegzaubern, dann heisst es halt nicht, das ist das H-Haus, sondern da stand einmal das H-Haus.
Ein bisschen mehr Hausverstand wäre schon vonnöten. Man kann nicht alle Häuser abreissen und damit die Geschichte auslöschen, in denen Verbrecher geboren sind.
Man kann auch nicht alle Häuser enteignen und machte es trotzdem. Auf das Grundstück kann man ein Haus der Versöhnung oder was weiss ich bauen - oder einen Supermarkt. Auch eine Synagoge wäre ein prima Idee - nur eine Moschee bitte nicht, die passt dort sicher nicht hin.
Mit "Abreissen" löscht man die Geschichte nicht aus.
Man wird eine sinnvolle Lösung finden aber bitte nichts "Überstürzen".
Da hoffe ich mal, diese peinliche Inszenierung bleibt der Hofburg mit ihrer Vergangenheit erspart.