Spannender Film von Innviertlern über Freundschaft, Freitod und Verbrechen

11.September 2017

Knapp 60 Tage lang lief die Kamera, dann verfügte das Team "Wunderkreis Film" aus Munderfing über 2,5 Terabyte Daten, was in etwa 2500 Minuten Film entspricht. Leonhard Moser formte daraus in achtmonatiger Intensivarbeit den spannenden 120-Minuten-Streifen "Stille Wasser", der sich mit den Themen Freundschaft, Suizid und Verbrechen auseinandersetzt.

Im Mittelpunkt des Dramas steht Flo, dessen Freund Andi sich nach Trennung und Jobverlust das Leben genommen hat. Flo ist von Schuldgefühlen zerfressen, vegetiert in einem Wohnwagen dahin und versucht mit Hilfe des Alkohols, den Tod des Freundes zu verdrängen.

Nach einiger Zeit durchleuchtet er dann doch den Tod seines Freundes und stößt dabei auf dessen Chef, der Standortleiter eines internationalen Elektronikkonzerns ist. Er hatte mit Andi einen heftigen Streit. Flo sieht in ihm den Schuldigen und versucht – wenn auch stümpferhaft –, dessen Schuld zu belegen.

Leonhard Moser war maßgeblich am Drehbuch des Films beteiligt und hatte auch die Rolle des Regisseurs übernommen. Der Elektrotechniker, der im Jahr 2010 mit Auszeichnung an der HTL Braunau maturierte, investiert genauso wie seine HTL-Freunde Tobias Kriechhammer, Gerald Emersberger, Martin Schalk, Valentin Moser, Sebastian Paischer, Christopher Maier und Martin Moser jede freie Minute in seine Filmleidenschaft.

"Angefangen hat sie schon in der HTL in Braunau. Damals haben wir in der vierten Klasse im Projektunterricht Allgemeinbildung unsere ersten Filme gedreht, und das machte wirklich Spaß. Nach der HTL war ,Lucky Strike‘ an der Reihe, mit dem wir den HTL-Filmpreis gewonnen haben, und vor zwei Jahren hat uns unser erster Langfilm ,Da Wüdara‘ viele positive Rückmeldungen eingebracht", so Moser.

"Stille Wasser" hatte eine lange Vorlaufzeit. Zu ersten Ideensammlungen kam es 2015. Als die Story dann stand, schrieb Leonhard Moser im Frühjahr 2016 die entsprechenden Dialoge und Szenen. Anschließend wurde bei Innviertler Theatervereinen Ausschau nach Darstellern gehalten.

Die Auswahl der einzelnen Drehorte, deren Ausstattung sowie das Auffinden der benötigten Requisiten nahm ebenfalls viel Zeit in Anspruch. Schlussendlich wirkten 27 Schauspieler mit, dazu kamen an die 70 Statisten, Mitarbeiter, Assistenten und Unterstützer. Sämtliche Aufgaben wie Kamera oder Ton wurden eigenständig umgesetzt. Gedreht wurde von Juli bis Oktober 2016 vorwiegend in Munderfing, Lochen und Mattighofen.

Trailer ist bereits ein Renner

Am Freitag, 15., und Samstag, 16. September, lädt das Team "Wunderkreis Film" zur Premiere von "Stille Wasser" in die Halle der Transportfirma Graf in Munderfing. Karten können bereits auf der Homepage stillewasser-film.at gebucht werden. Dort finden sich auch der Trailer und weitere Infos zum Film.

Das Interesse an der Produktion scheint ziemlich groß sein. Der erst seit Kurzem im Netz stehende Trailer wurde schon nahezu 10.000 Mal abgerufen. (ho)