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Soll Hitlers Geburtshaus abgerissen werden?

21. Juli 2016, 00:04 Uhr
Ein Haus mit einer langen Geschichte vor Hitlers Geburt
Seit 1989 steht der Mahnstein vor dem Hitler-Geburtshaus.

Die Enteignung des Gebäudes in Braunau ist bereits fix, die weitere Nutzung noch unklar. Auch ein Abriss steht zur Debatte. Eine gute Lösung – was denken Sie darüber?

Florian Schwanninger, Leiter des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim

Einen Abriss kann ich mir schon allein aus Gründen des Altstadtschutzes nicht vorstellen. Braunau hat viel wertvolle alte Bausubstanz, die man in Zukunft noch mehr in den Vordergrund rücken könnte. Bei der Beurteilung der Nutzungskonzepte sollten zwei Dinge sichergestellt werden: Das Haus soll nicht Pilgerstätte für Neonazis werden und es soll nicht der Eindruck entstehen, dass man unangenehme Bereiche der Geschichte vertuschen möchte. Eine Mitsprache der Stadt im Entscheidungsprozess wäre wichtig.

Claudia Mantona, Selbstständige Journalistin, Ried

Das Vernünftigste wäre, aus dem Geburtshaus Hitlers eine Gedenkstätte zu machen, nach dem gedanklichen Vorbild von Mauthausen. Angesichts gewisser Entwicklungen würde es gar nicht schaden, aufzurütteln. Ich bin jedenfalls gegen einen Abriss des Hauses. Es handelt sich um einen geschichtlichen Abschnitt, der nicht vergessen werden sollte. Wichtig ist natürlich, dass keine Pilgerstätte für Neonazis entsteht. Von der Enteignung des Hauses halte ich nichts, dafür müsste es schon einen driftigen Grund geben.

Reinhold Klika, Journalist, Inhaber der Werbeagentur „Innblick“

Klare Antwort: Nein! Braunau sucht (gemeinsam mit Simbach) nach einer Positionierung, hat aber, wenn auch unfreiwillig, eine: Hitlers Geburtsstadt! Daran würde sich mit dem Abriss nichts ändern. Warum nicht positiv an die Sache herangehen? Wir nennen uns Friedensbezirk, haben das Jägerstätter-Haus, Marktl als Geburtsort des Papstes, das Gruber-Gedächtnishaus (Stille Nacht) in Hochburg … Würde da nicht ein „Haus der Verantwortung“ gut dazu passen? Man könnte das als Ganzes positiv vermarkten!

Andreas Hofinger, Gymnasialprofessor

Ich denke nicht, dass ein Abriss klug wäre. Die schlauste Möglichkeit wäre meiner Meinung nach, Geld zu investieren, um damit einen Ort der Mahnung in Braunau zu errichten. Den Bau eines Museums könnte ich mir gut vorstellen: Dort könnten vor allem Schüler aus der Geschichte lernen, damit die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden. Ein Abriss würde meiner Meinung nach das Problem nicht lösen, weil der Ort ja trotzdem erhalten bleibt. An der derzeitigen Situation würde das nichts ändern.

Melanie Leiner, Leiterin der Werkstätte der Diakonie Mauerkirchen

Durch einen Abriss des Hitler-Hauses wird die Geschichte nicht neu geschrieben. Mein Vorschlag für eine sinnvolle Nutzung wäre erstens ein Museum für Zeitgeschichte und/oder zweitens ein integratives Haus der Begegnung, zum Beispiel ein interkulturelles Kaffeehaus. Im Museum könnte auf die Tragik der Zeit im Zweiten Weltkrieg hingewiesen werden. Es ist ein Bewusstmachen wichtig, dass geht mit einem Zeitgeschichtlichen Museum am besten. Als die Lebenshilfe noch dort war, war das eine gute Lösung.

Harry Buchmayr, SP-Nationalratsabgeordneter aus Braunau

Grundsätzlich wäre ein Abriss des Geburtshauses von Adolf Hitler überlegenswert. Man sollte jetzt aber nichts überstürzen und abwarten, was der Arbeitskreis und die Experten dazu sagen. Im September wird die Enteignung Thema im Parlament sein. Eines muss uns aber bewusst sein: Selbst wenn das Hitler-Haus tatsächlich abgerissen werden würde – der Umstand, dass Hitler hier geboren wurde, lässt sich nicht aus der Welt schaffen und daran sollte an Ort und Stelle auch erinnert werden.

Laura Höllbacher, Schülerin aus Ranshofen

Auch ein Abriss des Gebäudes wird die Geschichte nicht ausradieren können. Und auch wenn es abgerissen werden sollte, werden bestimmt noch Menschen kommen, um den Ort zu sehen, wo Adolf Hitler geboren wurde. Es ist ohne Frage eine furchtbare Zeit gewesen, von der mir auch mein Opa einiges erzählen konnte. Wobei die Existenz dieses Hauses nicht dafür steht, dass wir das gut fanden, sondern es ist nun mal so gewesen und wir alle können das nie wieder rückgängig machen.

Rudolf Lessky, Verschönerungsvereins-Obmann und Stadtführer

Das Gebäude sollte abgerissen werden, um künftig wieder zu erwartende „Pilgerfahrten“ von „ Ewig-Neugierigen“ zu verhindern. Die Tatsache, dass es unter Denkmalschutz steht, sehe ich nicht wirklich
entscheidend. Ich könnte mir an der Abrissstelle einen modernen Neubau für eine soziale Einrichtung, zum Beispiel für behinderte Kinder, vorstellen. Anstatt Steuergelder für politische Parteien auszugeben, könnte man solche Summen besser für ein solches Sozialprojekt verwenden.

 

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 22.07.2016 01:03

Das Haus ist ein Haus wie jedes andere auch. Ohne unnötige Befrachtung mit ideologischen Rückständen würde es sich auch nutzen lassen.
Wenn es in das Altstadtensemble passt, dann soll es bleiben.
Wenn die Sanierung zu teuer wäre, dann abreissen und etwas Neues bauen.
Es muss nicht unbedingt eine Gedenkstätte draus werden, dem wichtigen Gedenken können genug andere Plätze gewidmet werden.

@Jago, prüfen Sie Ihre Gesinnung, wir haben genug eigene Sprengstoffexperten...

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.07.2016 00:47

Holt die Buddhastatuensprenger her zum Abreissen, eure Gesinnunggenossen.

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