Senioren-WG im Schloss: Besitzer sucht Pärchen ab 60

Von Magdalena Lagetar   11.Oktober 2018

Es soll wieder Leben ins Schloss Sunzing kommen, das hat sich die Firma Atreus Unternehmensbeteiligung GmbH aus Kitzbühel in Tirol zur Aufgabe gemacht. Diese hat das leerstehende, denkmalgeschützte, L-förmige, zweigeschossig und fast fertig sanierte Schloss gekauft und eine ganz besondere Nachnutzungs-Idee: eine Senioren-WG. "Pensionisten, die nicht in einem Eigenheim sein, sondern mit anderen in ihrem Alter in einem Schloss leben wollen, können sich melden", weiß Bürgermeister Günther Hasiweder (VP).

Drei Pärchen sollen gemeinsam im Schloss wohnen können, der Platz ist großzügig – neben gemeinsamen Räumen gibt es auch viel Platz für Rückzugsmöglichkeiten. "Auch das große Gelände darf mitbenutzt werden", sagt Hasiweder. Die Besitzer wünschen sich, dass die Pärchen das Gelände und das Schloss mitbetreuen. Die Senioren-WG sei aber weder ein betreutes Wohnen noch für Pflegebedürftige. "Rüstige Pärchen ab 60 plus", legt Hasiweder die Zielgruppe klar fest.

Bewerbung bereits möglich

Die Bewerbungszeit ist bereits angebrochen, alle Informationen dazu gibt es in der Gemeinde und im Internet unter schloss-sunzing.at. "Es ist zwar so, dass uns seitens der neuen Besitzer zugesichert wurde, dass Mininger ein Vorrecht erhalten. Aber natürlich müssen die Pärchen ja auch zusammenpassen", sagt Hasiweder und hält eine Art Vorstellungsgespräch für möglich. Außerdem, so der Mininger Bürgermeister, könne er sich vorstellen, dass eher Leute aus der Stadt mehr Interesse an einer Wohngemeinschaft am Land haben, als jene vom Land, die überwiegend in eigenen Häusern wohnen. Mehrere Leute haben sich bereits im Gemeindeamt erkundigt, die Besitzer wollen bald mit dem Projekt starten. Erstmal wird aber eine Heizung installiert und das Schloss im Winter ausgeheizt.

Den Tiroler Besitzern schwebt ebenfalls vor, das frühere Wirtshaus wieder zu eröffnen. Gesucht werden entweder Vereine, die das übernehmen beziehungsweise einen Vereinsraum suchen oder eben Gastronomen, die sich vorstellen können, eine Jausenstation oder sogar ein Wirtshaus zu eröffnen. "Früher war das ja der Wirt in Sunzing, der Gastgarten mit den alten Kastanienbäumen, das ist alles noch da", sagt Hasiweder.

Den Bürgermeister freut, dass das Schloss einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden soll und bald nicht mehr leersteht. Einige Kaufinteressenten habe es vorher bereits gegeben, mit vielen originellen Nutzungsmöglichkeiten – die Tiroler sind aber diejenigen, die ihre Ideen auch wirklich in die Tat umsetzen wollen.