"Schauen wir über den Tellerrand"
RIED. Schülerduo des Gym Ried fordert bei Bahá’í-Podiumsgespräch Mitbestimmung der Jugend.
"Jugend kann die Welt bewegen" war das Motto der 20. Veranstaltung, zu der die Bahá’í-Gemeinde Ried am Freitag in den Raiffeisen-Festsaal geladen hatte. Ein überzeugendes "Ja, das kann sie tatsächlich" war die Reaktion der meisten Besucher am Ende dieses Podiumsgespräches. Zumindest dann, wenn man solche junge Damen "an die Welt ranlässt", wie sie dort Rede und Antwort standen. Selbstsicher. Überzeugend. Kritisch (auch der eigenen Generation gegenüber). Fordernd. Zwei Freundinnen, Schulkolleginnen und Redewettbewerbsgewinnerinnen drückten dem Abend ihren Stempel auf. Luca Anna Bader und Victoria Wagner beleuchteten "die Rolle der Jugend für die Wandlung der Gesellschaft".
In Wechselrede stellten die beiden gleich zu Beginn diesen Slogan in Frage: "Wollen wir die Welt überhaupt bewegen?" "In Zeiten, in denen es selbstverständlich ist, dass Frauen immer noch nicht wählen dürfen?" "In Zeiten, in denen Schülerinnen für gute Noten Schönheitsoperationen geschenkt bekommen?" Der Antwort "Ja, wir wollen die reale Welt verändern", folgte prompt: "Doch wie?" Wenn beispielsweise ein US-Präsident Trump behauptet, die Chinesen hätten die Erderwärmung erfunden oder gar von einem nicht existierenden Klimawandel spricht.
Erkennend, dass es als Gymnasiastin offensichtlich "noch nicht ganz reicht", einen US-Präsidenten zum Umdenken zu zwingen, sind Bader/Wagner alles andere als deprimiert: "Vielleicht sind es, was Klimawandel angeht, wir selbst, die sich an der Nase nehmen sollten." Beispielsweise beim Reduzieren von Plastik, wo immer das möglich ist, beim Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel, beim Zufußgehen. Offensiv forderte das Duo Anna/Victoria die vielen, vor allem jungen, Besucher auf, "zu handeln. Haben wir Mut, uns unseres Verstandes zu bedienen. Schauen wir über den Tellerrand."
Auch wenn die beiden Freundinnen in die versammelte Runde Fragen stellten, etwa "Wie die Welt verbessern, wenn einem die Visionen fehlen?", oder "Wie soll man die Welt verbessern, wenn einem die Antriebskraft fehlt?", so gab es doch ein optimistisches Fazit mit Feststellungen wie "Nehmen wir uns gemeinsam der Probleme unserer Zeit an" und "Ja, wir können etwas bewegen."
Schüler schon mitplanen lassen
Immer wieder kam – logisch bei so viel anwesender Jugend – das Thema Schule, sowohl aus dem Plenum als auch vom Podium, zur Sprache. Wobei interessanterweise Pädagogen wie Schüler in vielen Dingen einer Meinung waren. Die immer wieder gestellte Forderung von Schülern, bereits in Planungen und nicht erst in deren Umsetzung eingebunden zu werden, fand allgemeine Zustimmung. Sogar Professoren nickten zustimmend.
Als verständnisvolle Begleiterinnen der beiden Schülerinnen Luca Anna Bader und Victoria Wagner erwiesen sich die Bahá’í-Mitglieder Lina Werner und Moderatorin Anissa Kersche, vor allem aber Gabriele Luschner, Pädagogin und Rieder Vizebürgermeisterin. Obwohl bereits Oma, erwies sich Luschner als kompetent und auf Augenhöhe mit der "heutigen Jugend". Ihre Forderungen: "Wir dürfen die jungen Leute nicht in Schubladen stecken." Und: "Talente suchen und fördern ist nicht nur Schulsache, sondern Angelegenheit auch der Eltern." Das Resümee von Faramarz Farid, der die Bahá’í-Podiumsgespräche ins Leben gerufen hat und zwanzig Jahre für die Organisation verantwortlich war, fiel positiv aus: "Wir können durch solche Podiumsgespräche die Welt zwar nicht verändern, wir können aber von jedem Abend etwas mitnehmen."
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Sag wie macht das der Faramarz Farid?