1818 ertönte zum ersten Mal das weltberühmte "Stile Nacht"- Lied von Franz Xaver Gruber vor der Kirchenkrippe von Oberndorf. Dass sich diese Krippe heute im Rieder Museum Volkskundehaus befindet, verdanken das Innviertel Pfarrer Johann Veichtlbauer, der die Krippe 1933 mit seiner volkskundlichen Sammlung der Stadt Ried zum Geschenk machte.
Die Krippe selbst entstand um 1800. Die Geburt Jesu sowie die Geschehnisse in den nachfolgenden 40 Tagen werden in mehreren Szenen mit 94 menschlichen Figuren und 50 Tieren dargestellt. Die Kulisse der Krippe ist nicht das Heilige Land, sondern die heimatlich vertraute Umgebung mit dem Blick von Oberndorf auf das Alpenpanorama.
Der originale Krippenberg ist verloren. Durch Holzwurmbefall wurden viele Elemente der Stadtkulisse zerstört. Übrig blieb der Ruinenstall ohne die seitlichen Anbauten sowie vier weitere Reliefs.
Zum aktuellen Jubiläum "200 Jahre Stille Nacht" erfolgte eine zehnmonatige Restaurierung. Nun sind die Figuren zurückgekehrt – im Rieder Volkskundehaus ist der Krippe nun ein eigener Raum gewidmet – die Ausstellung wird am 22. November um 19 Uhr eröffnet. Krippen aus der Sammlung des Volkskundehauses sowie Leihgaben sollen in Schaufenstern der Innenstadt sowie im öffentlichen Raum weihnachtliche Stimmung verbreiten.
Zu sehen sind unter anderem Werke von Karl Gruber, Meinrad Mayrhofer, Bruno und Elisabeth Lipp, Dietmar Slaby, Robert Himmelbauer und Hermine Arbeithuber.
Der Krippenweg umfasst 30 Stationen und zeigt mehr als 50 Krippen. Er beginnt im Einkaufszentrum Weberzeile, führt zur Innenstadt und geleitet die Besucher schließlich zum Museum am Kirchenplatz.