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Reichersberger Jungbauer kritisiert den sorglosen Umgang mit Grünland

Von Josef Schuldenzucker, 19. Dezember 2018, 18:51 Uhr
Reichersberger Jungbauer kritisiert den sorglosen Umgang mit Grünland
Florian Stummer ist ein Kämpfer für den Bodenschutz. Bild: Furtner

INNVIERTEL, REICHERSBERG. Boden schützen statt immer mehr zubetonieren: Florian Stummer fordert ein Umdenken.

Landwirtschaftliche Böden schützen und nicht ständig noch mehr zubetonieren und versiegeln, dafür macht sich der 26-jährige Landwirtschaftsmeister und Jungbauer Florian Stummer stark. "Durch den verschwenderischen Umgang mit der Ressource Boden wird zukünftigen landwirtschaftlichen Generationen die Grundlage für eine gesunde Weiterentwicklung entzogen", sagt der Reichersberger Landwirt.

Laut den Daten des Umweltbundesamtes wurden in Österreich 14,7 Hektar Boden (rund 24 Fußballfelder) täglich verbaut (2014 bis 2016). Österreich verliert jährlich 0,5 Prozent seiner Agrarflächen, in Deutschland liegt der Prozentsatz bei 0,25 Prozent. Auch gibt es bei uns mit 1,8 Quadratmetern die höchste Supermarktfläche pro Kopf (zum Vergleich: Italien 1,0). Landesrat Rudi Anschober will im Jänner 2019 ressortübergreifende Gespräche starten, und mit einem "Bodenschutzprogramm" dem Flächenfraß ein Ende setzen.

Am meisten ärgert Florian Stummer, wie sorglos und wenig vorausschauend dieses wichtige Thema von Gemeinden, der Politik und auch seinen Mitmenschen behandelt wird. "Leider wissen viele Menschen gar nicht, welch wichtige Funktionen der Boden erfüllt. Das wird auch den Kindern im Unterricht nicht wirklich beigebracht. Sonst gäbe es sicher mehr Sensibilität bei den jungen Menschen", sagt Florian Stummer.

Vögel, Bienen, Insekten und auch das Wild sind vom ständigen Zubetonieren betroffen. "Der Raum für das Wild wird immer weniger. Deshalb steigt auch der Verbiss im Wald. Das größte Problem ist, dass immer nur die ertragreichsten Böden, die auch am besten Wasser speichern können, verbaut werden. Da darf man sich nicht wundern, wenn es bei Starkregen ganz schnell zu Überflutungen kommt", so der Reichersberger Jungbauer.

Politik und Gemeinden sollten schleunigst dazu beitragen, den Flächenfraß drastisch einzudämmen. "Nicht jede Gemeinde braucht ein eigenes Gewerbegebiet, nicht jede Gemeinde muss für 20 oder 30 Schüler eine eigene Schule haben, inklusive dazugehöriger Infrastruktur. Da sollte der Hebel angesetzt werden. Außerdem sollte man den Mut haben, alte Bausubstanzen, die oft jahrzehntelang leer stehen, abzureißen". Reha-Ruine in Obernberg, Klosterhof, GST in Antiesenhofen, alles große Gebäude die eigentlich nur Boden versiegeln und ungenutzt sind", sagt Florian Stummer.

Das Problem ist in der Region rund um den Kobernaußerwald nicht so groß wie entlang der Autobahnabfahrten. "Dort wird immer mehr bester Grund umgewidmet und für weitere Großbauten freigegeben. Ich weiß, dass mich viele als Verweigerer, Pessimist und Verhinderer sehen. Das bin ich sicher nicht. Mir geht es vor allem darum, dass wir auch den nächsten Generationen noch Grund und Boden bieten, um die Lebensmittel im eigenen Land anbauen zu können", so Florian Stummer.

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37  Kommentare
37  Kommentare
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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 20.12.2018 13:33

"Ich weiß, dass mich viele als Verweigerer, Pessimist und Verhinderer sehen."

Ich sehe DICH (dass DU erlaube ich mir in dem Fall) als mutigen Mann
mit Weitsicht.
Du sagst was viele denken.
Die Raumordnung gehört überarbeitet. DAS ist das dringlichste Problem.

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 20.12.2018 15:18

Nein, es braucht den Willen der Politik und der Bevölkerung, der fehlt.
Viele denken egoistisch, die anderen sollen das machen, auf mich kommt es nicht an. Das ist dumme Ignoranz. Besitz ist der ÖVP so wichtig - es ist alles nur geliehen sagt ein Volksspruch. Die Erde gehört uns allen - oder niemanden.

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toleranzi (311 Kommentare)
am 20.12.2018 10:54

Und wer verkauft den Grund ?
Geld regiert die Welt, auch bei den Bauern

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.12.2018 11:37

> Politik und Gemeinden sollten schleunigst dazu beitragen, den
> Flächenfraß drastisch einzudämmen.

> Und wer verkauft den Grund ?

Die Buchführung der Käufer machen nicht Unternehmens- sondern Steuerberater.

Die Buchführung der Bauern basiert auf unterbewerteten Grundstücken.

Die Gier der Gemeinden und der Finanz an Steuern ist unendlich.

Und die Einwohner der Leute auf dem Land wollen
1. im Supermarkt einkaufen
2. in die Stadt pendeln, wo sie mehr verdienen
3. nicht wie ihre Vorfabren als Knecht und Dirn arbeiten

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 20.12.2018 15:22

wenn die Gemeinde nicht widmet kann nichts und niemand bauen, aber der Bauer kennt den Bürgermeister, und darum schaut's so aus.

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jowa (325 Kommentare)
am 21.12.2018 21:52

...und wer verkauft den Grund?? Zum einen natürlich Landwirte, oft jedoch aus Geldproblemen, da Sie für Ihre Produkte Schleuderpreise erhalten.
In Reichersberg kommt angeblich der Grund für weitere 31Ha verbauung von der "armen" Kirche!!

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 20.12.2018 13:32

Wer wird enteignet, wenn er nicht "spurt"?
Die Bauern!

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SRV (14.567 Kommentare)
am 09.01.2019 11:06

Der Flötenspieler sollte ein Beispiel bringen, wann den ein Bauer wegen einer Umwidmung von Grünland in Bauland für ein Siedlingsgebiet enteignet wurde. "Enteignungen" können nur für Vorhaben stattfinden, bei dem "öffentliches Interesse" gegeben ist (z.B. Infrastrukturprojekte wie Straßen, Stromleitungen, udgl.).

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 20.12.2018 15:20

Regieren sollte die Verantwortung für die Schöpfung - zumindest in einem demokratischen Land mit christlich abendländischer Kultur.

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lorenzpotocnik (79 Kommentare)
am 09.01.2019 10:59

natürlich verkaufen die Landwirte. verantwortlich ist aber die öffentliche Hand, weil sie landwirtschaftlichen Grund zu Bauland widmet, obwohl wir schon viel zu viel Bauland und Leerstand haben. Bestehendes Bauland und Leerstände müssen statt dessen mobilisiert werden.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 20.12.2018 10:35

Recht hat er.

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.12.2018 11:38

Wie viel Einfluss hat er?

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 20.12.2018 10:18

Endlich ein junger Man mit Mut, die Zukunft nicht zu vertrödeln.

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.12.2018 12:49

Das sehe ich ganz anders!

Der "junge Mann" ist überhaupt nicht modern, er fordert von den Obrigkeiten, dass sie intelligenter von oben herab regieren und diktieren, wofür die Bürger selber zu doof sind.

Und DAS nach 100 Jahren Demokratie traurig

Noja, so haben ihn halt die beamteten Lehrer und die Parteien erzogen. Und die Pfaffen von der Kanzel leider auch grinsen

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 20.12.2018 13:34

Sind sie eigentlich freiwillig so?

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 20.12.2018 15:23

Viele setzen sich ein. Die Nachrichten berichten wenig davon.

https://www.hagel.at/initiativen/bodenverbrauch/

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Milka (2.615 Kommentare)
am 20.12.2018 10:08

Das ist völlig richtig, der Boden ist das um und auf, erfolgreicher Landwirtschaft. In der Pflichtschule wird diesem Thema zu wenig Wichtigkeit beigemessen und in den Fachschulen wird den zukünftigen Landwirten großteils der Umgang mit chemischen Mitteln gelehrt, gesponstert und vorgetragen von bestgeschultem Personal aus der Agrar - und Chemielobby. Da erfahren die angehenden Jungbauern alles über Dünger oder Bekämpfungsmittel bei Krankheiten oder schlechtem Wuchs, Probleme, die sie nicht hätten, würden sie allem Augenmerk dem Boden widmen. Aber Konzerne wollen in erster Linie verkaufen und so erzieht man sich die künftigen Abnehmer.
Schön, wenn es noch Jungbauern gibt, die sich nicht davon blenden lassen.

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demeter (930 Kommentare)
am 20.12.2018 11:27

Die Sinnhaftigkeit Ihres Kommentars zeigt, dass für Sie die Kühe lila sind.

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Milka (2.615 Kommentare)
am 20.12.2018 12:29

Mogelpackung ist dagegen, wer sich demeter bezeichnet und doch das Gegenteil davon lebt.

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herst (12.757 Kommentare)
am 20.12.2018 13:28

Möchten Sie sich nicht besser dementer nennen,statt demeter?

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 20.12.2018 09:50

Völlig recht hat er!

Aber so lange Bürgermeister und Gemeinderäte jubeln, wenn sich ein neuer Hofer und Bipa ansiedelt und baut, wird sich nie etwas ändern - bis es einmal keine Wiesen und Acker mehr zum Verbauen gibt!

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dilupo (25 Kommentare)
am 20.12.2018 09:48

Flächensparende Raumentwicklung - damit hat sich schon vor Jahren Grün-LR Anschober, gemeinsam mit Fachabteilungen des Landes (va Raumordnung) auseinandergesetzt und als Anreiz Förderungen für Kommunen vergeben. Weshalb gibt‘s das nimmer?? Es braucht wieder einen seriösen, ernsthaften Diskurs!!
Nicht jeder Kreisverkehr braucht einen Spar, andererseits ist nicht jede Neuwidmung einer Betriebsfläche unvernünftig! Es geht - wie immer - um‘s vernünftige Augenmaß.

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docholliday (8.167 Kommentare)
am 20.12.2018 09:43

Dem kann man nur recht geben! Nur schade, dass sich für dieses Thema ein einzelner stark machen muss. Wir hätten doch eine Partei, die sich genau mit diesen Themen auseinandersetzen könnte. Zumindest tat sie es früher.
Wo bleibt die grüne Unterstützung?

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lorenzpotocnik (79 Kommentare)
am 09.01.2019 11:06

Das Thema ist kein "grünes" sondern ein volkswirtschaftliches. Es geht um die Grundversorgung. "Grün" und "Umwelt" greifen hier viel zu kurz. Alle Parteien müssten essentielles Interesse daran haben. Am meisten noch die ÖVP, als konservative Partei, die noch dazu sehr viele Landwirte vertritt, müsste sich diese für den Erhalt (konservativ) des Ackerlandes einsetzen. Österreich hat schon jetzt ein Versorgungsproblem. Pro Kopf brauchen wir rund 3000 m2. Zur Verfügung stehen nur mehr 1700. Schon jetzt müssen wir Nahrungsmittel importieren. Das hängt auch damit zusammen, dass 2/3 der österreichischen Fläche Wald und Berge sind. Wertvolles Ackerland ist endlich und nicht zu ersetzen.

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joefackel (1.451 Kommentare)
am 20.12.2018 08:38

Was kümmern uns die nächsten Generationen. Solangs der Wirtschaft gut geht, gehts der Wirtschaft gut.

#derneuestil #industriekanzler

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 20.12.2018 07:45

Da muss ein einzelner Bauer aufstehen und Tacheles reden, wo bleiben denn die Damen und Herren der Bauernkammer ? Vor allem dann wenn es konkret wird, so wie z. B. beim Bau des LASK-Stadions in Pichling . Da wird ein Stadion in die grüne Wiese hinein geplant, riesige Flächen für Parkplätze zubetoniert.
Wo sind Sie Herr LWK-Präsident , dazu hört und sieht man nichts von Ihnen ?

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 20.12.2018 07:48

Übrigen:
Auch der "Biobauer" in diesem Forum hält still, will er sich doch mit dem ÖVP-Bauernbund nicht verderben.
Opportunismus halt in Reinkultur !

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Weltliner (419 Kommentare)
am 20.12.2018 07:29

Aber die Nahversorger bleiben doch auf der STrecke. Erst kürzlich in der ÖON geraunzt. IN Ort im Innkreis. bitte bauts alles zu bis nach ...??? Reichersberg

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curdimurka (151 Kommentare)
am 20.12.2018 07:16

Ob das dem Bauernbund gefällt? So ein kleiner Revoluzzerbauer - dem streichen wir aber gleich die AMA-Förderung

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 20.12.2018 00:27

Natürlich ist es zynisch aber: wenn Lebensmittel keinen Wert haben, warum dann Boden bewirtschaften?

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.12.2018 12:58

Das haben "unsere Vorderen" einst als soziale Errungenschaft gewollt, das mit den niedrigen Preisen für die Grundnahrungsmittel.

Allerdings ist mit den Jahrzehnten die Haltbarkeit, das Lagern, das Verpacken und das Transportieren als Energiekosten drüber gerumpelt und für die "Landwirte" gar nichts mehr übrig geblieben.

Ein Sack Erdäpfel braucht auf dem Acker ein halbes Jahr, im Supermarktregal nur ein paar Stunden.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 19.12.2018 21:39

Jedes Kind begreift das.

Sogar die Politiker begreifen den Zusammenhang, aber sie vertreten keine Bienen und Schmetterlinge, auch nicht Bürger und die nächste Generation.

Die Politiker sind Sklaven der Wirtschaft, sie verkaufen den Boden,
sie verschenken den Umweltschutz und die einheimische Landwirtschaft,
sie verschaukeln die Bauern und würgen sie mit der schwarzen Raiffeisenhand,
sie verraten die Imker und ducken sich vor dem Geldadel, sie sagen,
es ist alternativlos und lügen schamlos und beichten es nicht.

Wehrt euch! Ein Mühlviertler allein ist zu wenig.
Geht auf die Straße, werdet laut und sagt eure Meinung laut,
wenn es viele tun, dann müssen sie ihre Politik ändern oder zurücktreten.

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Fanthomas (860 Kommentare)
am 20.12.2018 05:45

Welcher Mühlviertler?

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kual (1.360 Kommentare)
am 20.12.2018 08:35

es gibt sicher mehr als 926493 Mühlviertler , nur getraut sich keiner aufzumucken !

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 19.12.2018 20:22

Auf den Punkt gebracht!
Danke für diesen Artikel - und Dank an Herrn Stummer, der sich mit diesem "Thema" auseinandersetzt.

Bitte mehr davon...

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jowa (325 Kommentare)
am 21.12.2018 12:41

Die momentane Politik lenkt aber genau in die andere Richtung. Immer mehr Wachstum! Und sind auch noch "stolz" darauf. So war unlängst zu lesen, dass in Reichersberg sage und schreibe 31 HA bester Nutzgrung zur verbauung freigegeben wurden, stolz präsentiert voneinem Bürgermeister ( ÖVP)!!!

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lorenzpotocnik (79 Kommentare)
am 09.01.2019 11:07

Wo bleiben die Politiker mit echtem Weitblick?

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