Pakete selber einkassiert: Zusteller zu bedingter Haft verurteilt

Von Thomas Streif   27.Dezember 2017

Weihnachten war für einen 22-jährigen Paketzusteller heuer bereits von 23. April bis 16. Juni. Mehr als 50 Pakete hat sich der Mann, der als Paketzusteller bei einem großen Unternehmen angestellt war, in die eigene Tasche gesteckt.

Die Überraschungspakete hatten für den Mann sehr unangenehme Folgen. Vor dem Landesgericht Ried musste er sich jetzt wegen schweren Diebstahls verantworten. Der Beschuldigte wies die Vorwürfe zurück. Er sei der Meinung, ein ehemaliger Vorgesetzter in einem Paketdepot im Bezirk sei für den Schwund der Pakete verantwortlich. Laut Anklage wurde dem Angeklagten der Diebstahl von insgesamt 53 Paketen vorgeworfen. Vergeblich warteten die Empfänger in mehreren Gemeinden im gesamten Innviertel.

Nach einziger Zeit habe er ein schlechtes Gefühl gehabt. "Oft sind Pakete beschädigt zurückgekommen. Dann habe ich von anderen Mitarbeitern auch gehört, dass er ein Gauner ist", sagte der ehemalige Vorgesetzte des Angeklagten, der mittels Videokonferenz befragt wurde. Die Beschwerden der Kunden hätten sich gehäuft, so der Zeuge.

Der Angeklagte wurde am zweiten Verhandlungstag schließlich zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt – rechtskräftig.