Mit Firma "Senkrechtstarter" senkrecht durchgestartet

Von Brigitte Plasser   02.Juni 2018

Nach einem Jahr Selbstständigkeit ist Rosa Olivera davon überzeugt, mit diesem Schritt ihr berufliches Leben auf den richtigen Weg gebracht zu haben. In ihrem Unternehmen will sie mit eigenen Ideen Menschen und Betriebe weiterbringen. Ein Unternehmen zu gründen mit all seinen Vor- und Nachteilen, bedeutete für die junge Altheimerin mehr als nur die eigene Chefin zu sein. Es bedeutete Verantwortung übernehmen für sich selbst, auch in finanzieller Hinsicht. Eine geregelte Fünf-Tage-Woche mit vierzig Wochenstunden? Das ist vorbei, Leistungsprinzip ist angesagt. Leisten nach eigenen Vorstellungen und Umsetzen eines couragierten Programms.

Unterschiedlicher Wissensstand

Nein, das schreckte die Jungakademikerin nicht ab. Nein, genau darin sah und sieht die Jungunternehmerin die Herausforderung. Ihre Philosophie dahinter heißt: "Chancen ergreifen, Lebensqualität steigern, Perspektiven schaffen, Bekanntes umsetzen und Neues entdecken." Auch ihren Dienstplan will sie selbst aufstellen, ganz nach ihren Vorstellungen und den Bedürfnissen ihrer Kunden, die für sie im Fokus ihrer Tätigkeit stehen und die sie zu einhundert Prozent zufriedenstellen will. Rosa Olivera will nach eigenen Vorstellungen und ganz individuell auf den Kunden abgestimmte Weiterbildung anbieten. Schon während ihres Studiums der Wirtschaftswissenschaften und nach dem Abschluss in Betriebswirtschaft, Schwerpunkt Marketing, sammelte sie Erfahrungen in verschiedensten Fortbildungsinstituten.

Bald merkte sie, dass es dort aufgrund des unterschiedlichen Wissensstands der Lernenden nicht immer leicht war, das Kursprogramm zur Zufriedenheit aller umzusetzen. Genau diese Schwachstelle will sie in ihrem eigenen Unternehmen verhindern. Schüler, Privatpersonen, Unternehmer und solche, die es werden wollen, sind ihre Kunden. "Ich will alle unterstützen, die durchstarten wollen. Ich decke den Großteil meiner Kurse mit meinem eigenen Wissen ab, bin aber sehr gut vernetzt und hole mir im Bedarfsfall externe Fachkräfte herein."

Kurs: Dialekt lernen

Schüler mit Lernproblemen, Privatpersonen, die sich sprachlich oder computertechnisch fortbilden wollen, holen sich bei ihr Hilfe. Auch Dialekt kann man neben zahlreichen anderen lebenden Fremdsprachen lernen. Unternehmen berät sie im Marketing und angehende "Senkrechtstarter" bringt sie auch in Sachen Buchhaltung auf Vordermann.

Sie arbeitet nur in Kleingruppen, das will sie so, um in Wohlfühl-Atmosphäre ihr Wissen an den Mann bringen zu können. "Manchmal wollen die Kursteilnehmer nach Kursende gar nicht gehen, sondern setzen sich noch zum Plaudern zusammen, das gefällt mir, denn das zeigt, dass sie sich bei mir wohlfühlen", freut sich die engagierte Unternehmerin, die noch heuer baulich erweitern will.

Die gebürtige Altheimerin ist auch selbst nicht resistent, was Bildung betrifft. Regelmäßig nimmt sie an Kursen teil, die sie persönlich weiterbringen und mit denen sie Qualitätssicherung für ihr Unternehmen garantiert. Dass sie wenig Zeit für Privates habe, das bestätigte sie auch und daher nutzt sie die freie Zeit sehr intensiv. Am liebsten ist sie in der Natur. Sie liebt die Weite, nicht nur räumlich, auch in ihrem Denken und Berge engen sie auf Dauer ein. Ratschläge bekam sie in ihrem jungen Leben schon sehr viele. Darüber sei sie auch froh. Der Rat, den sie weitergeben möchte ist: "Mache immer das, was du gerne machst. Was man gerne macht, kann man auch gut!" Die deftige Innviertler Küche hat es ihr kulinarisch angetan und da kommt die "Senkrechtstarterin" so richtig ins Schwärmen: "Knödel, alle Sorten, Schweinsbraten – mhh!" Schon aus diesem Grund würde sie das Innviertel nur schweren Herzens verlassen.